Teersiedegefäß
Dieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig. |
Ein Gefäß, in dem Teer aus organischem Material hergestellt wurde.
Vielfach wurden dazu normale Töpfe benutzt, die sekundär am Boden mit Löchern versehen wurden. Die Technik des Teersiedens begegnet des öfteren in slawischen Siedlungen, wurde jedoch in Süddeutschland nur an wenigen Stellen dokumentiert.
Exemplarisch genannt sein hier ein Teersiedegefäß au der Siedlung Vietze 63 an der Elbe in Niedersachsen. In einer kleinen Grube fand sich ein handaufgebautes, oben nachgedrehtes Gefäß, das typologisch zwischen den Gruppen Sukow und Menkendorf steht mit dem Befund in das 10. Jh. zu datieren ist. Der Boden des Gefäßes war in der Mitte durchlocht und entheilt auf der Innenseite angebrannte Teerreste. Der Scherben war im Übergangsbereich vom Boden zur Wandung durch starke Hitzeeinwirklung mürbe und dadurch stärker zerbröselt als die übrigen Fragmente (Schneeweiß 2011, 78).
Literaturhinweise
- Jauch 1994: V. Jauch, Eine römische Teersiederei im antiken Tasgetium - Eschenz. Arch. Schweiz 17, 1994, 111-119.
- Kurzweil/ Todtenhaupt 1990: A. Kurzweil/D. Todtenhaupt, Das Doppeltopf-Verfahren - eine rekonstruierte mittelalterliche Methode der Holzteergewinnung. In: Experimentielle Archäologie in Deutschland. Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Beih. 4 (Oldenburg 1990) 472-479.
- Schneeweiß 2011: J. Schneeweiß, Sachsen, Franken, Slawen – zur Geschichte einer Grenzregion an der Elbe. Ein Vorbericht zu den Ausgrabungen des Göttinger Seminars für Ur- und Frühgeschichte am Höhbeck. In: K.-H. Willroth/ J. Schneeweiß (Hrsg:), Slawen an der Elbe. Göttinger Forschungen 1 (Neumünster 2011) 57-102 - https://www.academia.edu/5174302