Spielzeugpferdchen

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Remshalden-Buoch: Spielzeugpferdchen, Museum im Hirsch, Remshalden-Buoch (Foto: Museum im Hirsch / Benjamin Widholm (CC BY-NC-SA) via https://bawue.museum-digital.de/object/2563 )

"Kleine Pferde- und Reiterplastiken wurden ab dem 13. Jahrhundert in süddeutschen Töpfereien neben der Gefäßkeramik hergestellt. Im Unterschied zu dieser trugen sie bereits frühzeitig farbige Glasuren, was sie als Spielzeug für Kinder attraktiver machte. Die Bohrungen an einigen handgeformten Figuren konnten sowohl mit der Herstellung als auch mit der Verwendung der Objekte in Zusammenhang stehen, wobei im Falle der von vorn oder von unten am Pferd angebrachten Bohrungen eine herstellungstechnische Ursache plausibler erscheint.

Im 15.–16. Jahrhundert wurden Bilddrucke in einer Vielzahl verschiedener Motive in speziali-sierten Bilderbäckereien produziert. Die serielle Fertigung großer Mengen von Tonfiguren bei geringem Kosten- und Zeitaufwand ging zulasten der Qualität, eröffnete jedoch breiten Käu-ferschichten den Zugang zu Bildwerken. Ermöglicht wurde diese Innovation durch die Ver-wendung zweischaliger Model. Die Herstellung der Hohlformen konnte mittels einer innerhalb oder außerhalb der Werkstatt angefertigten Patrize erfolgen, oder im einfachsten Falle durch Abformung einer bestehenden Figur. Auf diese Weise wurden Motive nicht nur über mehrere Generationen mit geringfügigen Änderungen tradiert, sondern auch von anderen Herstellern kopiert. Die vielfach zu beobachtende Motivgleichheit von Erzeugnissen verschiedener Produktionsstätten lässt auf enge regionale und überregionale Beziehungen der Bilderbäcker un-tereinander schließen" (Köcher 2022, 46f.).

Forschungsgeschichte

Als Spielzeugfunde haben die Topferdchen schon früh (Schmidt 1934) und immer wieder die Aufmerksamkeit der Forschung gefunden (z.B. Weinlich 1993). Als Zuarbeit zu BaLISminK hat Tom Köcher 2022 im Rahmen einer Bamberger Bachelor-Arbeit eine Bestandsaufnahme mit Katalog für Süddeutschland vorgesehen. Seine Ergebnisse werden bei Gelegenheit hier eingearbeitet.

Tom Köcher (2022) hat 11 Typen differenziert:

  • Typ 1: Handgeformte Tonpferdchen ohne Bohrung
    • 1a. ohne Sattel
    • 1b. mit Sattel
  • Typ 2: Handgeformte Tonpferdchen mit Bohrung von unten
    • 2a. ohne Sattel
    • 2b. mit Sattel
  • Typ 3: Handgeformte Tonpferdchen mit Bohrung von vorn:
    • 3a. ohne Sattel
    • 3b. mit Sattel
  • Typ 4: Handgeformte Tonpferdchen mit seitlicher Bohrung
    • 4a. ohne Sattel
    • 4b. mit Sattel
  • Typ 5: Handgeformte Reiterplastiken zu Pferd ohne Bohrung
  • Typ 6: Handgeformte Reiterplastiken zu Pferd mit Bohrung von unten
  • Typ 7: Handgeformte Reiterplastiken zu Pferd mit Bohrung von vorn
    • 7a. Bohrung in der Brust des Pferdes
    • 7b. Bohrung in der Brust des Reiters
  • Typ 8: Handgeformte Reiterplastiken ohne Pferd: 2 Exemplare
  • Typ 9: Partiell modelgeformte Reiterplastiken zu Pferd
    • 9a. ohne Lanzenloch
    • 9b. mit Lanzenloch
  • Typ 10: Im zweiteiligen Model gefertigte Reiterplastiken zu Pferd
  • Typ 11: Im zweiteiligen Model gefertigte Reiterplastiken ohne Pferd:


Trachtenbuch des Augsburgers Matthäus Schwarz (1497–1574), Landesbibliothek Hannover - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Trachtenbuch_des_Matthaus_Schwarz_aus_Augsburg,1520_-_1560.PDF

Vorkommen

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Literatur

  • Köcher 2022: T. Köcher, Tönerne Pferde- und Reiterfiguren des Spätmittelalters in Süddeutschland. unpubl. Bachelor-Arbeit (Bamberg 2022)
  • Schmidt 1934: E. Schmidt, Mittelalterliche Spielzeugpferdchen und Tonreiter, Altschlesien 4/4, 1934, 282–287.
  • Weinlich 1993: E. Weinlich, Tönerne Ritterfigürchen zu Pferde – eine mittelalterliche Spielzeuggattung, Verhandlungen des historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 133, 1993, 65–76.

Links