Feldflasche

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Feldflaschen dienen der Trinkwasserbevorratung während der Abwesenheit von zu hause, also beispielsweise während des Reisens oder bei der Feldarbeit. Daraus ergeben sich besondere technische Anforderungen an Stabilität und Form. Aufgrund des geringeren Gewichtes waren Feldflaschen wohl zumeist aus Holz gefertigt. Beispielsweise liegen aus dem alamannischen Gräberfeld von Oberflacht tatsächlich gedrechselte Feldflaschen aus Holz vor (Stoll 1933).

Form

Feldflaschen weisen in der Regel eine assymetrische Form auf, um besser transportiert werden zu können und beispielsweise am Körper anzuliegen. Für keramische Feldflaschen bedeutet dies zumeist, dass sie so gefertigt sind, dass der flache Boden am Körper anliegt.

Herstellungstechnik

Feldflaschen sind liegend auf der Scheibe gearbeitet, der technische Boden bildet also eine Seitenwand, die zweite Seitenwand wird durch Einsetzen einer Tonplatte in die technische Öffnung geschlossen. Die Drehriefen am Scherben verlaufen daher in vertikalen Ebenen. Ausguß und Henkel werden angarniert.

Kulturgeschichtliche Einordnung

Feldflaschen sind aus dem Mittelalter - von der Merowingerzeit bis zum Spätmittelalter - bekannt. Insbesondere auf Pilgerreisen kamen Feldflaschen zum Einsatz und entwickelten so eine symbolische Bedeutung. Pilgerflaschen als Sonderform der Feldflasche wurden repräsentativ gestaltet, unter anderem auch aus Glas. Auf eine repräsentative Funktion deutet auch das Vorkommen von Feldflaschen bei der Buocher rotbemalten schwäbischen Feinware an.

Die Beobachtung, dass einige Aquamanilien in Flüssen gefunden wurden, deutet darauf hin, dass auch sie als Feldflasche auf Reisen genutzt wurden (Scholkmann 1989, 679).


Spätmittelalterliche Feldflasche, Sindelfingen (Fundber. Schwaben N.F. 14, 1957, Taf. 36)
Feldflasche Steinzeug, 17. Jh., Landesmus. Württ. Inv. GG 1965 (Foto: Landesmuseum Württemberg, Dirk Kittelberger (CC BY-SA) via Landesmus. Württ. Sammlung-online)
Kuchen, Spitzenberg: Feldflasche der rotbemalten schwäbischen Feinware, Mus. Geislingen (Kottmann Schreg 1998).

Literaturhinweise

  • Kottmann/ Schreg 1998: A. Kottmann/R. Schreg, Archäologie und Geschichte der Burg Spitzenberg (Gemeinde Kuchen, Kreis Göppingen). Resumée einer Altgrabung von 1913. Hohenstaufen/Helfenstein. Historisches Jahrbuch für den Kreis Göppingen 8, 1998, 9–54.
  • Scholkmann 1989: B. Scholkmann, Die Aquamanilien aus Bebenhausen und Jellenburg. Neue Ergebnisse zu einer Gruppe mittelalterlicher Tongefäße in Südwestdeutschland. Fundber. Baden-Württemberg 14, 1989, 669–691. - https://doi.org/10.11588/fbbw.1989.0.39853
  • Stoll 1933: H. Stoll, Mittelalterliche Tonfeldflaschen aus Schwaben. Germania 17, 1933, 210-213.