Basel, Petersberg

Aus balismink
Version vom 2. Januar 2024, 02:18 Uhr von R. Schreg (Diskussion | Beiträge) (→‎Forschungsgeschichte)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stub logo.pngDieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig.

Die Grabungen am Petersberg 1937-39 waren eine Notgrabung in der Altstadt von Basel, westlich des Münsterhügels. Sie ist für die Kenntnis der mittelalterlichen Keramik von Bedeutung, da sie eine der frühesten stadtarchäologischen Unternehmungen darstellt, die immer wieder als Referenzmaterial diente, wiewohl eine Publikation, beschränkt auf das Hochmittelalter, erst 1963 vorgelegt wurde.

Lage

Die Grabung liegt nicht auf dem Petersberg, sondern an dessen östlichem Fuß, in der Niederung zwischen Münsterhügel und Petersberg am linken Ufer der Birsig.

Forschungsgeschichte

Zwischen 1937 und 1939 wurde das Altstadtviertel am Petersberg abgerissen, um Platz für den Bau des Spiegelhofs zu schaffen. Bei diesen Arbeiten wurden durch die Historische und Antiquarische Gesellschaft zu Basel unter der Leitung des Architekten August Haas archäologische Ausgrabungen durchgeführt, die als Pionierleistung der Stadtarchäologie gelten können. Dabei wurden Hausgrundrisse aus Holz entdeckt, die aufgrund der seltenen Bodenbeschaffenheit in Basel (Feuchtboden) hervorragend erhalten geblieben sind und auf ein Alter von etwa 1000 Jahren datiert werden können. Diese Entdeckungen sind nicht nur für Basel und die Schweiz einzigartig, sondern auch in ganz Europa weitgehend ohne Vergleich.

Eine Publikation erfolgte 1963 durch Ludwig Berger.

Als 2018 am Spiegelhof umfangreiche Umbauten anstanden, war dies für die Archäologische Bodenforschung Anlaß für neue Ausgrabungen, die zeigen, dass die Erhaltungsbedingungen in den vergangenen 60 Jahren deutlich schlechter geworden sind. Die neuen Ausgrabungen erbrachten erneut umfangreiche Keramikfunde, die im Rahmen einer Berner Dissertation durch Annina Freitag bearbeitet werden.

Befundsituation

Da die Grabung der 1930er Jahre als Notgrabung stattfand, liegen für die Beurteilung der Keramik nur wenige stratigraphische Beobachtungen vor. Generell wurde zwischen einer oberen und einer unteren "Lederschicht" unterschieden. Die Erhaltungsbedingungen für organische Reste waren in der Flußniederung generell gut, doch liegen keine für die Keramikchronologie verwertbaren dendrochronologischen Daten vor.

Keramikfunde

Berger konzentrierte seine Auswertung auf die hochmittelalterliche Keramik, für deren Bearbeitung er v.a. auf die Fundstellen Merdingen, am Breisacher Weg und Burg Lützelhardt verwies. Es handelt sich überwiegend um nachgedrehte Keramik.

Die spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fundbestände wurden bisher nicht im Detail publiziert.

Literatur zur Fundstelle

  • Berger 1963: L. Berger, Die Ausgrabungen am Petersberg in Basel. Ein Beitrag zur Frühgeschichte Basels (Basel 1963).
  • Berger 2001: L. Berger, Nachlese zu den «Ausgrabungen am Petersberg in Basel». Jahresber. Arch. Bodenforschung Basel 2001, 151-173 https://doi.org/10.12685/jbab.2001.151-173
  • Billo 2020: S. Billo, Zwischen Birsig und Petersberg. Die Ausgrabungen 2018 im Spiegelhof Basel. Mitt. Dt. Ges. Arch. Mittelalter u. Neuzeit 33, 2020, 79-88. - DOI: https://doi.org/10.11588/dgamn.2020.0.77866
  • Billo u.a. 2017: Sven Billo/ Simon Graber/ Guido Lassau/ Andreas Niederhäuser, Der Petersberg: Ein Viertel im Wandel der Zeit: Die Ausgrabungen im kantonalen Verwaltungsgebäude Spiegelhof (UMIS). Jahresber. Arch. Bodenforschung Basel 2017, 82-115. - https://doi.org/10.12685/jbab.2017.79-115

Link