Silberglimmerware

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Eine Magerung mit Silberglimmer ist in der mittelalterlichen Keramik häufig. Sie fällt häufig sehr auffallend und wird daher oft als Merkmal bei der Definition von Materialgruppen oder Warenarten heran gezogen. Vielfach meint der Begriff "Silberglimmerware" lediglich "glimmerhaltig".

Meist handelt es sich also eher um Materialgruppen als um Warenarten, da sich kulturgeschichtlich sehr heterogenes Material dahinter verbergen kann. Silberglimmerware aus Würzburg beispielsweise ist oxidierend gebrannt und lediglich als Materialgruppe zu verstehen, da sie herstellungstechnisch sehr unterschiedlich ist und beispielsweise nachgedrehte Waren und Pingsdorf-Imitationen zusammenfasst (Hembach 2003, 73ff.).

Hans Losert verwies indes auf die großen Ähnlichkeiten des Fundbestands von Silberglimmerware der Ostburg vom Waldstein und der Funde aus Regensburg, Lederergasse 1, die als reduzierend fast schwarze nachgedrehte Keramik charakterisiert werden und als regionalspezifischen Ware (Silberglimmerware (Oberfranken/ Oberpfalz, SMa)) definiert werden kann. In Regensburg gelten die Funde konsequent als Import aus dem Fichtelgebirge.


Literaturhinweise

  • Hembach 2003: T. Hembach, Die Ausgrabung in der Domerschulstraße in Würzburg - 1300 Jahre Stadtgeschichte (Diss. Bamberg 2003). - urn:nbn:de:bvb:473-opus-445
  • Losert 1993: Hans Losert, Die früh- bis hochmittelalterliche Keramik in Oberfranken. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Beiheft 8 (Köln 1993). - ISBN: 9783792713235
  • Wintergerst 1999: M. Wintergerst, Die Ausgrabung »Lederergasse 1« in Regensburg (1982): eine formenkundliche Studie zur Keramik des 10. – 13. Jahrhunderts in Bayern. MAMN 4 (Rahden/Westf. 1999).