Backglocken
Version vom 27. Juli 2024, 08:58 Uhr von R. Schreg (Diskussion | Beiträge) (→Mittelalterliche Exemplare)
Backglocken bzw. Backhauben sind schüsselartige Abdeckungen mit einem bügelartigem Henkel auf der Oberseite, die beispielsweise für das Brotbacken verwendet werden. Als unterliegendes Pendant kann dazu ein Backteller oder eine Schale verwendet werden.
Ähnlich sind sog. Feuerstülpen gestaltet, bei denen jedoch durch eine Perforation eine Luftzufuhr gewährleistet sein muss, um das Erlöschen der Glut zu verhindern. An fragmentierten archäologischen Funden ist eine Differenzierung zwischen Feuerstülpe und Backglocke meist nicht möglich.
Während Backhauben in anderen Perioden und Regionen nicht ungewöhnlich sind, liegen aus dem Mittelalter Süddeutschlands nur wenige Fundexemplare vor.
Mittelalterliche und frühneuzeitliche Exemplare
- Bamberg, Am Kranen 14: jüngere graue Drehscheibenware (Franken, SMa) (unpubl.)
- Breisach (Schmaedecke 1992)
- Eschelbronn, Niederungsburg (Gross 2021)
- Kelheim, Arkadenhaus
- Staufen/Breisgau (Kaltwasser 1994)
Literatur
- Gross 2021: U. Gross, Keramikfunde aus der Niederungsburg Eschelbronn, Rhein-Neckar-Kreis, Teil 1: Mittelalter (Heidelberg 2021).
- Kaltwasser 1994: St. Kaltwasser, Spätmittelalterliche Keramik aus Staufen/Breisgau. Arch. Nachr. Baden51/52, 1994, 44-57.
- Schmaedecke 1992: M. Schmaedecke, Der Breisacher Münsterberg. Topographie und Entwicklung. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 11 (Stuttgart 1992).
- Vida 2016: T. Vida, Backglocken, Backdeckel und Backhauben. Archäologische Angaben zur Ernährungskultur Süd- und Mitteleuropas. Acta Arch. Acad. Scien. Hungaricae 67, 2, 2016, 391–421.