Rippenkeramik

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Die Rippen- und Buckelkeramik ist gewöhnlich handgemacht, die Tonqualität ist sehr unterschiedlich. Die Grundform ist zumeist die des Knickwandtopfes, die Form ist jedoch häufig gedrungener. Hinzu kommen beutelförmige Gefäßformen. Aus der Wandung wurden senkrechte Rippen oder - seltener - Buckel herausgedrückt. Die Wandung ist oft mit Stempeln oder horizontalen Linienbündeln verziert (Hübener 1969, 102 ff.; Koch 1977; Schmid 1992). Die fast nur aus Gräbern bekannte Keramik galt früher als typisch alamannische Erscheinung. Neuerdings sieht man sie als Fremdelement, wobei allerdings zwischen einer Rippenkeramik norddeutscher Herkunft mit langen Rippen und hängenden Rillenbögen, wie sie am Oberrhein anzutreffen ist und einer Buckelkeramik mit elbgermanisch-thüringischen Parallelen östlich des Schwarzwalds zu unterscheiden ist (Gross 1997; Gross 1997a).

Chronologie

Anhand der Chronologie der Gräber von Schretzheim lässt sich die Entwicklung der Rippen- und Buckelkeramik nachvollziehen (Schreg 1997).

Entwicklung der Rippen- und Buckelkeramik und der stempelverzierten Beutelgefäße im Gräberfeld von Schretzheim (Schreg 1997 nach U. Koch 1977)

wichtige Fundorte

Literaturhinweise

  • Gross 1993: U. Gross, Ein merowingerzeitliches Etagengefäß aus Mössingen, Kr. Tübingen. Fundberichte aus Baden-Württemberg 18, 1993, 343-347. - DOI: https://doi.org/10.11588/fbbw.1993.0.43407
  • Gross 1997: U. Gross, Außergewöhnliche Keramikfunde des Frühmittelalters aus dem Rhein-Neckar-Raum. In: W. Ziegler/W. Runschke (Hrsg.), Krautstrunk und Scheißerle. Festschr. W. Lang (Göppingen 1997) 114-133.
  • Gross 1997: U. Gross, Das Zeugnis der handgemachten Tonware: Fränkische Siedlungspolitik im Spiegel der südwestdeutschen Rippen- und Buckelkeramik. In: Die Alamannen. Ausstellungskat. (Stuttgart 1997) 233-236 (a).
  • Gross 2016: U. Gross, Was die Gräber versprechen – und die Siedlungen (nicht) halten: zum Vorkommen plastisch verzierter Keramik im Neckarmündungsraum und in der Vorderpfalz. In: U. Koch (Hrsg.), Reihengräber des frühen Mittelalters – nutzen wir doch die Quellenfülle.Mannheimer Geschichtsblätter, Sonderveröff. 8/Forschungen zu Spätantike und Mittelalter 3 (Weinstadt 2016) 273 ff.
  • Hübener 1969: W. Hübener, Absatzgebiete frühgeschichtlicher Töpfereien in der Zone nördlich der Alpen. Beiträge zur Keramik der Merowingerzeit. Antiquitas R. 3, 6 (Bonn 1969).
  • Koch 1977: R. Koch, Frühalamannische Siedlungsfunde von Kirchheim u.T. und Großgartach. Fundber. Bad.-Württ. 3, 1977, 528-538. - https://doi.org/10.11588/fbbw.1977.0.24853
  • U. Koch 1977: U. Koch, Das Reihengräberfeld bei Schretzheim. Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit, Serie A 13 (Berlin 1977).
  • Roeren 1954: R. Roeren, Datierbare Rippengefäße aus alamannischen Reihengräbern. Germania 32, 1954, 183–188. - http://dx.doi.org/10.11588/ger.1954.45180
  • Schmid 1992: D. Schmid, Das alamannische Gräberfeld von Schelklingen, Alb-Donau-Kreis. Fundber. Bad.-Württ. 17/1, 1992, 441-519. - https://doi.org/10.11588/fbbw.1992.1.43218
  • Schreg 1997: R. Schreg, Keramik aus Südwestdeutschland. Eine Hilfe zur Beschreibung, Bestimmung und Datierung archäologischer Funde vom Neolithikum bis zur Neuzeit. Lehr- und Arbeitsmaterialien zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (Tübingen 1997).