Terra Nigra (röm.): Unterschied zwischen den Versionen
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Terra Nigra meint zunächst – im Gegensatz zur „Terra Rubra“ - graue, reduzierend gebrannt Feinkeramik. In einem engeren Sinne bezeichnet Terra Nigra eine graue, feintonige, mit meist blauschwarzem Glanztonüberzug versehene sog. ‚Firnisware’ (Schnorr/Baatz 1967). Sie umfaßt Eß- und Trinkgeschirr, an Formen sind Schulterbecher, Steilrandbecher und Flaschen zu nennen. In Südwestdeutschland beschränkt sich das Spektrum fast ausschließlich auf Becher (Gaubatz-Sattler 1994, 157 ff.), darunter insbesondere die Faltenbecher oder Becher mit Griesbewurf. Übliche Randform sind schmale Karniesränder und gerippte oder glatte Steilränder. An Verzierungen treten [[Federblättchen]]reihen, [[Rollrädchenverzierungen]] und Warzen- oder Stachelauflagen auf. Die Terra Nigra zeigt damit ein einheimisches keltisches Element. |
Terra Nigra meint zunächst – im Gegensatz zur „Terra Rubra“ - graue, reduzierend gebrannt Feinkeramik. In einem engeren Sinne bezeichnet Terra Nigra eine graue, feintonige, mit meist blauschwarzem Glanztonüberzug versehene sog. ‚Firnisware’ (Schnorr/Baatz 1967). Sie umfaßt Eß- und Trinkgeschirr, an Formen sind Schulterbecher, Steilrandbecher und Flaschen zu nennen. In Südwestdeutschland beschränkt sich das Spektrum fast ausschließlich auf Becher (Gaubatz-Sattler 1994, 157 ff.), darunter insbesondere die Faltenbecher oder Becher mit Griesbewurf. Übliche Randform sind schmale Karniesränder und gerippte oder glatte Steilränder. An Verzierungen treten [[Federblättchen]]reihen, [[Rollrädchenverzierungen]] und Warzen- oder Stachelauflagen auf. Die Terra Nigra zeigt damit ein einheimisches keltisches Element. |
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− | Zu unterscheiden ist die römische Terra Nigra von der spätantiken/völkerwanderungszeitlichen [[Terra Nigra]], die zunächst zwar vor allem aus römischen Kastellen (z.B. [[Alzey, Kastell]]) bekannt geworden ist, aber wohl zu einem Gutteil |
+ | Zu unterscheiden ist die römische Terra Nigra von der spätantiken/völkerwanderungszeitlichen [[Terra Nigra]], die zunächst zwar vor allem aus römischen Kastellen (z.B. [[Alzey, Kastell]]) bekannt geworden ist, aber wohl zu einem Gutteil rechtsrheinischen Traditionen folgt. |
==Literaturhinweise== |
==Literaturhinweise== |
Version vom 1. August 2022, 13:05 Uhr
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Als Terra Nigra wird ein großer Teil römischer Glanztonwaren bezeichnet, aber auch Keramik der Völkerwanderungszeit (s. Terra Nigra).
Terra Nigra meint zunächst – im Gegensatz zur „Terra Rubra“ - graue, reduzierend gebrannt Feinkeramik. In einem engeren Sinne bezeichnet Terra Nigra eine graue, feintonige, mit meist blauschwarzem Glanztonüberzug versehene sog. ‚Firnisware’ (Schnorr/Baatz 1967). Sie umfaßt Eß- und Trinkgeschirr, an Formen sind Schulterbecher, Steilrandbecher und Flaschen zu nennen. In Südwestdeutschland beschränkt sich das Spektrum fast ausschließlich auf Becher (Gaubatz-Sattler 1994, 157 ff.), darunter insbesondere die Faltenbecher oder Becher mit Griesbewurf. Übliche Randform sind schmale Karniesränder und gerippte oder glatte Steilränder. An Verzierungen treten Federblättchenreihen, Rollrädchenverzierungen und Warzen- oder Stachelauflagen auf. Die Terra Nigra zeigt damit ein einheimisches keltisches Element.
Zu unterscheiden ist die römische Terra Nigra von der spätantiken/völkerwanderungszeitlichen Terra Nigra, die zunächst zwar vor allem aus römischen Kastellen (z.B. Alzey, Kastell) bekannt geworden ist, aber wohl zu einem Gutteil rechtsrheinischen Traditionen folgt.
Literaturhinweise
- Gaubatz-Sattler 1994
- Schnorr/Baatz 1967