Trierer Hospitalkeramik: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Trierer Hospitalkeramik steht nach Herstellungstechnik wie Verzierung der [[Ältere graue Drehscheibenware (Kraichgau/ Oberrhein, HMa)|älteren grauen Drehscheibenware am Oberrhein]] nahe (Lobbedey 1968, 78), doch zeigen sich im Formenbestand Eigenheiten, etwa im Auftreten von [[Reibschale|Reibeschüsseln]].
 
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*Gross 2008: U. Gross, Seltene Keramikformen und regionsfremde Warenarten. Funde des frühen und hohen Mittelalters aus einer Wüstung am östlichen Stadtrand von Mannheim. Arch. Korrbl. 38, 2008, 127–136.
 
*Gross 2008: U. Gross, Seltene Keramikformen und regionsfremde Warenarten. Funde des frühen und hohen Mittelalters aus einer Wüstung am östlichen Stadtrand von Mannheim. Arch. Korrbl. 38, 2008, 127–136.

Version vom 8. August 2022, 23:15 Uhr

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Bei der Trierer Hospitalkeramik handelt es sich um eine Drehscheibenware der Merowinger- und Karolingerzeit, die im Trierer Raum gefertigt wurde.

Charakteristika

Herstellungstechnik

Drehscheibenware. Die Böden sind weniger sorgfältig und "plumper" ausgeführt (Hussong 1936, 84f.)

Brand/ Farbe

"durchweg ockerfarben", "gut gebrannt" (Hussong 1936)

Magerung

"feinkörnig" (Hussong 1936, 84f.)

Oberflächenbeschaffenheit

fein geglättet, z.T aber auch belassene Drehspuren

Verzierung

Rollstempel

Schwierigkeiten der Bestimmung

In Südwestdeutschland besteht aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit der Älteren gelben Drehscheibenware die Möglichkeit, dass Funde der Trierer Hospitalkeramik falsch bestimmt worden sind (Gross 2021, 2).

Verbreitung

Die Trierer Hospitalkeramik scheint keine bedeutende Rolle im überregionalen Güterverkehr gespielt zu haben (Gross 2021, 2). Sie fehlt an den bedeutenden Handelsplätzen im Norden, etwa in Dorestad oder Haithabu, ebenso auch auf dem Kölner Heumarkt. In Süddeutschland sind einzelne Funde aus der Wüstung Hermsheim bei Mannheim-Seckenheim hinwies (Lobbedey 1968, Taf.15,15; Gross/Prien 2017, 281 Abb. 122,9; Gross 2021, Abb. 2,1) sowie Mannheim-Wallstadt/Vogelstang (Gross 2008, 128 Abb, 2,6; Gross 2021, Abb. 2,2). Hinzu kommt möglicherweise ein weiteres Fragment aus den Grabungen der 1960er Jahre auf dem Heilbronner Marktplatz (Gross 2021, Abb. 2,3).

wichtige Fundorte

  • Trier, ehem. Hospital St. Jakob (der namengebende Fundort)
  • Trier, Altbachtal
  • Echternach, St. Peter und Paul

Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext

Die Trierer Hospitalkeramik steht nach Herstellungstechnik wie Verzierung der älteren grauen Drehscheibenware am Oberrhein nahe (Lobbedey 1968, 78), doch zeigen sich im Formenbestand Eigenheiten, etwa im Auftreten von Reibeschüsseln.

Literatur

  • Gross 2008: U. Gross, Seltene Keramikformen und regionsfremde Warenarten. Funde des frühen und hohen Mittelalters aus einer Wüstung am östlichen Stadtrand von Mannheim. Arch. Korrbl. 38, 2008, 127–136.
  • Gross 2021: U. Gross, Reliefbandamphoren, Hunneschans- und Badorf-Ware sowie weitere Importkeramik der Karolingerzeit und des Hochmittelalters am nördlichen Oberrhein (Heidelberg 2021). - doi:10.11588/artdok.00007223
  • Gross/Prien 2017: U. Gross/R. Prien, Der Lobdengau im Frankenreich. In: F. Damminger/U. Gross/R. Prien/Ch. Witschel, Große Welten – kleine Welten. Ladenburg und der Lobdengau zwischen Antike und Mittelalter. LARES II (Ladenburg 2017) 247-288.
  • Hussong 1936: L. Hussong, Frühmittelalterliche Keramik aus dem Trierer Bezirk. Trierer Zeitschr. 11, 1936, 75–89.
  • Lobbedey 1968: U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968).