Donzdorf, Vorschwärz: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Gräberfeld südwestlich des Orts war seit 1901 bekannt. In einer Rettungsgrabung konnten 1964 nur noch 106 Bestattungen untersucht werden. Herausragend ist das reiche Frauengrab 78, das auch ein Knickwandtöpfchen mit senkrechten Einkerbungen auf dem Bauchknick beinhaltete. Gross 1991 diskutierte thüringische Einflüsse. |
Das Gräberfeld südwestlich des Orts war seit 1901 bekannt. In einer Rettungsgrabung konnten 1964 nur noch 106 Bestattungen untersucht werden. Herausragend ist das reiche Frauengrab 78, das auch ein Knickwandtöpfchen mit senkrechten Einkerbungen auf dem Bauchknick beinhaltete. Gross 1991 diskutierte thüringische Einflüsse. |
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Funde aus dem Gräberfeld sind gemeinsam mit der benachbarten Fundstelle einer Töpferei ([[Donzdorf, Hinterer Brühl]]) namengebend für die [[Rauhwandige Drehscheibenware Donzdorfer Art]]. |
Funde aus dem Gräberfeld sind gemeinsam mit der benachbarten Fundstelle einer Töpferei ([[Donzdorf, Hinterer Brühl]]) namengebend für die [[Rauhwandige Drehscheibenware Donzdorfer Art]]. |
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==Tabellarische Überischt zur Fundstelle== |
==Tabellarische Überischt zur Fundstelle== |
Version vom 27. Mai 2023, 09:51 Uhr
Donzdorf, Lkr. Göppingen, Baden-Württemberg
Reihengräberfeld "Vorschwärz"
Das Gräberfeld südwestlich des Orts war seit 1901 bekannt. In einer Rettungsgrabung konnten 1964 nur noch 106 Bestattungen untersucht werden. Herausragend ist das reiche Frauengrab 78, das auch ein Knickwandtöpfchen mit senkrechten Einkerbungen auf dem Bauchknick beinhaltete. Gross 1991 diskutierte thüringische Einflüsse. Funde aus dem Gräberfeld sind gemeinsam mit der benachbarten Fundstelle einer Töpferei (Donzdorf, Hinterer Brühl) namengebend für die Rauhwandige Drehscheibenware Donzdorfer Art.
Gefäßbeigaben sind überwiegend der Knickwandtöpfe zuzuschreiben, deren Oberfläche stets geglättet ist. Ein kleinerer Teil rechnet zur Rippenkeramik. Des weiteren sind Gefäßreste der rauwandigen Donzdorfer Ware in den Gräbern vertreten, wobei diese überwiegend zerscherbt und sekundär in die Grabfüllung gelangte. In Grab 33 jedoch stand ein vollständiges bauchiges Gefäß, wie bei den Gefäßbeigaben auf dem Gräberfeld üblich, zu Füßen der Bestattung.
Tabellarische Überischt zur Fundstelle
Beschreibung | |
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Fundort | Donzdorf, Vorschwärz |
Fundart | Reihengräberfeld |
Lage | 0,5 km OW der Kirche |
Koordinaten | 48,68256 9,806082 |
Datierung | 6./7.Jh. |
Warenarten | Rauwandige Drehscheibenware Donzdorfer Art (Neckarland/ Schwäb. Alb, FMa), Knickwandkeramik, Rippenkeramik |
Formenspektrum | v.a Knickwandgefäße |
Fundinventar | Grabbeigaben aus 30 Gräbern |
Befundbeschreibung | ausschnittweise ergrabenes Reihengräberfeld (106 Bestattungen) |
Archäometrie | |
Verbleib | Landesmus. Württemberg, Stuttgart |
Bemerkungen | |
Literatur | Neuffer 1972; Gross 1991 |
Literatur
- Gross 1991: U. Gross, Ergänzende Bemerkungen zu den Gefäßbeigaben der 'Dame von Donzdorf' (Grab 78). Hohenstaufen/Helfenstein. Historisches Jahrbuch für den Kreis Göppingen 1, 1991, 11–18.
- Neuffer 1972: E. M. Neuffer, Der Reihengräberfriedhof von Donzdorf. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Bad.-Württ. 2 (Stuttgart 1972).