Bauziegel: Unterschied zwischen den Versionen

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Backsteine sind eine sehr häufige Form der [[Baukeramik]]. Sie werden häufig auch als Bauziegel oder Mauerziegel bezeichnet, wenn auch der Begriff des Ziegels im eigentlichen Sinne [[Dachziegel]] bezeichnet.
Bauziegel, auch Backsteine oder Hypocaustbauteile genannt, sind eine sehr häufige Form der [[Baukeramik]]. Die Verwendung von Ziegeln war in römischer Zeit und in zunehmendem Maße wieder seit dem hohen Mittelalter üblich (Fincker 1986; Wittmann 1991; Untermann 1995, 140 f.). Landschaftlich kann unter Umständen nach den Maßen differenziert werden. In römischer Zeit gab es insbesondere für die Hypocaustanlagen eine Reihe von Sonderformen, so die Hohlziegel (tubuli) oder sogenannte Warzenziegel (tegulae mammatae), die zur Konstruktion von Warmluftkanälen an den Wänden dienten.
 
   
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Die Verwendung von Ziegeln war in römischer Zeit und in zunehmendem Maße wieder seit dem hohen Mittelalter üblich (Fincker 1986; Wittmann 1991; Untermann 1995, 140 f.).
==Einzelnachweise==
 
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*M. Fincker, Les briques clanveaux: un matériau de construction spécifique des thermes romains. Rev. Aquitania 4, 1986, 143-150.
 
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In römischer Zeit gab es insbesondere für die Hypocaustanlagen eine Reihe von Sonderformen, so die Hohlziegel (tubuli) oder sogenannte Warzenziegel (tegulae mammatae), die zur Konstruktion von Warmluftkanälen an den Wänden dienten.
*M. Untermann, Das 'Harmonie'-Gelände in Freiburg im Breisgau. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 19 (Stuttgart 1995).
 
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*W. Wittmann, Die mittelalterlichen Dachziegel der Martinskirche in Sindelfingen. In: Sindelfinger Fundstücke. Veröff. Stadtarchiv Sindelfingen I (Sindelfingen 1991) o.S.
 
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Der klassische Backstein dient jedoch dem Mauerbau, der in der Regel im Läufer-Bindersystem vorgenommen wurde. Daraus ergibt sich das klassische Ziegelformat eines Seitenverhältnisses von etwa 1:2.
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Landschaftlich kann unter Umständen nach den Maßen differenziert werden. Erst mit der Reichseinigung von 1871 wurde das in Norddeutschland schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts übliche Reichsformat von 25 cm × 12 cm × 6,5 cm zur Norm.
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In der Neuzeit wurden zudem Lochziegel gebräuchlich, die einerseits material- und gewichtssparend sind, andererseits aber auch zur Wärmeeffizienz beitragen können.
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[[Datei:Lochziegel - Kopie.jpg|thumb|center|300px|Lang- und Hochlochziegel (Graphik: R. Schreg]]
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==Herstellung==
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Die Produktion von Backsteinen erfolgte vielfach in [[Feldziegelei]]en, die ohne [[Ziegelbrennofen]] auskommen. Daneben gibt es aber auch Ziegeleien mit [[Ziegelbrennofen]]. Bauarchäologisch untersucht ist beispielsweise eine Ziegelei des 18./19. Jahrhunderts aus Unterschwarzach im Odenwald (Crowell/ Kollia-Crowell 1994).
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==Literaturhinweise==
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*Crowell/Kollia-Crowell 1994: R. Crowell/B. Kollia-Crowell, Zur Geschichte des Zieglerwesens - Dargestellt am Beispiel der Ziegelhütte aus Unterschwarzach. Südwestdt. Beitr. Hausforsch. 2, 1994, 25–52.
 
*Fincker 1986: M. Fincker, Les briques-claveaux: un matériau de construction spécifique des thermes romains. Aquitania 4, 1986, 143–150.
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*Schäfer 2014: G. Schäfer (Hrsg.), Unter Dielen und Tapeten. Fundstücke aus der historischen Bauforschung. Mitt. aus dem Hohenloher Freilandmuseum 23 (Wackershofen 2014)
 
*Untermann 1995: M. Untermann, Das „Harmonie“-Gelände in Freiburg im Breisgau. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Baden-Württemberg 19 (Stuttgart 1995).
 
*Wittmann 1991: W. Wittmann, Die mittelalterlichen Dachziegel der Martinskirche in Sindelfingen. In: D. E. Hülle (Bearb.), Sindelfinger Fundstücke. Von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Veröff. Stadtarchiv Sindelfingen 1 (Sindelfingen 1991) o. S.
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==Links==
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*Ziegelhütte aus Unterschwarzach, Neckar-Odenwald-Kreis. Website Odenwälder Freilandmuseum: https://www.freilandmuseum.com/de/Rundgang-Odenwald/Ziegelhuette-aus-Unterschwarzach
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[[Kategorie:Formenkunde]]

Aktuelle Version vom 18. September 2023, 22:46 Uhr

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Backsteine sind eine sehr häufige Form der Baukeramik. Sie werden häufig auch als Bauziegel oder Mauerziegel bezeichnet, wenn auch der Begriff des Ziegels im eigentlichen Sinne Dachziegel bezeichnet.

Die Verwendung von Ziegeln war in römischer Zeit und in zunehmendem Maße wieder seit dem hohen Mittelalter üblich (Fincker 1986; Wittmann 1991; Untermann 1995, 140 f.).

In römischer Zeit gab es insbesondere für die Hypocaustanlagen eine Reihe von Sonderformen, so die Hohlziegel (tubuli) oder sogenannte Warzenziegel (tegulae mammatae), die zur Konstruktion von Warmluftkanälen an den Wänden dienten.

Der klassische Backstein dient jedoch dem Mauerbau, der in der Regel im Läufer-Bindersystem vorgenommen wurde. Daraus ergibt sich das klassische Ziegelformat eines Seitenverhältnisses von etwa 1:2. Landschaftlich kann unter Umständen nach den Maßen differenziert werden. Erst mit der Reichseinigung von 1871 wurde das in Norddeutschland schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts übliche Reichsformat von 25 cm × 12 cm × 6,5 cm zur Norm.

In der Neuzeit wurden zudem Lochziegel gebräuchlich, die einerseits material- und gewichtssparend sind, andererseits aber auch zur Wärmeeffizienz beitragen können.

Lang- und Hochlochziegel (Graphik: R. Schreg

Herstellung

Die Produktion von Backsteinen erfolgte vielfach in Feldziegeleien, die ohne Ziegelbrennofen auskommen. Daneben gibt es aber auch Ziegeleien mit Ziegelbrennofen. Bauarchäologisch untersucht ist beispielsweise eine Ziegelei des 18./19. Jahrhunderts aus Unterschwarzach im Odenwald (Crowell/ Kollia-Crowell 1994).


Literaturhinweise

  • Crowell/Kollia-Crowell 1994: R. Crowell/B. Kollia-Crowell, Zur Geschichte des Zieglerwesens - Dargestellt am Beispiel der Ziegelhütte aus Unterschwarzach. Südwestdt. Beitr. Hausforsch. 2, 1994, 25–52.
  • Fincker 1986: M. Fincker, Les briques-claveaux: un matériau de construction spécifique des thermes romains. Aquitania 4, 1986, 143–150.
  • Schäfer 2014: G. Schäfer (Hrsg.), Unter Dielen und Tapeten. Fundstücke aus der historischen Bauforschung. Mitt. aus dem Hohenloher Freilandmuseum 23 (Wackershofen 2014)
  • Untermann 1995: M. Untermann, Das „Harmonie“-Gelände in Freiburg im Breisgau. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Baden-Württemberg 19 (Stuttgart 1995).
  • Wittmann 1991: W. Wittmann, Die mittelalterlichen Dachziegel der Martinskirche in Sindelfingen. In: D. E. Hülle (Bearb.), Sindelfinger Fundstücke. Von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Veröff. Stadtarchiv Sindelfingen 1 (Sindelfingen 1991) o. S.

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