Remshalden-Buoch: Unterschied zwischen den Versionen

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==Forschungsgeschichte==
 
==Forschungsgeschichte==
Erste Funde wurden in den 1950er Jahren bei Anlage einer ABortgrube am Pfarrhaus entdeckt. Erst der Fund einer Abfallhalde mit den Resten eines Töpferofens 1980 zeigten jedoch die Bedeutung von Buoch als Töpferzentrum. Seitdem wurden mehrfach bei Bauarbeiten im Ort Fehlbrände gefunden und mehrfach in kurzen Berichten vorgelegt (u.a. Schäfer/Gross 1981; Gross 1987; Gross 1991).
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Erste Funde wurden in den 1950er Jahren bei Anlage einer Abortgrube am Pfarrhaus entdeckt. Erst der Fund einer Abfallhalde mit den Resten eines Töpferofens 1980 zeigten jedoch die Bedeutung von Buoch als Töpferzentrum. Seitdem wurden mehrfach bei Bauarbeiten im Ort Fehlbrände gefunden und mehrfach in kurzen Berichten vorgelegt (u.a. Schäfer/Gross 1981; Gross 1987; Gross 1991).
   
 
Die Aufdeckung zweier hochmittelalterlicher Bestattungen 2014 gab den Anlaß zu weiteren Grabungen und nun auch systematischen Prospektionen in den Jahren 2021ff. (Kottmann/Puster 2022).
 
Die Aufdeckung zweier hochmittelalterlicher Bestattungen 2014 gab den Anlaß zu weiteren Grabungen und nun auch systematischen Prospektionen in den Jahren 2021ff. (Kottmann/Puster 2022).

Version vom 3. Dezember 2023, 01:30 Uhr

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Buoch (Gde. Remshalden, Rems-Murr-Kreis), Töpferei des Spätmittelalters und der Neuzeit

Remshalden-Buoch: bemalter Krug, Museum im Hirsch, Remshalden-Buoch (Foto: Museum im Hirsch / Benjamin Widholm (CC BY-NC-SA) via museum-digital:baden-württemberg)

bedeutendster, aber vielleicht nicht einziger Produktionsort der rotbemalten schwäbischen Feinware/ Buocher Ware)


Fundstellen im Ortsbereich

  • Eduard-Hiller-Straße 2: Töpfereiabfall (Fundber. Bad.-Württ. 22/2, 1998, 271 (Nr. 1)
  • Eduard-Hiller-Straße 8: Töpfereiabfall (Fundber. Bad.-Württ. 22/2, 1998, 271 (Nr. 1)
  • Stuifenstraße 10 (Gemeindehaus): Untersuchung 1980
  • Stuifenstraße 17: Untersuchungen 2014 und 2021 (Kottmann u. a. 2021)
  • Winnender Straße 9: Töpfereiabfall (Fundber. Bad.-Württ. 22/2, 1998, 271 (Nr. 2)
Buoch, Urkarte 1828 mit Eintrag der Fundstellen (Kartengrundlage: Flurkarte NO XXXI 24 u. XXXI 25 d. Württ. Landesvermessung: Staatsarchiv Ludwigsburg via Landesarchiv Bad.-Württ.)

Forschungsgeschichte

Erste Funde wurden in den 1950er Jahren bei Anlage einer Abortgrube am Pfarrhaus entdeckt. Erst der Fund einer Abfallhalde mit den Resten eines Töpferofens 1980 zeigten jedoch die Bedeutung von Buoch als Töpferzentrum. Seitdem wurden mehrfach bei Bauarbeiten im Ort Fehlbrände gefunden und mehrfach in kurzen Berichten vorgelegt (u.a. Schäfer/Gross 1981; Gross 1987; Gross 1991).

Die Aufdeckung zweier hochmittelalterlicher Bestattungen 2014 gab den Anlaß zu weiteren Grabungen und nun auch systematischen Prospektionen in den Jahren 2021ff. (Kottmann/Puster 2022).

Keramikfunde

Vor Ort wurde insbesondere die Rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa) produziert. Daneben ist jedoch auch die Produktion einer gröber gemagerten oxidierend gebrannten Drehscheibenware nachgewiesen, wie auch eine graue, oft geglättete Feinware (Gross 1991, 190). Letztere wurde in geringen Mengen gefunden und "bei gleicher feiner Tonbeschaffenheit grau gebrannt wurde und oft geglättete Oberflächen trägt." Ihr Formenspektrum umfasst vor allem Becher und Krüge (vergl. Polierte jüngere graue Drehscheibenware (Ulmer Raum, SMa). In der Spätphase der Töpferei wurde auch Glasierte jüngere Drehscheibenware (SMa) sowie Zieglerware prodziert.

Rotbemalte schwäbische Feinware: Hauptformen der Buocher Produktion (nach Gross 1987).

Literatur zur Fundstelle

  • Fundberichte aus Baden-Württemberg 22/2, 1998, 271-272 (U. Gross)
  • Gross 1987: U. Gross. Zur mittelalterlichen Keramikproduktion in Buoch. Buocher Hefte 6, 1987, 3-24.
  • Gross 1990: U. Gross. Neues zur rotbemalten Feinware. Buocher Hefte 10, 1990, 3-16.
  • Gross 1991: Gross 1991: U. Gross. Mittelalterliche Keramik zwischen Neckarmündung und schwäbischer Alb. Bemerkungen zur räumlichen Entwicklung und zeitlichen Gliederung. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 12 (Stuttgart 1991).
  • Gross 1993: U. Gross. Neufunde aus der Töpferei der rotbemalten Feinware in Remshalden-Buoch, Rems-Murr-Kreis. Arch. Ausgr. Bad.-Württ. 1993, 253-255.
  • Gross 1995: U. Gross. Neue Untersuchungen in der Töpferei der rotbemalten Feinware in Remshalden-Buoch. Rems-Murr-Kreis. Arch. Ausgr. Bad.-Württ. 1995, 320-322.
  • Gross 2007: U. Gross, Nochmals zur "Rotbemalten Buocher Feinware". Buocher Hefte 27, 2007, 34–48.
  • Kottmann / Puster 2022: A. Kottmann / K. Puster, Älter als gedacht… Archäologische Ergebnisse (nicht nur) zur Ortsgechichte. Buocher Hefte 42, 2022, 3–20.
  • Kottmann u. a. 2021: A. Kottmann/K. Puster/R. Feigel, Rettungsgrabung erweitert Kenntnis um Laufzeit von Friedhof, Siedlung und Keramikproduktion in Buoch. Arch. Ausgr. Bad.-Württ. 2021, 294–298.
  • Schäfer/Gross 1981: H. Schäfer/U. Gross, "Rotbemalte Feinware" aus einer Töpfereiabfallhalde in Remshalden-Buoch, Rems-Murr-Kreis. Archäologisches Korrespondenzblatt 11, 1981, 355-360.

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