Ulm-Eggingen, Lippenöschle: Unterschied zwischen den Versionen

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Eggingen, Stadt Ulm (Baden-Württemberg).
 
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Die Grabungen 1982-1985 von Ulm-Eggingen galten primär einer bandkeramischen Siedlung (Kind 1989). Mit einer ergrabenen Fläche von 1,5 ha ergaben sich am Rande auch Einblicke in die inneren Strukturen einer Siedlung. Die Ergebnisse von Ulm-Eggingen zeigen, dass es auch innerhalb der ländlichen Siedlungen des Ulmer Umlandes zu Veränderungen der Siedlungsstrukturen gekommen ist. Hier konnten zwischen dem 7. und dem 14. Jahrhundert mehrfache Verlagerungen der Hausstandorte festgestellt werden. Erfasst wurden die Grundrisse von 21 ebenerdigen Holzbauten und 28 Grubenhäusern, die grob einem älteren und einem jüngeren Siedlungsabschnitt zugewiesen werden konnten.
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Grundsätzliche strukturelle Unterschiede – also von typologischen Veränderungen der Grubenhäuser beispielsweise abgesehen – sind nicht festzustellen. Ulm-Eggingen vertritt mit seinen Pfosten- und Grubenhäusern wie auch mit seinem eher spärlichen Kleinfundspektrum die typische ländliche Siedlung, wie wir sie mittlerweile aus Südwestdeutschland in großer Zahl kennen.
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==Lage==
 
Die Fundstelle liegt südwestlich des Ortes.
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*Koordinaten: 48.35791182821767, 9.86820431292712
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==Forschungsgeschichte==
 
1982-1985 wurden die Ausgrabungen im Vorfeld einer Sandgrube durchgeführt. Sie galten primär einer bandkeramischen Siedlung.
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Das Keramikspektrum aus den Befunden umfasst das 7. bis 13. Jahrhundert, wobei gewisse Datierungsunsicherheiten für das 9. Jahrhundert bestehen. Nur unter den Streufunden sind Scherben des 14. und 15. Jahrhunderts vertreten.
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Folgende Warenarten wurden in der Auswertung von Uwe Gross unterschieden:
 
*[[Knickwandkeramik]]
 
*[[rauwandige Drehscheibenware]]
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*[[Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)]] - Diese Ware liegt in relativ geringer Zahl vor, ist aber für die Datierung der Siedlung von größter Bedeutung. Es liegen Ränder der Typen Kirchhausen und Runder Berg vor. Einige Scherben wurden aufgrund ihrer Glimmermagerung als Nachahmung der älteren gelben Drehscheibenware bezeichnet, darunter ein Rand des Typs Jagstfeld (Gross 1989, 345). Inzwischen wurde diese Keramik als [[Ulmer Drehscheibenware (Ulm, HMa)]] (Gross 2009; Gross 2020) bestimmt.
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*[[Ulmer Gruppe (Ulm, FMa)]]
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*[[Brauntonige nachgedrehte Ware (Ulm-Eggingen, FMa/HMa)‏‎]]
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*[[Goldglimmerware (Oberpfalz, FMa/ HMa)|Goldglimmerware]]
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*[[feinsandige, glimmerhaltige Ware (Ulm-Eggingen, HMa)]]. Sie umfasst [[Feinsandig glimmerhaltige nachgedrehte Ware (Ostalb, HMa)]] und [[jüngere Drehscheibenware]].
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==Verbleib der Funde==
 
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*[[Knickwandkeramik]]
 
*[[rauwandige Drehscheibenware]]
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*[[Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)]]
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*[[Brauntonige nachgedrehte Ware (Ulm-Eggingen, FMa/HMa)‏‎]]
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*[[Goldglimmerware (Oberpfalz, FMa/ HMa)|Goldglimmerware]]
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*[[feinsandige, glimmerhaltige Ware (Ulm-Eggingen, HMa)]]. Sie umfasst [[Feinsandig glimmerhaltige nachgedrehte Ware (Ostalb, HMa)]] und [[jüngere Drehscheibenware]].
 
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Die Grabungen von Ulm-Eggingen galten primär einer bandkeramischen Siedlung(Kind 1989). Mit einer ergrabenen Fläche von 1,5 ha ergaben sich am Eande auch Einblicke in die inneren Strukturen einer Siedlung. Die Ergebnisse von Ulm-Eggingen zeigen, dass es auch innerhalb der ländlichen Siedlungen des Ulmer Umlandes zu Veränderungen der Siedlungsstrukturen gekommen ist. Hier konnten zwischen dem 7. und dem 14. Jahrhundert mehrfache Verlagerungen der Hausstandorte festgestellt werden. Erfasst wurden die Grundrisse von 21 ebenerdigen Holzbauten und 28 Grubenhäusern, die grob einem älteren und einem jüngeren Siedlungsabschnitt zugewiesen werden konnten.
 
 
Grundsätzliche strukturelle Unterschiede – also von typologischen Veränderungen der Grubenhäuser beispielsweise abgesehen – sind nicht festzustellen. Ulm-Eggingen vertritt mit seinen Pfosten- und Grubenhäusern wie auch mit seinem eher spärlichen Kleinfundspektrum die typische ländliche Siedlung, wie wir sie mittlerweile aus Südwestdeutschland in großer Zahl kennen.
 
 
 
 
==Lage==
 
Die Fundstelle liegt südwestlich des Ortes.
 
*Koordinaten: ##
 
 
==Forschungsgeschichte==
 
1982-1985 wurden die Ausgrabungen im Vorfeld einer Sandgrube durchgeführt. Sie galten primär einer bandkeramischen Siedlung.
 
 
==Keramikfunde==
 
Folgende Warenarte wurden in der Auswertung von Uwe Gross unterschieden:
 
*[[Knickwandkeramik]]
 
*[[rauwandige Drehscheibenware]]
 
*[[ältere gelbe Drehscheibenware]]
 
*[[brauntonige, nachgedrehte Ware]]
 
*[[Goldglimmer-Ware]]
 
*[[feinsandige, glimmerhaltige Ware]]
 
 
 
==Verbleib der Funde==
 
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==Literatur zur Fundstelle:==
 
==Literatur zur Fundstelle:==
*Gross 1989: U. Gross, Das Fundmaterial. In: C.-J. Kind (Hrsg.),Ulm-Eggingen. Die Ausgrabungen 1982 bis 1985 in der bandkeramischen Siedlung und der mittelalterlichen Wüstung. Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 34 (Stuttgart 1989) 332–361.
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*Gross 1989: U. Gross, Das Fundmaterial. In: C.-J. Kind (Hrsg.), Ulm-Eggingen. Die Ausgrabungen 1982 bis 1985 in der bandkeramischen Siedlung und der mittelalterlichen Wüstung. Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 34 (Stuttgart 1989) 332–361.
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*Gross 2009: U. Gross, Drehscheibenware des frühen und hohen Mittelalters in Ulm. In: U. Gross/A. Kottmann/J. Scheschkewitz (Hrsg.), Frühe Städte – Frühe Pfalzen. Neue Forschungen zu zentralen Orten des Früh- und Hochmittelalters in Süddeutschland und der Nordschweiz. Ergebnisse eines Kolloquiums am 28. und 29. April 2009 im Rathaus zu Ulm. Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg 58 (Stuttgart 2009) 51–58.
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*Gross 2020: U. Gross, Ulm-Löwenstein-Rottweil-Pforzheim. Vier Orte mit Hinweisen auf lokale Herstellung von Drehscheibenwaren im frühen und hohen Mittelalter. Beiträge zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Südwestdeutschland (2020).
 
*Kind 1989: C.-J. Kind (Hrsg.), Ulm-Eggingen. Die Ausgrabungen 1982 bis 1985 in der bandkeramischen Siedlung und der mittelalterlichen Wüstung. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Bad.-Württ. 34 (Stuttgart 1989).
 
*Kind 1989: C.-J. Kind (Hrsg.), Ulm-Eggingen. Die Ausgrabungen 1982 bis 1985 in der bandkeramischen Siedlung und der mittelalterlichen Wüstung. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Bad.-Württ. 34 (Stuttgart 1989).
   

Aktuelle Version vom 21. Juni 2024, 14:25 Uhr

Eggingen, Stadt Ulm (Baden-Württemberg).


Die Grabungen 1982-1985 von Ulm-Eggingen galten primär einer bandkeramischen Siedlung (Kind 1989). Mit einer ergrabenen Fläche von 1,5 ha ergaben sich am Rande auch Einblicke in die inneren Strukturen einer Siedlung. Die Ergebnisse von Ulm-Eggingen zeigen, dass es auch innerhalb der ländlichen Siedlungen des Ulmer Umlandes zu Veränderungen der Siedlungsstrukturen gekommen ist. Hier konnten zwischen dem 7. und dem 14. Jahrhundert mehrfache Verlagerungen der Hausstandorte festgestellt werden. Erfasst wurden die Grundrisse von 21 ebenerdigen Holzbauten und 28 Grubenhäusern, die grob einem älteren und einem jüngeren Siedlungsabschnitt zugewiesen werden konnten.

Grundsätzliche strukturelle Unterschiede – also von typologischen Veränderungen der Grubenhäuser beispielsweise abgesehen – sind nicht festzustellen. Ulm-Eggingen vertritt mit seinen Pfosten- und Grubenhäusern wie auch mit seinem eher spärlichen Kleinfundspektrum die typische ländliche Siedlung, wie wir sie mittlerweile aus Südwestdeutschland in großer Zahl kennen.


Lage

Die Fundstelle liegt südwestlich des Ortes.

  • Koordinaten: 48.35791182821767, 9.86820431292712

Forschungsgeschichte

1982-1985 wurden die Ausgrabungen im Vorfeld einer Sandgrube durchgeführt. Sie galten primär einer bandkeramischen Siedlung.

Keramikfunde

Das Keramikspektrum aus den Befunden umfasst das 7. bis 13. Jahrhundert, wobei gewisse Datierungsunsicherheiten für das 9. Jahrhundert bestehen. Nur unter den Streufunden sind Scherben des 14. und 15. Jahrhunderts vertreten.

Folgende Warenarten wurden in der Auswertung von Uwe Gross unterschieden:

Verbleib der Funde

ALM

tabellarische Übersicht

Beschreibung
Fundort Ulm-Eggingen, Lippenöschle
Fundart Siedlung
Lage ca. 0,5 km SW des Dorfes
Koordinaten 48.3580, 9.86806
Datierung 7.-14.Jh.
Warenarten
Formenspektrum v.a Gebrauchskeramik
Fundinventar Siedlungsfunde, z.T. aus Gruben- bzw. Grubenhausverfüllungen
Befundbeschreibung Die Siedlung wurde bei Notgrabungen teilweise ausgegraben. Erfasst wurden eingetiefte Befunde von Pfostenbauten und Grubenhäusern sowie weitere Gruben..
Verbleib ALM
Bemerkungen
Literatur Gross 1989

Literatur zur Fundstelle:

  • Gross 1989: U. Gross, Das Fundmaterial. In: C.-J. Kind (Hrsg.), Ulm-Eggingen. Die Ausgrabungen 1982 bis 1985 in der bandkeramischen Siedlung und der mittelalterlichen Wüstung. Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 34 (Stuttgart 1989) 332–361.
  • Gross 2009: U. Gross, Drehscheibenware des frühen und hohen Mittelalters in Ulm. In: U. Gross/A. Kottmann/J. Scheschkewitz (Hrsg.), Frühe Städte – Frühe Pfalzen. Neue Forschungen zu zentralen Orten des Früh- und Hochmittelalters in Süddeutschland und der Nordschweiz. Ergebnisse eines Kolloquiums am 28. und 29. April 2009 im Rathaus zu Ulm. Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg 58 (Stuttgart 2009) 51–58.
  • Gross 2020: U. Gross, Ulm-Löwenstein-Rottweil-Pforzheim. Vier Orte mit Hinweisen auf lokale Herstellung von Drehscheibenwaren im frühen und hohen Mittelalter. Beiträge zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Südwestdeutschland (2020).
  • Kind 1989: C.-J. Kind (Hrsg.), Ulm-Eggingen. Die Ausgrabungen 1982 bis 1985 in der bandkeramischen Siedlung und der mittelalterlichen Wüstung. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Bad.-Württ. 34 (Stuttgart 1989).