Oberwil, Lange Gasse: Unterschied zwischen den Versionen

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1973 wurden bei Bauarbeiten die Reste von 6 oder 7 Töpferöfen angeschnitten, die 1974 in einem Vorbericht publiziert wurden (Steinle/ Tauber 1974). Eine Bearbeitung wurde 2004 durch Madeleine Châtelet vorgelegt. Schon zuvor zog Reto Marti Oberwil zur Charakterisierung der von ihm beschriebenen [[Sandige Drehscheibenware (Nordschweiz, FMa)|sandigen Drehscheibenware]] heran.
Die töpferei wurde zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert, genauer indie zweite Hälfte des 9. und die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert.
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Die Töpferei wurde zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert, genauer in die zweite Hälfte des 9. und die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert.
 
Aus der Verfüllung des Töpferofens 6 wurde eine Holzkohleprobe mittels Radiocarbondatierung auf 970 ± 110 BP datiert.
 
Aus der Verfüllung des Töpferofens 6 wurde eine Holzkohleprobe mittels Radiocarbondatierung auf 970 ± 110 BP datiert.
   
 
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Es handelte sich um die Reste von 6 oder 7 Öfen mit leicht unterschiedlicher Konstruktion. Zwischenzeitlich wurden in der Umgebung weitere Öfen gefunden, auch im etwa 1 km entfernten Therwil.
 
Es handelte sich um die Reste von 6 oder 7 Öfen mit leicht unterschiedlicher Konstruktion. Zwischenzeitlich wurden in der Umgebung weitere Öfen gefunden, auch im etwa 1 km entfernten Therwil.
Die Oberwiler Öfen liegen in einem Täclchen, wo die Geologische Karte Löss oder Schwemmfächer verzeichnet. Am Hang oberalb steht jedoch "Molasse unter geringmächtiger Lehmbedeckung, Lehm mit Quarzit- und Sandsteingeröllen vermischt" an.<ref>https://s.geo.admin.ch/9a069841a1</ref>
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Die Oberwiler Öfen liegen in einem Tälchen, wo die Geologische Karte Löss oder Schwemmfächer verzeichnet. Am Hang oberhalb steht jedoch "Molasse" unter geringmächtiger Lehmbedeckung, Lehm mit Quarzit- und Sandsteingeröllen vermischt" an.<ref>https://s.geo.admin.ch/9a069841a1</ref>
   
 
==Keramikfunde==
 
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Die aus dem Töpferofen geborgenen Funde gehören der [[Sandige Drehscheibenware (Nordschweiz, FMa)|sandigen Drehscheibenware]] an. Das Formenspektrrum wird durch Töpfe bestimmt, daneben liegen nur wenige Schalen mit S-Profil oder schräg ausgestellter Oberwand bestimmt.
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Die aus dem Töpferofen geborgenen Funde gehören der [[Sandige Drehscheibenware (Nordschweiz, FMa)|sandigen Drehscheibenware]] an. Das Formenspektrum wird durch Töpfe bestimmt, daneben liegen nur wenige Schalen mit S-Profil oder schräg ausgestellter Oberwand.
   
 
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Aktuelle Version vom 12. März 2025, 15:35 Uhr

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Lage/Ortsgeschichte

Die Fundstelle liegt südöstlich von Oberwil jenseits des Laufs der Birsig an der dortigen Talflanke. Oberwil wird erst im 12. Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt, doch bezeugen Funde frühmittelalterlicher Gräber an der Kirche St. Peter und Paul die merowingerzeitliche Grundlage der Besiedlung (Marti 2003, 196).

Forschungsgeschichte

1973 wurden bei Bauarbeiten die Reste von 6 oder 7 Töpferöfen angeschnitten, die 1974 in einem Vorbericht publiziert wurden (Steinle/ Tauber 1974). Eine Bearbeitung wurde 2004 durch Madeleine Châtelet vorgelegt. Schon zuvor zog Reto Marti Oberwil zur Charakterisierung der von ihm beschriebenen sandigen Drehscheibenware heran. Die Töpferei wurde zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert, genauer in die zweite Hälfte des 9. und die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert. Aus der Verfüllung des Töpferofens 6 wurde eine Holzkohleprobe mittels Radiocarbondatierung auf 970 ± 110 BP datiert.

Befundsituation

Es handelte sich um die Reste von 6 oder 7 Öfen mit leicht unterschiedlicher Konstruktion. Zwischenzeitlich wurden in der Umgebung weitere Öfen gefunden, auch im etwa 1 km entfernten Therwil. Die Oberwiler Öfen liegen in einem Tälchen, wo die Geologische Karte Löss oder Schwemmfächer verzeichnet. Am Hang oberhalb steht jedoch "Molasse" unter geringmächtiger Lehmbedeckung, Lehm mit Quarzit- und Sandsteingeröllen vermischt" an.<ref>https://s.geo.admin.ch/9a069841a1</ref>

Keramikfunde

Die aus dem Töpferofen geborgenen Funde gehören der sandigen Drehscheibenware an. Das Formenspektrum wird durch Töpfe bestimmt, daneben liegen nur wenige Schalen mit S-Profil oder schräg ausgestellter Oberwand.

Oberwil BL, Lange Gasse, Töpferofen (verändert nach Steinle/ Tauber 1974)



Literatur zur Fundstelle

  • Châtelet/Marti 2004: M. Châtelet/R. Marti, Eine frühmittelalterliche Töpferwerkstatt. Die archäologischen Funde von Oberwil (BL), Lange Gasse. Arch. u. Mus. 47 (Liestal/Schweiz 2004).
  • Marti 1994: R. Marti, Kontinuität und Wandel am Beispiel frühmittelalterlicher Keramik aus der Nordwestschweiz. In: ,Keramik zwischen den Epochen. Funktion - Formenwandel - Technik. Kolloquium Villars-les-Moines/Münchenwiler 1994 (Bern 1994) 49–55.
  • Marti 2000: R. Marti, Zwischen Römerzeit und Mittelalter. Forschungen zur frühmittelalterlichen Siedlungsgeschichte der Nordwestschweiz (4.-10. Jahrhundert). Arch. u. Mus. 41 A/B (Liestal 2000). bes. 203
  • Steinle/Tauber 1974: S. Steinle/J. Tauber, Ein karolingischer Töpferbezirk in Oberwil, Kanton Basel-Landschaft (Schweiz). Vorbericht. Arch. Korrbl. 4, 1974, 181–188.

Einzelbelege

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