Neuental-Zimmersrode: Unterschied zwischen den Versionen
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*Hanauska 2005: P. Hanauska, Verkaufsschlager oder Ladenhüter? - Frühmittelalterliche Keramikproduktion in Neuental-Zimmersrode. Hessen Archäologie 2004, 2005, 125-127. |
*Hanauska 2005: P. Hanauska, Verkaufsschlager oder Ladenhüter? - Frühmittelalterliche Keramikproduktion in Neuental-Zimmersrode. Hessen Archäologie 2004, 2005, 125-127. |
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*Hanauska 2012: P. Hanauska, Produktions- und Verteilungsstrukturen frühmittelalterlicher Keramik in Nordhessen. Zugl.: Frankfurt a.M., Univ., Diss. Studien zur Archäologie Europas 17 (Bonn 2012). |
*Hanauska 2012: P. Hanauska, Produktions- und Verteilungsstrukturen frühmittelalterlicher Keramik in Nordhessen. Zugl.: Frankfurt a.M., Univ., Diss. Studien zur Archäologie Europas 17 (Bonn 2012). |
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+ | *Mathias 1987/88: M. Mathias, Ein karolingischer Töpferofen aus Neuental-Zimmersrode, Schwalm-Eder-Kreis. Fundber. Hessen 27/28, 1987/88, 137–158. |
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Aktuelle Version vom 23. April 2025, 20:46 Uhr
Zimmersrode (Gde. Neuental, Schwalm-Eder-Kreis, Hessen)
Heilswiesen
Töpferei
Bei dem im Schwalm-Eder-Kreis (Hessen) gelegenen Fundort von Neuental-Zimmersrode handelt es sich um einen der zahlreichen Töpfereistandorte des Nordhessischen Raumes. Die Befunde und Funde in der Flur »Heilswiese« bilden dabei die Wurzeln des 1601 für Zimmersrode erstmals schriftlich belegten Töpfereihandwerks, welches wohl bis ins Frühmittelalter zurückreichen.
Einen wichtigen Standortfaktor bilden die südlich von Zimmersrode an die Oberfläche tretenden, meterdicken Tonbänder. Diese weisen eine starke natürliche, feinkörnige Quarzmagerung auf.
Fundstellen/ Befundsituation
Der Produktionsort von Keramik wurde 1981 bei Bauarbeiten entdeckt und ist in der Flur »Heilswiese« zu verorten, die im Südosten des heutigen Orts liegt. Bei den Baumaßnahmen konnten neben Resten eines Töpferofens, wohl des stehenden Typs, auch der zugehörige Ausschuss der Keramikherstellung geborgen werden. Dieser kann zeitlich in das 9. Jahrhundert eingeordnet werden. Der Absatzraum der produzierten Ware ist noch unklar.
Keramikfunde
Die Keramik weist eine, starke, feinkörnige Quarzmagerung, darunter Braukohlenquarzite auf, die auf die regional anstehenden Tone zurückzuführen ist. Zudem lassen Untersuchungen den Schluss zu, dass die Töpfer dem Ton, trotz der bereits vorhandenen natürlichen Magerung noch mittelgroben Quarzsand zugegeben haben.
Der Produktionsausschuss weist unterschiedliche Farbtöne, die mehrheitlich mit einem bestimmten Härtegrad einhergehen auf. Die braunen Scherben sind meist weich, die weißlich-gelben und rotbraunen hart und die grauen sehr hart bis klingend hart. Das Produktionsspektrum dominieren, abgesehen weniger Krüge und (Tüllen-)Kannen einfache Koch- und Vorratsgefäße, namentlich hochschultrig-bauchige Töpfe, aber auch kugelige Formen. Die Erzeugnisse sind nahezu unverziert, einzig die typische Facettierung der Wandung als dekoratives Element gewertet werden.
Literatur
- Hanauska 2005: P. Hanauska, Verkaufsschlager oder Ladenhüter? - Frühmittelalterliche Keramikproduktion in Neuental-Zimmersrode. Hessen Archäologie 2004, 2005, 125-127.
- Hanauska 2012: P. Hanauska, Produktions- und Verteilungsstrukturen frühmittelalterlicher Keramik in Nordhessen. Zugl.: Frankfurt a.M., Univ., Diss. Studien zur Archäologie Europas 17 (Bonn 2012).
- Mathias 1987/88: M. Mathias, Ein karolingischer Töpferofen aus Neuental-Zimmersrode, Schwalm-Eder-Kreis. Fundber. Hessen 27/28, 1987/88, 137–158.