Kirchhausen, Leier: Unterschied zwischen den Versionen
(neu) |
|||
(5 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Kirchhausen (Stadt Heilbronn), Leier |
Kirchhausen (Stadt Heilbronn), Leier |
||
+ | |||
frühmittelalterl. Siedlung |
frühmittelalterl. Siedlung |
||
+ | Kirchhausen ist der eponyme Fundort des Typs Kirchhausen der [[Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)|älteren gelben Drehscheibenware]]. |
||
⚫ | |||
+ | |||
+ | ==Lage== |
||
+ | Die Fundstelle liegt circa 800 m nördlich des alten Ortskerns von Kirchhausen. Es handelt sich möglicherweise um die Wüstung Weier. |
||
+ | *Koordinaten: 49.18861 9.11954 (nur grob lokalisiert) |
||
+ | |||
+ | ==Forschungsgeschichte== |
||
+ | Beim Bau der Autobahn A6 wurden 1966 die Reste einer karolingischen Siedlung angeschnitten. 2016 kam es beim Autobahnausbau zu neuerlichen Ausgrabungen, bei denen mehrere Grubenhäuser aufgedeckt wurden. |
||
+ | |||
+ | ==Keramikfunde== |
||
⚫ | |||
+ | |||
+ | Koch erwähnt nur ein einzelnes Fragment handgemachter Keramik. Beim damaligen Kenntnisstand wurde ein Stück wohl nicht richtig eingeordnet, bei dem es sich nach Profil und Beschreibung um den nördlichsten Vertreter der [[Albware (Schwäbische Alb/ mittleres Neckarland, HMa)]] handeln könnte (Koch 1969, Abb. 17,14). |
||
− | + | Die Ausgrabungen von 2019 konnten aus den Grubenhäusern vor allem ältere gelbe Drehscheibenware bergen, die ebenfalls demTypKirchhausen zuzuordnen ist. Darüber hinaus liegen nun aber auch Funde der [[Gelbe, rotbemalte Elsässer Drehscheibenware (Elsaß, HMa)|rotbemalten Elsässer Ware]] und der steinzeugartig harten [[Mayener Ware]] vor (Sarge/König 2016; Gross 2019 Textabb. 2). |
|
+ | <gallery> |
||
+ | Datei:Kirchhausen 6 (Koch 1969) - Kopie - Kopie.jpg|Kirchhausen, Leier: [[Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)]], Typ Kirchhausen (nach Koch 1969, Abb. 18) |
||
+ | Datei:Kirchhausen 2 (Koch 1969) - Kopie - Kopie.jpg|Kirchhausen, Leier, Grube 1/1966: [[Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)]], Typ Kirchhausen (nach Koch 1969, Abb. 14) |
||
+ | Datei:Kirchhausen 5 (Koch 1969) - Kopie - Kopie.jpg|Kirchhausen, Leier: RS der [[Albware (Schwäbische Alb/ mittleres Neckarland, HMa)]] (?) (Koch 1969, Abb. 17,14) |
||
+ | </gallery> |
||
− | ==Literatur zur Fundstelle= |
+ | ==Literatur zur Fundstelle== |
+ | *Gross 2019: U. Gross, Keramik aus der Nachbarschaft. Ware Neuhausener Art, Rotbemalte Elsässer Ware, Ältere graue Drehscheibenware Elsässer Art, Ältere Albware, Ältere gelbe Drehscheibenware (Typ Jagstfeld) und Buocher Feinware im Kraichgau. Beiträge zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Südwestdeutschland (Heidelberg 2019). - https://doi.org/10.11588/ARTDOK.00006571 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen] |
||
*Koch 1969: R. Koch, Frühmittelalterliche Siedlungsfunde aus Kirchhausen und Jagstfeld. Jahrb. Hist. Ver. Heilbronn 26, 1969, 25–38. |
*Koch 1969: R. Koch, Frühmittelalterliche Siedlungsfunde aus Kirchhausen und Jagstfeld. Jahrb. Hist. Ver. Heilbronn 26, 1969, 25–38. |
||
*Sarge / König 2016: C. Sarge / A. König, Die frühmittelalterliche Siedlung bei Kirchhausen. Arch. Ausgr. Bad.-Württ., 2016, 224–226. |
*Sarge / König 2016: C. Sarge / A. König, Die frühmittelalterliche Siedlung bei Kirchhausen. Arch. Ausgr. Bad.-Württ., 2016, 224–226. |
Aktuelle Version vom 14. Februar 2025, 17:41 Uhr
Kirchhausen (Stadt Heilbronn), Leier
frühmittelalterl. Siedlung
Kirchhausen ist der eponyme Fundort des Typs Kirchhausen der älteren gelben Drehscheibenware.
Lage
Die Fundstelle liegt circa 800 m nördlich des alten Ortskerns von Kirchhausen. Es handelt sich möglicherweise um die Wüstung Weier.
- Koordinaten: 49.18861 9.11954 (nur grob lokalisiert)
Forschungsgeschichte
Beim Bau der Autobahn A6 wurden 1966 die Reste einer karolingischen Siedlung angeschnitten. 2016 kam es beim Autobahnausbau zu neuerlichen Ausgrabungen, bei denen mehrere Grubenhäuser aufgedeckt wurden.
Keramikfunde
Die 1966 geborgene Keramik gehörte zur Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa) und wurde durch die Bearbeitung von Robert Koch (1969) ein wichtiger Referenzpunkt zur Definition von deren früher Phase, die inzwischen als Typ Kirchhausen bezeichnet wird.
Koch erwähnt nur ein einzelnes Fragment handgemachter Keramik. Beim damaligen Kenntnisstand wurde ein Stück wohl nicht richtig eingeordnet, bei dem es sich nach Profil und Beschreibung um den nördlichsten Vertreter der Albware (Schwäbische Alb/ mittleres Neckarland, HMa) handeln könnte (Koch 1969, Abb. 17,14).
Die Ausgrabungen von 2019 konnten aus den Grubenhäusern vor allem ältere gelbe Drehscheibenware bergen, die ebenfalls demTypKirchhausen zuzuordnen ist. Darüber hinaus liegen nun aber auch Funde der rotbemalten Elsässer Ware und der steinzeugartig harten Mayener Ware vor (Sarge/König 2016; Gross 2019 Textabb. 2).
Kirchhausen, Leier: Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa), Typ Kirchhausen (nach Koch 1969, Abb. 18)
Kirchhausen, Leier, Grube 1/1966: Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa), Typ Kirchhausen (nach Koch 1969, Abb. 14)
Kirchhausen, Leier: RS der Albware (Schwäbische Alb/ mittleres Neckarland, HMa) (?) (Koch 1969, Abb. 17,14)
Literatur zur Fundstelle
- Gross 2019: U. Gross, Keramik aus der Nachbarschaft. Ware Neuhausener Art, Rotbemalte Elsässer Ware, Ältere graue Drehscheibenware Elsässer Art, Ältere Albware, Ältere gelbe Drehscheibenware (Typ Jagstfeld) und Buocher Feinware im Kraichgau. Beiträge zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Südwestdeutschland (Heidelberg 2019). - https://doi.org/10.11588/ARTDOK.00006571 [Titel anhand dieser DOI in Citavi-Projekt übernehmen]
- Koch 1969: R. Koch, Frühmittelalterliche Siedlungsfunde aus Kirchhausen und Jagstfeld. Jahrb. Hist. Ver. Heilbronn 26, 1969, 25–38.
- Sarge / König 2016: C. Sarge / A. König, Die frühmittelalterliche Siedlung bei Kirchhausen. Arch. Ausgr. Bad.-Württ., 2016, 224–226.