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Merdingen (Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald), Breisacher Weg
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Grabung: Landesamt f. Ur- und Frühgeschichte Freiburg 1940.
 
 
Siedlung.
Bei der Grabung handelt es sich um eine der frühesten Siedlungsgrabungen in Südwestdeutschland, deren Keramikfunde durch K. Hammel bearbeitet wurden und die ein wichtiger Referenzkomplex für die frühe Keramikforschung wurden. Eine neuere Bearbeitung durch R.P.H. Lommerzheim (1988) im Rahmen einer Freiburger Dissertation, die auch die Funde von Breisach-Hochstetten behandelte, blieb leider unpubliziert.
 
   
 
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1,2 km SW der Kirche von Merdingen, nahe dem ehem. Harthausen.
 
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Unweit der Fundstelle liegen die Gräberfelder Schönberg/Hüstel in 1,7 km, Auf der Gans in 0,8 km, Breisacher Weg in 0,5 km; und Oberhinterfeld in 0,8 km Entfernung.
 
Unweit der Fundstelle liegen die Gräberfelder Schönberg/Hüstel in 1,7 km, Auf der Gans in 0,8 km, Breisacher Weg in 0,5 km; und Oberhinterfeld in 0,8 km Entfernung.
 
==Forschungsgeschichte==
 
Grabung: Landesamt f. Ur- und Frühgeschichte Freiburg 1940.
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Bei der Grabung handelt es sich um eine der frühesten Siedlungsgrabungen in Südwestdeutschland. Die Keramikfunde wurden durch K. Hammel bearbeitet (Garscha u. a. 1948-50) und wurden zu einem wichtigen Referenzkomplex für die frühe Keramikforschung, indem die Funde in den frühen 1960er Jahren etwa durch Wolfgang Hübener und Uwe Lobbedey zur Charakterisierung frühmittelalterlicher Keramik herangezogen wurden (Hübener / Lobbedey 1964). Eine neuere Bearbeitung durch R.P.H. Lommerzheim (1988) im Rahmen einer Freiburger Dissertation, die auch die Funde von Breisach-Hochstetten behandelte, blieb leider unpubliziert.
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==Chronologie==
 
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Datierung: M. 7.–11. Jh.
 
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Ein Bau mit umliegenden Gräbern könnte als Kirche interpretiert werden (Schreg 2021).
 
Ein Bau mit umliegenden Gräbern könnte als Kirche interpretiert werden (Schreg 2021).
 
==Keramikfunde==
 
==Keramikfunde==
nachgedrehte Keramik
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[[Datei:Merdingen 1.jpg|thumb|300px|center|Kesselstein an nachgedrehter Ware aus Merdingen, Breisacher Weg (Slg. A. Kley) (Foto: R. Schreg)]]
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==Historische Einordnung==
 
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Die Wüstung Harthausen stellt möglicherweise einen jüngeren Siedlungsplatz dieser Siedlung dar.
 
Die Wüstung Harthausen stellt möglicherweise einen jüngeren Siedlungsplatz dieser Siedlung dar.
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Bei einer Keramiktagung in den 1960er Jahren wurden einzelne Scherben als Referenzstücke an Kollegen abgegeben, so dass beispielsweise einige Scherben in der Slg. Kley (Geislingen a.d. Steige, künftig ALM) liegen.
 
Bei einer Keramiktagung in den 1960er Jahren wurden einzelne Scherben als Referenzstücke an Kollegen abgegeben, so dass beispielsweise einige Scherben in der Slg. Kley (Geislingen a.d. Steige, künftig ALM) liegen.
 
==Literatur==
 
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*Châtelet 2002: M. Châtelet, La céramique du haut Moyen Age dans le sud de la vallée du Rhin supérieur (Alsace et Pays de Bade). Typologie, chronologie, technologie, économie et culture. Coll. Europe Médiévale 5 (Montagnac 2002). bes. S 358.
 
*Garscha u. a. 1948-50: F. Garscha/K. Hammel/W. Kimmig u. a., Eine Dorfanlage des frühen Mittelalters bei Merdingen (Ldkr. Freiburg). Bad. Fundber. 18, 1948-50, 137–183.
 
*Garscha u. a. 1948-50: F. Garscha/K. Hammel/W. Kimmig u. a., Eine Dorfanlage des frühen Mittelalters bei Merdingen (Ldkr. Freiburg). Bad. Fundber. 18, 1948-50, 137–183.
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*Hübener / Lobbedey 1964: W. Hübener / U. Lobbedey, Zur Struktur der Keramik der späteren Merowingerzeit. Beobachtungen an süddeutschen Grab- und Siedlungsfunden. Bonner Jahrb. 164, 1964, 88–129. bes. S. 125 f.
*Hübener/Lobbedey, Struktur 125 f.
 
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*Lobbedey 1968: U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968). bes. S. 182 ff.
*Lobbedey 1968 182 ff.;
 
 
*Fehring 1973: G. P. Fehring, Zur archäologischen Erforschung mittelalterlicher Dorfsiedlungen in Südwestdeutschland. Zeitschr. Agrargesch. u. Agrarsoziologie 21, 1973, 1–35. bes. S. 11 ff.
 
*Fehring 1973: G. P. Fehring, Zur archäologischen Erforschung mittelalterlicher Dorfsiedlungen in Südwestdeutschland. Zeitschr. Agrargesch. u. Agrarsoziologie 21, 1973, 1–35. bes. S. 11 ff.
*Fundber. Baden-Württemberg 2, 1975, 254;
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*Fundber. Baden-Württemberg 2, 1975, 254.
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*Hoeper 2001: M. Hoeper, Alamannische Siedlungsgeschichte im Breisgau. Zur Entwicklung von Besiedlungsstrukturen im frühen Mittelalter. Freiburger Beitr. Arch. u. Gesch. 6 (Rahden/Westf. 2001) bes. S. 48 ff. 90 f.
*Hoeper, Breisgau 48 ff. 90 f.;
 
 
*Lommerzheim 1988: R. P. H. Lommerzheim, Die frühmittelalterlichen Siedlungen von Merdingen und Breisach-Hochstetten in Südbaden. Dissertation Bonn (Bonn 1988).
 
*Lommerzheim 1988: R. P. H. Lommerzheim, Die frühmittelalterlichen Siedlungen von Merdingen und Breisach-Hochstetten in Südbaden. Dissertation Bonn (Bonn 1988).
*Fundber. Baden-Württemberg 19/2, 1994, 209;
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*Fundber. Baden-Württemberg 19/2, 1994, 209.
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*Schreg 2006: R. Schreg, Dorfgenese in Südwestdeutschland. Das Renninger Becken im Mittelalter. Materialh. Arch. Bad.-Württ. 76 (Stuttgart 2006), bes. S. 232 ff.; Anhang 3.
*Châtelet, Céramique 358.
 
 
*Schreg 2021: R. Schreg, Kirchen als Zeugnis der Christianisierung Süddeutschlands. Eine überregional vergleichende Betrachtung früher Kirchen. In: D. Ade (Hrsg.), Sachgeschichte(n). Beiträge zu einer interdisziplinär verstandenen Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Festschrift für Barbara Scholkmann zum 80. Geburtstag (Tübingen 2021) 467–479.
*Schreg 2006, 232 ff.; Anhang 3.
 
*Schreg 2021: R. Schreg, Kirchen als Zeugnis der Christianisierung Süddeutschlands. Eine überregional vergleichende Betrachtung früher Kirchen. In: D. Ade (Hrsg.),Sachgeschichte(n). Beiträge zu einer interdisziplinär verstandenen Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Festschrift für Barbara Scholkmann zum 80. Geburtstag (Tübingen 2021) 467–479.
 
   
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Aktuelle Version vom 11. April 2024, 20:46 Uhr

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Merdingen (Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald)

Breisacher Weg

Siedlung.

Lage

1,2 km SW der Kirche von Merdingen, nahe dem ehem. Harthausen. Unweit der Fundstelle liegen die Gräberfelder Schönberg/Hüstel in 1,7 km, Auf der Gans in 0,8 km, Breisacher Weg in 0,5 km; und Oberhinterfeld in 0,8 km Entfernung.

Forschungsgeschichte

Grabung: Landesamt f. Ur- und Frühgeschichte Freiburg 1940.

Bei der Grabung handelt es sich um eine der frühesten Siedlungsgrabungen in Südwestdeutschland. Die Keramikfunde wurden durch K. Hammel bearbeitet (Garscha u. a. 1948-50) und wurden zu einem wichtigen Referenzkomplex für die frühe Keramikforschung, indem die Funde in den frühen 1960er Jahren etwa durch Wolfgang Hübener und Uwe Lobbedey zur Charakterisierung frühmittelalterlicher Keramik herangezogen wurden (Hübener / Lobbedey 1964). Eine neuere Bearbeitung durch R.P.H. Lommerzheim (1988) im Rahmen einer Freiburger Dissertation, die auch die Funde von Breisach-Hochstetten behandelte, blieb leider unpubliziert.


Chronologie

Datierung: M. 7.–11. Jh.

Befundsituation

Grubenhäuser, Pfostenbauten, Brunnen, innerörtliche Hofgrablegen, im Anschluss undatierte Luftbildbefunde (Grubenhäuser). Ein Bau mit umliegenden Gräbern könnte als Kirche interpretiert werden (Schreg 2021).

Keramikfunde

Merdingen, Breisacher Weg, Glimmerhaltige nachgedrehte Ware (Oberrhein, FMa/ HMa) (Slg. A. Kley, Foto: R. Schreg)
Kesselstein an nachgedrehter Ware aus Merdingen, Breisacher Weg (Slg. A. Kley) (Foto: R. Schreg)

Historische Einordnung

Die Wüstung Harthausen stellt möglicherweise einen jüngeren Siedlungsplatz dieser Siedlung dar.

Fundverbleib

Bei einer Keramiktagung in den 1960er Jahren wurden einzelne Scherben als Referenzstücke an Kollegen abgegeben, so dass beispielsweise einige Scherben in der Slg. Kley (Geislingen a.d. Steige, künftig ALM) liegen.

Literatur

  • Châtelet 2002: M. Châtelet, La céramique du haut Moyen Age dans le sud de la vallée du Rhin supérieur (Alsace et Pays de Bade). Typologie, chronologie, technologie, économie et culture. Coll. Europe Médiévale 5 (Montagnac 2002). bes. S 358.
  • Garscha u. a. 1948-50: F. Garscha/K. Hammel/W. Kimmig u. a., Eine Dorfanlage des frühen Mittelalters bei Merdingen (Ldkr. Freiburg). Bad. Fundber. 18, 1948-50, 137–183.
  • Hübener / Lobbedey 1964: W. Hübener / U. Lobbedey, Zur Struktur der Keramik der späteren Merowingerzeit. Beobachtungen an süddeutschen Grab- und Siedlungsfunden. Bonner Jahrb. 164, 1964, 88–129. bes. S. 125 f.
  • Lobbedey 1968: U. Lobbedey, Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich in Südwestdeutschland. Arb. Frühmittelalterforsch. 3 (Berlin 1968). bes. S. 182 ff.
  • Fehring 1973: G. P. Fehring, Zur archäologischen Erforschung mittelalterlicher Dorfsiedlungen in Südwestdeutschland. Zeitschr. Agrargesch. u. Agrarsoziologie 21, 1973, 1–35. bes. S. 11 ff.
  • Fundber. Baden-Württemberg 2, 1975, 254.
  • Hoeper 2001: M. Hoeper, Alamannische Siedlungsgeschichte im Breisgau. Zur Entwicklung von Besiedlungsstrukturen im frühen Mittelalter. Freiburger Beitr. Arch. u. Gesch. 6 (Rahden/Westf. 2001) bes. S. 48 ff. 90 f.
  • Lommerzheim 1988: R. P. H. Lommerzheim, Die frühmittelalterlichen Siedlungen von Merdingen und Breisach-Hochstetten in Südbaden. Dissertation Bonn (Bonn 1988).
  • Fundber. Baden-Württemberg 19/2, 1994, 209.
  • Schreg 2006: R. Schreg, Dorfgenese in Südwestdeutschland. Das Renninger Becken im Mittelalter. Materialh. Arch. Bad.-Württ. 76 (Stuttgart 2006), bes. S. 232 ff.; Anhang 3.
  • Schreg 2021: R. Schreg, Kirchen als Zeugnis der Christianisierung Süddeutschlands. Eine überregional vergleichende Betrachtung früher Kirchen. In: D. Ade (Hrsg.), Sachgeschichte(n). Beiträge zu einer interdisziplinär verstandenen Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Festschrift für Barbara Scholkmann zum 80. Geburtstag (Tübingen 2021) 467–479.