Urspring, Breiter Weg: Unterschied zwischen den Versionen

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==Forschungsgeschichte==
 
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Im Vorfeld der Erschließung eines Neubaugebiet wurde 1973/74 durch Hartmann Reim ein Ausschnitt der Siedlung ergraben. Sie wurde 1994 durch Karl-Hermann Maier im Rahmen einer Tübinger Magisterarbeit vorgelegt (Maier 1994). Die völkerwanderungszeitlichen Funde wurden im Kontext der Bearbeitung der Funde vom Runden Berg durch Sylvia Spors-Gröger ebarbeitet und vorgelegt (Spors-Gröger 1993).
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Im Vorfeld der Erschließung eines Neubaugebiet wurde 1973/74 durch Hartmann Reim ein Ausschnitt der Siedlung ergraben. Sie wurde 1994 durch Karl-Hermann Maier im Rahmen einer Tübinger Magisterarbeit vorgelegt (Maier 1994). Die völkerwanderungszeitlichen Funde wurden im Kontext der Bearbeitung der Funde vom Runden Berg durch Sylvia Spors-Gröger erarbeitet und vorgelegt (Spors-Gröger 1993).
 
In verschiedenen Privatsammlungen (z.B. Helmut Mollenkopf, Treffensbuch, sowie Albert Kley, Geislingen) liegen weitere Fundbestände aus Urspring. Die Sammlung Kley umfasst allerdings nur römische und allenfalls wenige, undiagnostische und meist nicht sicher lokalisierbare mittelalterliche Scherben.
 
In verschiedenen Privatsammlungen (z.B. Helmut Mollenkopf, Treffensbuch, sowie Albert Kley, Geislingen) liegen weitere Fundbestände aus Urspring. Die Sammlung Kley umfasst allerdings nur römische und allenfalls wenige, undiagnostische und meist nicht sicher lokalisierbare mittelalterliche Scherben.
   
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*[[Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)|ältere gelbtonige Drehscheibenware]] mit der Differenzierung von 5 Typen nach wechselnden Kriterien der Scherbenbeschaffenheit und der Form.
 
*[[Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)|ältere gelbtonige Drehscheibenware]] mit der Differenzierung von 5 Typen nach wechselnden Kriterien der Scherbenbeschaffenheit und der Form.
 
*[[Kammstrichware]]
 
*[[Kammstrichware]]
*Graubeige, kalkgemagerte Ware - Auffallendstes Kennzeichen dieser Warenart ist nach Durchsiucht der Originalfunde eine weiße Sprenkelung durch kleine Kalkspat- oder besser Kalkpartikel, die Maier allerdings nur beiläufig erwähnt, die aber dennoch bei der Aussonderung der Warenart bestimmend gewesen sein dürfte. Hier ist mit Einflüssen der Bodenlagerung zu rechnen.
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*Graubeige, kalkgemagerte Ware - Auffallendstes Kennzeichen dieser Warenart ist nach Durchsicht der Originalfunde eine weiße Sprenkelung durch kleine Kalkspat- oder besser Kalkpartikel, die Maier allerdings nur beiläufig erwähnt, die aber dennoch bei der Aussonderung der Warenart bestimmend gewesen sein dürfte. Hier ist mit Einflüssen der Bodenlagerung zu rechnen.
 
*Goldglimmerware. Maier vergleicht mit Funden der [[Goldglimmerware (Oberpfalz, FMa/ HMa)]], die im wesentlichen jedoch ihre Verbreitungsschwerpunkte in der Oberpfalz hat und die daher in Urspring als Import gewertet werden
 
*Goldglimmerware. Maier vergleicht mit Funden der [[Goldglimmerware (Oberpfalz, FMa/ HMa)]], die im wesentlichen jedoch ihre Verbreitungsschwerpunkte in der Oberpfalz hat und die daher in Urspring als Import gewertet werden
 
*dünnwandige, feinsandige nachgedrehte Ware - weitgehend als [[Feinsandig glimmerhaltige nachgedrehte Ware (Ostalb, HMa)]] einzuordnen
 
*dünnwandige, feinsandige nachgedrehte Ware - weitgehend als [[Feinsandig glimmerhaltige nachgedrehte Ware (Ostalb, HMa)]] einzuordnen

Version vom 1. Juli 2021, 22:53 Uhr

Urspring, Gde. Lonsee (Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg).

Beschreibung
Fundort Urspring, Breiter Weg
Fundart Siedlung
Lage 0,35 km OSO des Lonetopfs
Koordinaten 48.5472884, 9.89691778
Datierung völkerwanderungszeitliche Phase, zweite Hälfte 6.-12.Jh.
Warenarten Knickwandkeramik, Rauwandige Drehscheibenware Donzdorfer Art (Neckarland/ Schwäb. Alb, FMa), Knickwandkeramik, Gröbere nachgedrehte Ware (Ulm, HMa), Feinsandig glimmerhaltige nachgedrehte Ware (Ostalb, HMa), Kammstrichware, Goldglimmerware (Oberpfalz, FMa/ HMa), Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa);
Formenspektrum v.a Gebrauchskeramik, Töpfe
Fundinventar Siedlungsfunde, z.T. aus Gruben- bzw. Grubenhausverfüllungen
Befundbeschreibung Die Siedlung wurde nur in kleinen Flächen 1973/74 ausgegraben. Dabei wurden mehrere Grubenhäuser erfasst.
Verbleib
Bemerkungen
Literatur Maier 1994; Spors-Gröger 1993


Lage

Die Siedlung liegt ca. 350 m ostsüdöstlich des Lonetopfs, einer Karstquelle, in der Peripherie des westlich gelegenen mittelalterlichen Dorfes. Nördlich am Hang befindet sich das römische Kastell "ad Lunam", dessen Vicus große Teile des Tals einnimmt, jedoch schwerpunktmäßig östlich der Grabungsfläche liegt.

Urspring, Luftbild 1997 von Nordosten. Rechts im Vordergrund das römische Kastell, oben in Bildmitte der alte Ortskern am Lonetopf, links im Bild Baugebiet "Breiter Weg" mit den Areal der mittelalterlichen Siedlungsspuren. (Foto: R. Schreg, 1997)
  • Koordinaten: 8.5472884, 9.89691778

Forschungsgeschichte

Im Vorfeld der Erschließung eines Neubaugebiet wurde 1973/74 durch Hartmann Reim ein Ausschnitt der Siedlung ergraben. Sie wurde 1994 durch Karl-Hermann Maier im Rahmen einer Tübinger Magisterarbeit vorgelegt (Maier 1994). Die völkerwanderungszeitlichen Funde wurden im Kontext der Bearbeitung der Funde vom Runden Berg durch Sylvia Spors-Gröger erarbeitet und vorgelegt (Spors-Gröger 1993). In verschiedenen Privatsammlungen (z.B. Helmut Mollenkopf, Treffensbuch, sowie Albert Kley, Geislingen) liegen weitere Fundbestände aus Urspring. Die Sammlung Kley umfasst allerdings nur römische und allenfalls wenige, undiagnostische und meist nicht sicher lokalisierbare mittelalterliche Scherben.

Keramikfunde

Differenziert wurden in dieser Aufarbeitung die folgenden Materialgruppen/Warenarten (nach Maier 1994):

Urspring, Breiter Weg: rauwandige Drehscheibenware, Slg. H. Mollenkopf (Foto: R. Schreg 2007)

In der Gliederung von Maier sind die völkerwanderungszeitlichen Funde nicht berücksichtigt. S. Spors Gröger (1993, 122f.) verweist auf folgende Gruppen:

  • "scheibengedrehte Gefäße der alamannischen Landnahmezeit" in spärlicher Zahl, darunter Terra nigra und sogenannte Mayener Ware
  • handgemachte frühalamannische Keramik.

Eine genauere Beschreibung der völkerwanderungszeitlichen Funde steht indes aus.


Verbleib der Funde

ehem. Landesdenkmalamt Tübingen Die genannten Privatsammlungen Mollenkopf und Kley wurden an das LFD, Tübingen übergeben.


Literatur zur Fundstelle:

  • Maier 1994: K. H. Maier, Eine mittelalterliche Siedlung auf Markung Urspring (Gemeinde Lonsee, Alb-Donau-Kreis). Materialh. Arch. Bad.-Württ. 23 (Stuttgart 1994).
  • Reim 1974: H. Reim, Eine frühmittelalterliche Siedlung bei Urspring, Alb-Donau-Kreis. Arch. Ausgr. Württ. u. Hohenzollern 1974, 52–54.
  • Schreg 1996: R. Schreg, [Rez.zu]: K. Maier, Eine mittelalterliche Siedlung auf Markung Urspring (Gemeinde Lonsee, Alb-Donau-Kreis). Bayer. Vorgeschbl. 1996, 323–326.
  • Schreg 1999: R. Schreg, Die alamannische Besiedlung des Geislinger Talkessels (Markungen Altenstadt und Geislingen, Stadt Geislingen a.d. Steige, Lkr. Göppingen). Fundber. Bad.-Württ. 23, 1999, 385–617.
  • Spors-Gröger 1993: S. Spors-Gröger, Die handgemachte frühalamannische Keramik aus den Plangrabungen 1967-1985. Der Runde Berg bei Urach XI (Sigmaringen 1993).