Bodenzeichen: Unterschied zwischen den Versionen
imported>Fabian Schwandt (Die Seite wurde neu angelegt: „== Bodenzeichen == Bodenzeichen (auch: Bodenmarken) : = lange Forschungsdisskusion: Chronologie, Raum, Bedeutung und Funktion unterschiedlich Allgemein: -…“) |
imported>R. Schreg (→Bodenzeichen: sortiert) |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| + | Bei den sog. Bodenzeichen (auch: Bodenmarken) handelt es sich um meist einfache geometrische Zeichen auf der Unterseite von Standböden überwiegend nachgedrehter Keramik. |
||
| − | == Bodenzeichen == |
||
| − | Bodenzeichen (auch: Bodenmarken) : |
||
| + | ==Beschreibung== |
||
| ⚫ | |||
| ⚫ | |||
| ⚫ | |||
| ⚫ | |||
| ⚫ | |||
- meist an nachgedrehter Keramik zu finden, weniger oft an Drehscheibenware |
- meist an nachgedrehter Keramik zu finden, weniger oft an Drehscheibenware |
||
- häufig in Verbindung mit Quellrändern |
- häufig in Verbindung mit Quellrändern |
||
| Zeile 12: | Zeile 13: | ||
| ⚫ | |||
| + | ==Verbreitung== |
||
| ⚫ | |||
| + | in den meisten Regionen Europas |
||
| + | ==Chronologie== |
||
| + | Früh-, vor allem aber Hochmittelalter |
||
| + | |||
| + | Südwestdeutschland: |
||
| ⚫ | |||
| ⚫ | |||
| ⚫ | |||
| + | |||
| + | ==Bedeutung== |
||
| ⚫ | |||
Deutungsansätze: |
Deutungsansätze: |
||
| Zeile 27: | Zeile 38: | ||
4. Deutung in slawischer Keramikforschung: Markierung der Töpferscheibe aus kultischen Gründen? |
4. Deutung in slawischer Keramikforschung: Markierung der Töpferscheibe aus kultischen Gründen? |
||
| − | |||
| − | |||
| − | Beispiele Bodenzeichen auch in Südwestdeutschland: |
||
| − | |||
| ⚫ | |||
| − | |||
| ⚫ | |||
| − | |||
| ⚫ | |||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
Version vom 15. November 2019, 21:22 Uhr
Bei den sog. Bodenzeichen (auch: Bodenmarken) handelt es sich um meist einfache geometrische Zeichen auf der Unterseite von Standböden überwiegend nachgedrehter Keramik.
Beschreibung
Positivabdruck: Abdruck einer entsprechend gekerbten Drehscheibenunterlage
Negativabdruck: hier auch einzeln eingegschnittene Markierungen
Allgemein: - meist an nachgedrehter Keramik zu finden, weniger oft an Drehscheibenware - häufig in Verbindung mit Quellrändern - selten mit Achsabdrücken
Verbreitung
in den meisten Regionen Europas
Chronologie
Früh-, vor allem aber Hochmittelalter
Südwestdeutschland: - besonders bei Waren des 11./12. Jahrhunderts - Chronologie der früheren nachgedrehten Waren noch nicht abschließend geklärt (jedoch bereits ab der Merowingerzeit) - Interessante Beobachtung: goßräumige Ähnlichkeiten bei regionalen Präferenzen einzelner Formen
Bedeutung
lange Forschungsdisskusion: Chronologie, Raum, Bedeutung und Funktion unterschiedlich
Deutungsansätze:
1. symbolisch: kultische, magische und vor Unheil bewahrende Deutung (hierbei wieder verschiedene Zwecke der Markierung möglich)
2. herstellungsbedingt: Einritzung soll Verrutschen des Gefäßes auf der Töpferscheibe verhindern (=Herstellungsmerkmal?) --> in diesem Fall wurde das Gefäß von der Töpferscheibe abgehoben und nicht mit einem Draht oder Faden abgeschnitten
3. Herstellersignaturen: Hilfestellung zum Zentrieren (Bodenzeichen mit Achsabdrücken vergesellschaftet, Quellränder als sekundär umgeformte Böden)
4. Deutung in slawischer Keramikforschung: Markierung der Töpferscheibe aus kultischen Gründen?
Einzelnachweise
- Rogier 2015, 55f.
- Rainer Schreg, Keramik des 9. bis 12. Jahrhunderts am Rhein. Forschungsperspektiven für Produktion und Alltag. In: H. Pantermehl, L. Grunwald und R. Schreg (Hrsg.), Hochmittelalterliche Keramik am Rhein. Forschungsperspektiven auf Produktion und Alltag. Tagungen des RGZM 13 (Mainz 2012) 13.