Schwarzgraue geglättete Ware (VwZ): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. Oktober 2021, 14:05 Uhr

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Die schwarzgraue geglättete Ware ist eine völkerwanderungszeitliche Keramik, die überwiegend zur handgemachten Feinware gerechnet werden kann.

Forschungsgeschichte

(Bücker 1994: Terra Nigra, Ware III [nigraähnlich] bzw. handgemachte Keramik, Warengruppen I u. II).

Charakteristika

In der Völkenwanderungszeit weit verbreitet, nicht nur bei der Feinware, war der Boden mit Standring. Angesichts eines Vorkommen auch in anderen vorgeschichtlichen Perioden besitzt diese Bodenform jedoch nur bedingt datierenden Wert. Ebenfalls häufig erscheinen Böden mit Standplatte.

Herstellungstechnik

Die schwarzgraue geglättete Ware erscheint zumeist handgemacht, in wenigen Fällen liegt es jedoch nahe, eher an Scheibenware zu denken. Die Wandung ist sehr gleichmäßig und dünnwandig.

Brand/ Farbe

Im Kern wie an der Oberfläche erscheint der Scherben schwarzgrau, nur selten ist der Kern etwas heller.

Magerung

Der Scherben ist dicht, in der Regel fein gemagert. Als Magerungszusätze wurden Quarz, Kalkspat, in Einzelfällen auch Kalk und etwas häufiger Glimmer verwendet.

Verzierungen

Typisch sind folgende Verzierungen: Knubben, Dellen- bzw. Punkteindrücke, Ritzlinien, Riefcn und Rillen. Besonders zu nennen ist das Rosettenmotiv. Auf dem erst in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts besiedelten Runden Berg treten diese Verzierungen hinter Stempelverzierungen zurück, wie sie auch noch in den frühen Reihengräberfeldern des späten 5. Jahrhunderts zu finden sind.

Gefäßformen

An Formen sind zu nennen:

  • Schüsseln mit S-förmigem Profil bzw. sogenannte Schalentöpfe bzw. Knickwandschalen. Sie besitzen häufig eine geschwungene, z.T. relativ hohe Randzone; der Rand ist oft leicht verdickt. Vergleiche Gefäße vom

Typ Friedenhain-Prešt'ovice (5. u. frühes 6. Jahrhundert; Springer 1985).

  • Gewölbte Schalen. Der Oberteil dieser Schalen kann konisch oder gewölbt, z.T. sogar geradezu eingebogen sein.
  • Bauchige Gefäße

Verbreitung

Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext

Verzierte Siedlungs- und Grabkeramik frühalamannischer Zeit im Vergleich mit elbgermanischen Fundplätzen (nach Schach-Dörges 1997): 1 Sanne, 2 Kahrstedt, 3 Merseburg, 4-6 Pritzier; 7 Ichstedt, 8 Voigtstedt, 10-11 Kirchheim u.T., 12 Mengen, 13 Sontheim i.St., 14 Großkuchen, 15 Heidelberg-Rohrbach, 16 Berching-Pollanten, 17 Dederstedt, 18 Wechmar, 19 Bad Dürrenberg, 20 Merseburg, 21 Besno n. Louny, 22 Haßleben, 23 Kannawurf, 24 Bietigheim, 25 Benningen a.N., 26-27 Rendel, 28 Großkuchen, 29 Groß-Gerau, 30 Günzburg. 1-19, 24-26 'Schalenurnen', 20,27 gewölbte Schalen, 21-23, 28-30 Flaschen.

Diese Feinware findet Vergleiche in elbgermanischen Gräberfeldern und spielt bei der Frage der Herkunft der Alamannen eine zentrale Rolle.


Literaturhinweise

  • Bücker 1994: Ch. Bücker, Die Gefäßkeramik der frühalamannischen Zeit vom Zähringer Burgberg, Gemeinde Gundelfingen, Kr. Breisgau-Hochschwarzwald. Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum 1. Jahrtausend in Südwestdeutschland 6 (Sigmaringen 1994) 125-232.
  • Schreg 1999: R. Schreg, Die alamannische Besiedlung des Geislinger Talkessels (Markungen Altenstadt und Geislingen, Stadt Geislingen a.d. Steige, Lkr. Göppingen). Fundber. Bad.-Württ. 23, 1999, 385–617.
  • Springer 1985: T. Springer, Germanenfunde der Völkerwanderungszeit in Nordbayern. Bemerkungen zur Keramik vom Typ Friedenhain-Prešt'ovice. Arch. Korrbl. 15, 1985, 235-243.