Konstanz, Brückengasse 5 und 7: Unterschied zwischen den Versionen
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*Oexle 1985: J. Oexle, Eine Konstanzer Töpferwerkstatt im 17. Jahrhundert. In: Der Keltenfürst von Hochdorf. Methoden und Ergebnisse der Landesarchäologie. Katalog zur Ausstellung Stuttgart, Kunstgebäude, vom 14. Aug. bis 13. Okt. 1985 (Stuttgart 1985) 473–483. |
*Oexle 1985: J. Oexle, Eine Konstanzer Töpferwerkstatt im 17. Jahrhundert. In: Der Keltenfürst von Hochdorf. Methoden und Ergebnisse der Landesarchäologie. Katalog zur Ausstellung Stuttgart, Kunstgebäude, vom 14. Aug. bis 13. Okt. 1985 (Stuttgart 1985) 473–483. |
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− | + | *Röber 1996: R. Röber, Studien zur Ofenkeramik der Töpferei Vogler (ca. 1650-1683). Fundber. Bad.-Württ. 21, 1996, 579–618. - DOI: https://doi.org/10.11588/fbbw.1996.0.56899 |
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Aktuelle Version vom 18. Dezember 2022, 14:16 Uhr
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1983/84 führte das LDA Freiburg in Konstanz eine Notgrabung durch, die insbesondere die Keller der beiden Parzellen Brückengasse 5 und 7 betraf. In der Kellerverfüllung wurden umfangreiche Töpfereiabfälle des 17. Jh. geborgen, insbesondere Fehlbrände, aber beispielsweise auch Brennhilfen. Funde und Befunde können der etwa von 1650 bis 1683 produzierenden Töpferei Vogler zugeordnet werden. der gesamte Fundbestand wurde von Judith Oexle in einer Überischt publiziert (Oexle 1985); die Ofenkeramik wurde von Ralph Röber einer genaueren Untersuchung unterzogen (Röber 1996).
Befundsituation
Im Rahmen einer Notbergung wurden 1983/84 im Keller der Hauses Brückengasse 7 Fehlbrände von Geschirr- und Ofenkeramik gefunden. Diese waren in Gruben niedergelegt, die wohl zur Gewinnung von Sand ausgehoben worden sind. Sie überschnitten ältere Befunde. Die Gruben sind mit heterogenem Material verfallt, das u. a. humose Abfallschichten und Bauschutt umfaßt und Umgestaltungen auf der Parzelle nahelegt (Räber 1996, 609).
Keramikfunde
Es handelt sich um Produktionsabfälle einer oxidierend gebrannten glasierten Hafnerware mit grünen, gelben und braunen Glasuren.
Der Formenbestand umfasst
- weitmundige Schüsseln unterschiedlicher Größe
- überwiegend mit schlichter Verzierung, mit unterschnittenem "Kragenrand"
- seltener mit aufwändigem Innendekor, mit breitem, bordartig ausgezogenem, leicht gekehltem Rand, auf dessen Innenseite eine Wellenlinie zu finden ist.
- kleine Schüsselchen mit Kragen- oder gekehltem Leistenrand mit monichromer Innenglaasur
- selten große flache Schüsseln
- Flachteller
- Krüge mit randständigem Henkel
- mit ausbiegendem Rand oder Innenkehlung
- kaum Flaschen
- zweihenklige Töpfe
- zahlreiche Deckel
- Model, z.B. in Form eines Fischs oder eines Reitpferds
Zu dem Fundkomplex gehören auch zahlreiche Kacheln, die in einen Ofen eingebaut gewesen sind, also nicht zu dem Werkstattausschuß gehören. Sie lassen sich technologisch und formal allerdings kaum von den Fehlbränden trennen und dürften chronologisch der Produktionsphase nahe stehen. Von den insgesamt aufgenommenen 798 Kacheln besteht ein großer Teil aus in verschiedenen Farben glasierten Leistenkacheln. Die Blattkacheln sind ausschließlich mit schablonendekoriertem Tapetenmuster versehen. Gesimskacheln und Bekrönungskacheln mit floralen und figürlichen Darstellungen vwurden in Modeln gefertigt (Röber 1996).
Chronologie
17. Jahrhundert
Literatur zur Fundstelle
- Oexle 1985: J. Oexle, Eine Konstanzer Töpferwerkstatt im 17. Jahrhundert. In: Der Keltenfürst von Hochdorf. Methoden und Ergebnisse der Landesarchäologie. Katalog zur Ausstellung Stuttgart, Kunstgebäude, vom 14. Aug. bis 13. Okt. 1985 (Stuttgart 1985) 473–483.
- Röber 1996: R. Röber, Studien zur Ofenkeramik der Töpferei Vogler (ca. 1650-1683). Fundber. Bad.-Württ. 21, 1996, 579–618. - DOI: https://doi.org/10.11588/fbbw.1996.0.56899