Burglengenfeld: Unterschied zwischen den Versionen

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Burglengenfeld (Lkr. Schwanfeld), Auf der Wieden: karoling-otton. Reihengräberfeld
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Das karolingisch-ottonische Gräberfeld von Burglengenfeld ist für die Kenntnis der frühmittelalterlichen Keramik der Oberpfalz von Bedeutung.
 
Das karolingisch-ottonische Gräberfeld von Burglengenfeld ist für die Kenntnis der frühmittelalterlichen Keramik der Oberpfalz von Bedeutung.
   
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==Forschungsgeschichte==
 
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Zwischen 1873 und 1883 wurden bei einem Neubau und beim Ausschachten eines Kellers über ein Dutzend Gräber freigelegt. Weitere Funde wurden 1927 und 1931 geborgen. Paul Reinecke führte die Keramik von Burglengenfeld 1938 in die Forschung ein. Eine eingehendere Publikation nahm erst Armin Stroh (1954, 12ff.) vor, nachdem 1949 und 1951 bei Baumaßnahmen drei weitere Gräber mit drei Gefäßen als Beigaben gefunden worden sind.
 
Zwischen 1873 und 1883 wurden bei einem Neubau und beim Ausschachten eines Kellers über ein Dutzend Gräber freigelegt. Weitere Funde wurden 1927 und 1931 geborgen. Paul Reinecke führte die Keramik von Burglengenfeld 1938 in die Forschung ein. Eine eingehendere Publikation nahm erst Armin Stroh (1954, 12ff.) vor, nachdem 1949 und 1951 bei Baumaßnahmen drei weitere Gräber mit drei Gefäßen als Beigaben gefunden worden sind.
Ralph Pöllath beurteilte die publizierten Abbildungen als ungenau, teilweise gar unrichtig und forderte und plante eine Neuvorlage der Funde (Pöllath 2002, III,15), die er in seiner Münchner Dissertation über die karolingerzeitlichen Gräberfelder in Nordbayern nur unter Verweis auf die Tafeln bei Stroh vorlegte. Eine Durchsicht der originalen Grabungspläne ermöglichte eine im Vergleich zu Stroh 1954 korrigierte Lokalisierung der Fundstellen (Pöllath 2002, IV Taf. 98,2).
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Ralph Pöllath beurteilte die publizierten Abbildungen als ungenau, teilweise gar unrichtig und forderte und plante eine Neuvorlage der Funde (Pöllath 2002, III,15), die er in seiner Münchner Dissertation über die karolingerzeitlichen Gräberfelder in Nordbayern nur unter Verweis auf die Tafeln bei Stroh vorlegte. Eine Durchsicht der originalen Grabungspläne ermöglichte jedoch eine im Vergleich zu Stroh 1954 korrigierte Lokalisierung der Fundstellen (Pöllath 2002, IV Taf. 98,2).
   
 
Südwestlich der ehemaligen Kirche St. Georg wurden verschiedentlich weitere Keramikfunde geborgen, die wahrscheinlich als Siedlungsmaterial anzusprechen sind (Stroh 1983).
 
Südwestlich der ehemaligen Kirche St. Georg wurden verschiedentlich weitere Keramikfunde geborgen, die wahrscheinlich als Siedlungsmaterial anzusprechen sind (Stroh 1983).
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"Das karolingische Geschirr des Platzes, fast durchweg Scheibenarbeit, ist vorwiegend aus leicht porösem, ziemlich dunklem Ton mit geringem Goldglimmergehalt verfertigt, daneben zeigt sich auch stark goldglimmerhaltige Ware. An Formen sind vorhanden verschieden große, leicht bauchige Töpfe mit kräftig ausladender, fast stets scharf abgeschnittener Mündung (Taf. 42,3, 2.5 u. 6), mehr kugelige Töpfe mit kurzer, senkrecht ansteigender Mündung (Taf. 42,3, 1 u. 4), weite niedrige Schalen mit breiter Standfläche und ausladender oder aber auch stark einziehender Mündung (Taf. 42, 3, 3)" (Reinecke 1938).
 
"Das karolingische Geschirr des Platzes, fast durchweg Scheibenarbeit, ist vorwiegend aus leicht porösem, ziemlich dunklem Ton mit geringem Goldglimmergehalt verfertigt, daneben zeigt sich auch stark goldglimmerhaltige Ware. An Formen sind vorhanden verschieden große, leicht bauchige Töpfe mit kräftig ausladender, fast stets scharf abgeschnittener Mündung (Taf. 42,3, 2.5 u. 6), mehr kugelige Töpfe mit kurzer, senkrecht ansteigender Mündung (Taf. 42,3, 1 u. 4), weite niedrige Schalen mit breiter Standfläche und ausladender oder aber auch stark einziehender Mündung (Taf. 42, 3, 3)" (Reinecke 1938).
 
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Datei:Burglengenfeld Grab 47 (Stroh 1954 Taf 6W).jpg|Burglengenfeld, Auf der Wieden, Grab 47 (verändert nach Stroh 1954, Taf. 6W)
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==Verbleib der Funde==
 
==Verbleib der Funde==

Version vom 10. April 2023, 21:58 Uhr

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Burglengenfeld (Lkr. Schwanfeld), Auf der Wieden: karoling-otton. Reihengräberfeld

Das karolingisch-ottonische Gräberfeld von Burglengenfeld ist für die Kenntnis der frühmittelalterlichen Keramik der Oberpfalz von Bedeutung.

Lage

Das Gräberfeld liegt nahe der ehemaligen, zu Beginn des 19. Jahrhundert abgerissenen Pfarrkirche St. Georg gegenüber der Altstadt am rechten Ufer der Naab, im Bereich des modernen Friedhofs. Man differenziert heute drei Gräberareale bzw. Gräberfelder (Pöllath 2002, III,15). Gräberfeld 1: Auf der Wieden 12 Gräberfeld 2: Friedhofstr. 46 Gräberfeld 3: Rote Kreuz Straße 7, 11, 14 und 17

Forschungsgeschichte

Zwischen 1873 und 1883 wurden bei einem Neubau und beim Ausschachten eines Kellers über ein Dutzend Gräber freigelegt. Weitere Funde wurden 1927 und 1931 geborgen. Paul Reinecke führte die Keramik von Burglengenfeld 1938 in die Forschung ein. Eine eingehendere Publikation nahm erst Armin Stroh (1954, 12ff.) vor, nachdem 1949 und 1951 bei Baumaßnahmen drei weitere Gräber mit drei Gefäßen als Beigaben gefunden worden sind. Ralph Pöllath beurteilte die publizierten Abbildungen als ungenau, teilweise gar unrichtig und forderte und plante eine Neuvorlage der Funde (Pöllath 2002, III,15), die er in seiner Münchner Dissertation über die karolingerzeitlichen Gräberfelder in Nordbayern nur unter Verweis auf die Tafeln bei Stroh vorlegte. Eine Durchsicht der originalen Grabungspläne ermöglichte jedoch eine im Vergleich zu Stroh 1954 korrigierte Lokalisierung der Fundstellen (Pöllath 2002, IV Taf. 98,2).

Südwestlich der ehemaligen Kirche St. Georg wurden verschiedentlich weitere Keramikfunde geborgen, die wahrscheinlich als Siedlungsmaterial anzusprechen sind (Stroh 1983).

Keramikfunde

Als Grabbeigaben fanden sich einige Gefäße der Goldglimmerware (Oberpfalz, FMa/ HMa). Reinecke charakterisierte die Gefäße wie folgt: "Das karolingische Geschirr des Platzes, fast durchweg Scheibenarbeit, ist vorwiegend aus leicht porösem, ziemlich dunklem Ton mit geringem Goldglimmergehalt verfertigt, daneben zeigt sich auch stark goldglimmerhaltige Ware. An Formen sind vorhanden verschieden große, leicht bauchige Töpfe mit kräftig ausladender, fast stets scharf abgeschnittener Mündung (Taf. 42,3, 2.5 u. 6), mehr kugelige Töpfe mit kurzer, senkrecht ansteigender Mündung (Taf. 42,3, 1 u. 4), weite niedrige Schalen mit breiter Standfläche und ausladender oder aber auch stark einziehender Mündung (Taf. 42, 3, 3)" (Reinecke 1938).

Burglengenfeld, St. Georg: karol.-otton. Gräberfeld (nach Reinecke 1938, Taf. 42,3)

Verbleib der Funde

  • Mus. Regensburg

Literatur

  • Pöllath 2002: R. Pöllath, Karolingerzeitliche Gräberfelder in Nordbayern I-IV (München 2002)
  • Reinecke 1936: Paul Reinecke, Karolingische Keramik aus dem östlichen Bayern. Germania 20, 1936 198–202. - DOI: https://doi.org/10.11588/ger.1936.41679
  • Stroh 1954: A. Stroh, Die Reihengräber der Karolingisch-Ottonischen Zeit in der Oberpfalz. Materialh. Bayer. Vorgesch. 4 (Kallmünz/Opf. 1954)
  • Stroh 1983; A. Stroh, Siedlungsfunde zu den karolingischen-ottonischen Reihengräbern bei Burglengenfeld. Byer. Vorgeschbl. 48, 1983, 221-224.