Rotbemalte ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, HMa): Unterschied zwischen den Versionen
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Es handelt sich um eine buttergelbe Keramik mit einheitlich gelbem Bruch und einer Magerung mit rötlich-braunen Körnchen, die als Vorläufer der [[rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa)|rotbemalten schwäbischen Feinware]] gilt. In ihr Umfeld gehört auch die [[gelbe quarzgemagerte Ware (Neckarland, HMa)]]. Die Bemalung mit hellrotem oder dunkelbraunem Tonschlicker zeigt teilweise bereits Gittermuster, wie es für die klassische Phase der spätmittelalterlichen rotbemalten schwäbischen Feinware Buocher Art typisch ist. Der Befund in Wülfingen datiert die Keramik ins 11. und die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts. Grubenkomplexe aus Gruibingen und Herrenberg scheinen diesen Ansatz zu bestätigen. |
Es handelt sich um eine buttergelbe Keramik mit einheitlich gelbem Bruch und einer Magerung mit rötlich-braunen Körnchen, die als Vorläufer der [[rotbemalte schwäbische Feinware (Württemberg, SMa)|rotbemalten schwäbischen Feinware]] gilt. In ihr Umfeld gehört auch die [[gelbe quarzgemagerte Ware (Neckarland, HMa)]]. Die Bemalung mit hellrotem oder dunkelbraunem Tonschlicker zeigt teilweise bereits Gittermuster, wie es für die klassische Phase der spätmittelalterlichen rotbemalten schwäbischen Feinware Buocher Art typisch ist. Der Befund in Wülfingen datiert die Keramik ins 11. und die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts. Grubenkomplexe aus Gruibingen und Herrenberg scheinen diesen Ansatz zu bestätigen. |
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− | Anzuführen sind aus dem Renninger Becken eine ganze Reihe von Funden, die dieser hochmittelalterlichen rotbemalten Ware angehören dürften. Das Spektrum der Randformen ist, gemessen an der geringen Zahl von Randscherben, bemerkenswert groß. Beispielsweise tritt ein spitz auslaufender, ausgebogener Rand auf (Schreg 2006, Taf. 45,19), der an die Ränder des Typs Kirchhausen der [[älteren gelben Drehscheibenware]] erinnert und als Mittler zwischen den Rändern des Typs |
+ | Anzuführen sind aus dem Renninger Becken eine ganze Reihe von Funden, die dieser hochmittelalterlichen rotbemalten Ware angehören dürften. Das Spektrum der Randformen ist, gemessen an der geringen Zahl von Randscherben, bemerkenswert groß. Beispielsweise tritt ein spitz auslaufender, ausgebogener Rand auf (Schreg 2006, Taf. 45,19), der an die Ränder des Typs Kirchhausen der [[ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa)|älteren gelben Drehscheibenware]] erinnert und als Mittler zwischen den Rändern des Typs |
Kirchhausen und des Typs Runder Berg ins 9. Jahrhundert gehören könnte. |
Kirchhausen und des Typs Runder Berg ins 9. Jahrhundert gehören könnte. |
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Version vom 10. Februar 2021, 15:32 Uhr
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In den letzten Jahren kristallisierte sich im mittleren Neckarland zunehmend eine bemalte gelbe Drehscheibenware heraus, die zunächst anhand von Funden aus der Forchtenberg, Wüstung Wülfingen näher beschrieben wurde.
Es handelt sich um eine buttergelbe Keramik mit einheitlich gelbem Bruch und einer Magerung mit rötlich-braunen Körnchen, die als Vorläufer der rotbemalten schwäbischen Feinware gilt. In ihr Umfeld gehört auch die gelbe quarzgemagerte Ware (Neckarland, HMa). Die Bemalung mit hellrotem oder dunkelbraunem Tonschlicker zeigt teilweise bereits Gittermuster, wie es für die klassische Phase der spätmittelalterlichen rotbemalten schwäbischen Feinware Buocher Art typisch ist. Der Befund in Wülfingen datiert die Keramik ins 11. und die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts. Grubenkomplexe aus Gruibingen und Herrenberg scheinen diesen Ansatz zu bestätigen.
Anzuführen sind aus dem Renninger Becken eine ganze Reihe von Funden, die dieser hochmittelalterlichen rotbemalten Ware angehören dürften. Das Spektrum der Randformen ist, gemessen an der geringen Zahl von Randscherben, bemerkenswert groß. Beispielsweise tritt ein spitz auslaufender, ausgebogener Rand auf (Schreg 2006, Taf. 45,19), der an die Ränder des Typs Kirchhausen der älteren gelben Drehscheibenware erinnert und als Mittler zwischen den Rändern des Typs Kirchhausen und des Typs Runder Berg ins 9. Jahrhundert gehören könnte.
Literaturhinweise
- Schreg 2006
- Schulze, Wülfingen