Mohs’sche Härteskala: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Mohs’sche Härteskala geht auf den Mineralogen Friedrich Mohs (1773–1839) zurück, der sie zur Ritzhärtebestimmung von Mineralien entwickelte. Er wählte zehn gängige Mineralien aus und ordnete ihnen Werte auf einer Skala von eins bis zehn, beginnend mit dem weichesten Mineral, zu. Dadurch ergibt sich eine nichtlineare Skala relativer Härtewerte.
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[[Datei:Mohssche-haerteskala hg.jpg|200px|thumb|right|Mohssche Härteskala (Hannes Grobe [CC BY 3.0] via WikimediaCommons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mohssche-haerteskala_hg.jpg)]] Die Mohs’sche Härteskala geht auf den Mineralogen Friedrich Mohs (1773–1839) zurück, der sie zur Ritzhärtebestimmung von Mineralien entwickelte. Er wählte zehn gängige Mineralien aus und ordnete ihnen Werte auf einer Skala von eins bis zehn, beginnend mit dem weichesten Mineral, zu. Dadurch ergibt sich eine nichtlineare Skala relativer Härtewerte.
 
In der Anwendung wird versucht, mithilfe der Referenz-Mineralien das zu prüfende Objekt zu ritzen. Dessen Härtewert entspricht dann dem des härtesten Referenz-Minerals, mit dem es sich nicht ritzen lässt.
 
In der Anwendung wird versucht, mithilfe der Referenz-Mineralien das zu prüfende Objekt zu ritzen. Dessen Härtewert entspricht dann dem des härtesten Referenz-Minerals, mit dem es sich nicht ritzen lässt.
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[[Datei:Mohssche-haerteskala hg.jpg|300px|thumb|left|Mohssche Härteskala (Hannes Grobe [CC BY 3.0] via WikimediaCommons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mohssche-haerteskala_hg.jpg)]]
 
   
 
==Anwendung in der Archäologie==
 
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==Literaturhinweise==
 
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*<span id="SkalaBauer86">Bauer u. a. 1986</span>: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader/R. Koch/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie. Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 2 (Kallmünz OPf. 1986).
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*Bauer u. a. 1986: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader/R. Koch/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie. Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 2 (Kallmünz OPf. 1986).
*<span id="SkalaErdmann84">Erdmann u. a. 1984</span>: W. Erdmann/H. J. Kühn/H. Lüdtke/E. Ring/W. Wessel, Rahmenterminologie zur mittelalterlichen Keramik in Norddeutschland. Arch. Korrbl. 14, 1984, 417–436. (Unveränderter Nachdruck in: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa 2. Kataloge. Schr. Arch. Landesmus. 6 (Neumünster 2001) 947–969.)
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*Erdmann u. a. 1984: W. Erdmann/H. J. Kühn/H. Lüdtke/E. Ring/W. Wessel, Rahmenterminologie zur mittelalterlichen Keramik in Norddeutschland. Arch. Korrbl. 14, 1984, 417–436. (Unveränderter Nachdruck in: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa 2. Kataloge. Schr. Arch. Landesmus. 6 (Neumünster 2001) 947–969.)
*<span id="SkalaSchneider89">Schneider 1989</span>: G. Schneider, Naturwissenschaftliche Kriterien und Verfahren zur Beschreibung von Keramik. Diskussionsergebnisse der Projektgruppe Keramik im Arbeitskreis Archäometrie in der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Acta Praehist. et Arch. 21, 1989 (1990) 7–39.
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*Schneider 1989: G. Schneider, Naturwissenschaftliche Kriterien und Verfahren zur Beschreibung von Keramik. Diskussionsergebnisse der Projektgruppe Keramik im Arbeitskreis Archäometrie in der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Acta Praehist. et Arch. 21, 1989 (1990) 7–39.

Version vom 26. Mai 2021, 15:10 Uhr

Mohssche Härteskala (Hannes Grobe [CC BY 3.0] via WikimediaCommons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mohssche-haerteskala_hg.jpg)

Die Mohs’sche Härteskala geht auf den Mineralogen Friedrich Mohs (1773–1839) zurück, der sie zur Ritzhärtebestimmung von Mineralien entwickelte. Er wählte zehn gängige Mineralien aus und ordnete ihnen Werte auf einer Skala von eins bis zehn, beginnend mit dem weichesten Mineral, zu. Dadurch ergibt sich eine nichtlineare Skala relativer Härtewerte.

In der Anwendung wird versucht, mithilfe der Referenz-Mineralien das zu prüfende Objekt zu ritzen. Dessen Härtewert entspricht dann dem des härtesten Referenz-Minerals, mit dem es sich nicht ritzen lässt.


Anwendung in der Archäologie

In der Archäologie wird sie zur Grobbestimmung der Ritzhärte von Keramik verwendet. Es wird empfohlen, zum Zwecke besserer Vergleichbarkeit nach Möglichkeit immer die Außenseite von Keramikscherben zu ritzen. Außerdem ist zu bedenken, dass die inhomogene Zusammensetzung von Keramik zu unterschiedlichen Härtegraden an verschiedenen Stellen des zu prüfenden Bruchstücks führen kann. Des Weiteren kann die Ritzbarkeit durch dichte, an die Oberfläche tretende Magerung beeinträchtigt werden.

Mohs’sche Härteskala und zugehörige Terminologien in der archäologischen Anwendung
Relative Ritzhärte nach Mohs Referenz-Mineral Absolute Schleifhärte nach Rosiwal Terminologie
nach Erdmann u. a. 1984 nach Bauer u. a. 1986 nach Schneider 1989
1 Talk 0,03 weich weich
2 Gips 1,25 weich bis hart
3 Kalkspat 4,50 hart hart
4 Flussspat 5,00
5 Apatit 6,50 sehr hart sehr hart
6 Feldspat 37,00 sehr hart bis klingend hart
7 Quarz 120,00 klingend hart klingend/steinzeugartig hart klingend hart
8 Topas 175,00
9 Korund 1 000,00
10 Diamant 140 000,00

Literaturhinweise

  • Bauer u. a. 1986: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader/R. Koch/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie. Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 2 (Kallmünz OPf. 1986).
  • Erdmann u. a. 1984: W. Erdmann/H. J. Kühn/H. Lüdtke/E. Ring/W. Wessel, Rahmenterminologie zur mittelalterlichen Keramik in Norddeutschland. Arch. Korrbl. 14, 1984, 417–436. (Unveränderter Nachdruck in: H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa 2. Kataloge. Schr. Arch. Landesmus. 6 (Neumünster 2001) 947–969.)
  • Schneider 1989: G. Schneider, Naturwissenschaftliche Kriterien und Verfahren zur Beschreibung von Keramik. Diskussionsergebnisse der Projektgruppe Keramik im Arbeitskreis Archäometrie in der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Acta Praehist. et Arch. 21, 1989 (1990) 7–39.