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Zur Beschreibung der Oberflächenstruktur werden die Begriffe 'poliert', 'geglättet', 'matt', 'rauh' und 'sehr rauh' verwendet (Bauer u.a. 1993, 88 ff. mit Definition von Glätten/Politur. - abweichende Terminologie bei Erdmann u.a. 1984: glatt - rauh - körnig - kreidig - blasig - verwittert), parallel dazu wird jedoch auch noch zwischen einer dichten und einer porösen Oberfläche differenziert (zur Beschreibung von Glasuren s. S. 37). Die Terminologie der Oberflächenbehandlung ist äußerst uneinheitlich und mit zahlreichen ungenauen, undefinierten und veralteteten Begriffen durchsetzt ([[Lehmglasur]], [[Firnis]], Selbstüberzug). Zu nennen sind z.B. Schlickrauhung, Schnittspuren, Wischspuren. Häufig zeigt der Scherben eine abweichende Außenzone ('Haut'/'Mantelung'). Die Gründe dafür liegen v.a. im [[Brand]], gelegentlich handelt es sich um einen Überzug oder um sog. Naßverstrich. Besonders hingewiesen sei auf die Schlickrauhung, die nicht der Verzierung, sondern der Vergrößerung der Gefäßoberfläche dient und eine Kühlung des Inhaltes bewirkt.
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Häufig zeigt der Scherben eine abweichende Außenzone ('Haut'/'Mantelung'). Die Gründe dafür liegen v.a. im [[Brand]], gelegentlich handelt es sich um einen Überzug oder um sog. Naßverstrich. Besonders hingewiesen sei auf die Schlickrauhung, die nicht der Verzierung, sondern der Vergrößerung der Gefäßoberfläche dient und eine Kühlung des Inhaltes bewirkt.
   
 
Eine Glättung der Oberfläche kann mit Lappen und Schwämmchen erfolgen, für eine Politur kann ein einfacher Kiselstein verwendet werden, der durch langen Gebrauch seinerseits Politur aufweisen kann.
 
Eine Glättung der Oberfläche kann mit Lappen und Schwämmchen erfolgen, für eine Politur kann ein einfacher Kiselstein verwendet werden, der durch langen Gebrauch seinerseits Politur aufweisen kann.
   
 
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Die Terminologie der Oberflächenbehandlung ist äußerst uneinheitlich und mit zahlreichen ungenauen, undefinierten und veralteteten Begriffen durchsetzt ([[Lehmglasur]], [[Firnis]], Selbstüberzug). Zu nennen sind z.B. Schlickrauhung, Schnittspuren, Wischspuren.
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===Leitfaden zur Keramikbeschreibung===
 
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Zur Beschreibung der Oberflächenstruktur werden die Begriffe 'poliert', 'geglättet', 'matt', 'rauh' und 'sehr rauh' verwendet (Bauer u.a. 1993, 88 ff. mit Definition von Glätten/Politur.
   
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===Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa (S. 950)===
 
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Dieses Schema nutzt beispielsweise auch Schiermeyer 2015.

Version vom 29. September 2021, 01:58 Uhr

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Häufig zeigt der Scherben eine abweichende Außenzone ('Haut'/'Mantelung'). Die Gründe dafür liegen v.a. im Brand, gelegentlich handelt es sich um einen Überzug oder um sog. Naßverstrich. Besonders hingewiesen sei auf die Schlickrauhung, die nicht der Verzierung, sondern der Vergrößerung der Gefäßoberfläche dient und eine Kühlung des Inhaltes bewirkt.

Eine Glättung der Oberfläche kann mit Lappen und Schwämmchen erfolgen, für eine Politur kann ein einfacher Kiselstein verwendet werden, der durch langen Gebrauch seinerseits Politur aufweisen kann.

Beschreibung

Die Terminologie der Oberflächenbehandlung ist äußerst uneinheitlich und mit zahlreichen ungenauen, undefinierten und veralteteten Begriffen durchsetzt (Lehmglasur, Firnis, Selbstüberzug). Zu nennen sind z.B. Schlickrauhung, Schnittspuren, Wischspuren.

Leitfaden zur Keramikbeschreibung

Zur Beschreibung der Oberflächenstruktur werden die Begriffe 'poliert', 'geglättet', 'matt', 'rauh' und 'sehr rauh' verwendet (Bauer u.a. 1993, 88 ff. mit Definition von Glätten/Politur.

Die Bruchtruktur lässt sich durch einen frischen Bruch in verschiedene Charakteristika einteilen. Diese wären:

glatt - körnig - geklüftet - schiefrig/splittrig - muschlig.

Durch diese Gefügeangaben verknüpft sich die Struktur der nicht dekorativ behandelten Scherbenoberflächen:

kreidig - blasig - glatt - rissig - uneben.


Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa (S. 950)

Eine abweichende Terminologie wird vorgeschlagen bei Erdmann u.a. 1984:

  1. rauh
  2. körnig
  3. kreidig
  4. glatt
  5. blasig
  6. verwittert

Parallel dazu wird auch noch zwischen einer dichten und einer porösen Oberfläche differenziert.


Dieses Schema nutzt beispielsweise auch Schiermeyer 2015.


Literatur

  • Bauer u.a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader u. a., Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter - Neuzeit). Terminologie - Typologie - Technologie2. Kat. Prähist. Staatsamml. München Beih. 2 (Kallmünz/Opf. 1993).
  • Erdmann u.a. 1984: W. Erdmann/H. J. Kühn/H. Lüdtke u. a., Rahmenterminologie zur mittelalterlichen Keramik in Norddeutschland. Arch. Korrbl. 14, 1984, 417–436.
  • H. Lüdtke/K. Schietzel (Hrsg.), Handbuch zur mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa. Schr. Arch. Landesmus. Schleswig 6 (Neumünster 2001).
  • Schiermeyer 2015: T. Schiermeyer, Untersuchungen zur Keramik des 11./12. bis 15./16. Jahrhunderts in Luxemburg. Münstersche Beiträge zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie 8 (Rahden, Westf. 2015).