Regensburg, Oberislingerstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Galgenbergstraße/BAB – Anschluss A3, Grabungen 1998: zwei Töpferöfen
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==Galgenbergstraße/BAB – Anschluss A3, Grabungen 1998: zwei Töpferöfen==
 
Der jüngere und im Grundriss runde Töpferofen ist vom Typ des stehenden Zweikammerofens, da er im Ansatz noch eine Mittelzungenkonstruktion aufwies, die sowohl eine Schlitz- wie auch eine Lochtenne getragen haben kann (er ist vergleichbar mit einem merowingerzeitlichen Töpferofen mit Mittelzunge aus Maastricht).
 
Der jüngere und im Grundriss runde Töpferofen ist vom Typ des stehenden Zweikammerofens, da er im Ansatz noch eine Mittelzungenkonstruktion aufwies, die sowohl eine Schlitz- wie auch eine Lochtenne getragen haben kann (er ist vergleichbar mit einem merowingerzeitlichen Töpferofen mit Mittelzunge aus Maastricht).
   
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In beiden Anlagen wurde [[rauwandige Drehscheibenware]] und scheibengedrehte, stempelverzierte Feinkeramik (hufeisenförmige Stempel) und [[Knickwandgefäß]]e gebrannt. Datierung: vorl. Ende 6. Jh.
 
In beiden Anlagen wurde [[rauwandige Drehscheibenware]] und scheibengedrehte, stempelverzierte Feinkeramik (hufeisenförmige Stempel) und [[Knickwandgefäß]]e gebrannt. Datierung: vorl. Ende 6. Jh.
   
Galgenberg, Oberisling-Stadion, Grabung 2013: ein Töpferofen
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==Galgenberg, Oberisling-Stadion, Grabung 2013: ein Töpferofen==
 
Es handelt sich um einen Einkammerofen, bei dem in einer Ebene befeuert und Keramik gebrannt wurde. Es gab keine eindeutigen Hinweise auf eine Tennenkonstruktion. Auch hier wurde rauwandige Drehscheibenware und scheibengedrehte Feinkeramik und Knickwandgefäße gebrannt. Datierung: vorl. Ende 6. Jh.
 
Es handelt sich um einen Einkammerofen, bei dem in einer Ebene befeuert und Keramik gebrannt wurde. Es gab keine eindeutigen Hinweise auf eine Tennenkonstruktion. Auch hier wurde rauwandige Drehscheibenware und scheibengedrehte Feinkeramik und Knickwandgefäße gebrannt. Datierung: vorl. Ende 6. Jh.
   

Version vom 18. Dezember 2022, 14:32 Uhr

siehe: Oberisling, Galgenberg

Oberisling liegt 3 km südlich von Regensburg. Am dortigen Galgenberg wurden Töpferöfen ausgegraben:

Galgenbergstraße/BAB – Anschluss A3, Grabungen 1998: zwei Töpferöfen

Der jüngere und im Grundriss runde Töpferofen ist vom Typ des stehenden Zweikammerofens, da er im Ansatz noch eine Mittelzungenkonstruktion aufwies, die sowohl eine Schlitz- wie auch eine Lochtenne getragen haben kann (er ist vergleichbar mit einem merowingerzeitlichen Töpferofen mit Mittelzunge aus Maastricht).

Der ältere Töpferofen war schlechter erhalten und hatte einen im Süden gelegenen Brennraum. Der Feuerungsraum des älteren Ofens wurde vom Heizraum der jüngeren Töpferofenanlage im Süden überschnitten. Auch hier handelt es sich vermutlich um eine stehende Anlage, wobei die stehenden Öfen aus der Merowingerzeit als selten einzustufen sind.

In beiden Anlagen wurde rauwandige Drehscheibenware und scheibengedrehte, stempelverzierte Feinkeramik (hufeisenförmige Stempel) und Knickwandgefäße gebrannt. Datierung: vorl. Ende 6. Jh.

Galgenberg, Oberisling-Stadion, Grabung 2013: ein Töpferofen

Es handelt sich um einen Einkammerofen, bei dem in einer Ebene befeuert und Keramik gebrannt wurde. Es gab keine eindeutigen Hinweise auf eine Tennenkonstruktion. Auch hier wurde rauwandige Drehscheibenware und scheibengedrehte Feinkeramik und Knickwandgefäße gebrannt. Datierung: vorl. Ende 6. Jh.

In Oberisling wurde mit diesen beiden Fundstellen eine frühmittelalterliche Handwerkerniederlassung ohne Siedlungszusammenhang erfasst. Die Produktion erfolgte in einem geringeren Umfang und für einen kleinen Abnehmerkreis.

Literaturhinweise

  • A. Berg, Archäologische Forschungen zum mittelalterlichen Handwerk in der Stadt Regensburg, Regensburg, in Vorbereitung.