Glauberg: Unterschied zwischen den Versionen

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*Das Forschungszentrum – Keltenwelt am Glauberg. https://www.keltenwelt-glauberg.de/forschungszentrum/das-forschungszentrum/.
 
*Das Forschungszentrum – Keltenwelt am Glauberg. https://www.keltenwelt-glauberg.de/forschungszentrum/das-forschungszentrum/.
 
*Keltenwelt am Glauberg – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Keltenwelt_am_Glauberg.
 
*Keltenwelt am Glauberg – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Keltenwelt_am_Glauberg.
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[[Kategorie:Fundstellenregest]]

Version vom 14. August 2023, 20:38 Uhr

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Der Glauberg ist vor allem wegen seiner Rolle während der frühen Latènezeit bekannt. Während der Völkerwanderungszeit befand sich hier jedoch eine Höhensiedlung. Am Ende der Staufereit im 13. Jahrhundert wurde hier jedoch eine Burg und eine Stadt errichtet.

Lage

Auf einem Basaltsporn des Vogelsbergs in Hessen befindet sich der Glauberg, eine Siedlung der frühen Latenezeit mit mehreren Grabhügeln im näheren Umfeld. Er ist Teil der Gemeinde Glauburg und liegt zwischen den Flussläufen von Nidder und Seeme. Er ragt rund 150 m über die Ebene der Wetterau. Der Glauberg liegt nordöstlich von Frankfurt am Main, etwa 31 km Luftlinie entfernt.


Forschungsgeschichte

Umfangreiche usgrabungen fanden durch H. Richter in den 1930ern Jahren statt. Damals wurden auch mittelalterliche Befunde aufgedeckt, doch galt das Hauptinteresse den früheren Perioden. Erfasst wurde damals auch bereits die Zisterne („Brunnen“ 7), der aber erst 1975 durch den Heimatverein Glauburg genauer untersucht wurde.

Neue Ausgrabungen zwischen 2016 und 2018 sowie der Befund einer Filterzisterne aus den 1970er-Jahren geben eine Vorstellung von der mittelalterlichen Anlage.


Befundsituation und historischer Abriß

mittelalterliche Burg und Stadtwüstung

Auf dem Plareau des Glaubergs wurde am Ende der Stauferzeit versucht, eine Stadt mit Burg zu errichten. 1252/53 spricht eine Urkunde ist von den "Universi castellani et cives in Glouburg". Im Nordosten des Glaubergs liegt eine Burganlage mit Palas aus Bruchsteinen und Ziegeln erbaut. Er hatte eine Grundfläche von etwa 12 x 15 Metern. Er wurde vermutlich um 1250 begonnen und um 1270 aufgegeben.

Die Spuren einer geplanten Stadtgründung, die wohl parallel zur Burganlage erfolgte. Die Stadt sollte auf einem rechteckigen Grundriss mit einer Fläche von etwa 8 Hektar angelegt werden. Sie war von einer Mauer mit Türmen und Toren umgeben, die teilweise noch im Bau war, als die Siedlung aufgegeben wurde. Innerhalb der Stadtmauer waren mehrere Straßen und Parzellen erkennbar, die jedoch nur wenige Gebäude aufwiesen. Auf der Nordseite liegt ein als Kirchhof interpretiertes ummauertes Areal.

Im Bereich der Stadt liegen die Reste einer Filterzisterne, die zur Wasserversorgung der Siedlung diente. Der Befund lieferte einen historisch und dendrochronologisch eng datierten Fundkomplex ausder Zeit um 1270, der aus einem reichen Keramikinventar, einem fast vollständigen Buntmetallkessel und vielen (Bau-)Holzfunden besteht. Die Zisterne war ein kreisrunder gemauerter Schacht mit einer Tiefe von etwa 6 Metern, der mit Holzbohlen ausgekleidet war. In der Mitte befand sich ein kleinerer Schacht, aus dem das Wasser entnommen werden konnte. Die Zisterne wurde mit Regenwasser gespeist, das durch eine Leitung aus Tonröhren eingeleitet wurde.

Keramikfunde

Völkerwanderungszeit

Spätmittelalter

Von Bedeutung sind insbesondere die Funde aus der Zisternenverfüllung, da diese dendrochronologisch um 1270 datiert wird.

Das Keramikspektrum erscheint recht homogen. Es dominieren "hart gebrannte orange- und beigetonige Irdenwaren gegen über den seltener vorkommenden grautonigen. Faststeinzeugartige Waren treten nur sehr vereinzelt auf" (Röder 2021, 30). Neben einem einzelnen Exemplar einer Bügelkanne treten ausnahmslos "zweihenkelige Kannen mit zylinderförmiger Tülle auf. Teilweise sind die Böden als Wellenfuß gestaltet, teilweise aber auch als Kugelboden"m(Röder 2021, 30).

Röder hat die Funde vorwiegend mit den Fundkomplexen von Wetter, Kanonissenstift (Landkreis Marburg-Biedenkopf), von Marburg, Elisabethenkirche und von der Burg Arnsburg bei Lich-Arnsburg (Lkr. Gießen) „Auf dem Hainfeld“ sowie von Burg Wartenberg verglichen. Eine Einordnung nach Warenarten aus dem nahen frankfurt wird nicht vorgenommen.

Literaturhinweise

  • Baitinger 2011: H. Baitinger, Der Glauberg – eine Grabung zwischen den Fronten. In: E. Schallmayer (Hrsg.), Archäologie und Politik. Archäologische Ausgrabungen der 30er und 40er Jahre des 20. Jahrhunderts im zeitgeschichtlichen Kontext. Internationale Tagung anlässlich „75 Jahre Ausgrabungen am Glauberg“ vom 16. bis 17. Oktober 2008 in Nidda-Bad Salzhausen. Fundber. Hessen, Beih. 7 (Wiesbaden 2011) 57–74.
  • Röder 2020: Ch. Röder, Indizien für einen Turnierplatz auf dem Glaubergplateau. Hessen-Arch. 2019 (2020) 157–160.
  • Röder u. a. 2017: Ch. Röder / M. Gottwald / A. G. Posluschny, Vom keltischen Fürstensitz zur mittelalterlichen Stadt - die Kampagne Glaubergplateau 2016. Hessen-Arch. 2016 (2017), 156–159.
  • Röder u. a. 2018: Ch. Röder / M. Gottwald / J. Kranzbühler / A. G. Posluschny, Neues von den Universi castellani et cives in Glouburg – die Kampagne auf dem Glauburgplateau 2017. Hessen-Arch. 2017 (2018) 163–167.
  • Röder u. a. 2019: Ch. Röder / M. Gottwald / A. G. Posluschny, Erst Burg, dann Stadt, dann Wüstung – neue Erkenntnisse zur Glouburg im Spiegel der Ereignisse zum Ende der Stauferherrschaft. Hessen-Arch. 2018 (2019) 168–172.
  • Röder 2021: Ch. Röder, Wasser für Burg und Stadt – eine Filterzisterne aus der Mitte des 13. Jahrhunderts auf dem Glaubergplateau, Glauburg-Glauberg (Wetteraukreis). Fundberichte Hessen digital 2, 2021/22, 25-63. - DOI: https://doi.org/10.11588/fbhd.2021.1.80992
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