Kempten: Unterschied zwischen den Versionen

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Stadtarchäologische Untersuchungen in Kempten haben einige Keramikkomplexe erschlossen.
 
Stadtarchäologische Untersuchungen in Kempten haben einige Keramikkomplexe erschlossen.
   
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==Keramikfunde=
==Warenarten==
 
 
Stefan Kirchberger differenzierte 2002 mehrere Materialgruppen, die er als Warengruppen bezeichnete:
 
Stefan Kirchberger differenzierte 2002 mehrere Materialgruppen, die er als Warengruppen bezeichnete:
 
*Warengruppe A: Reduzierend gebrannte, nachgedrehte Ware, mittelgrob bis grob gemagert
 
*Warengruppe A: Reduzierend gebrannte, nachgedrehte Ware, mittelgrob bis grob gemagert

Version vom 27. September 2023, 19:32 Uhr

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Kempten (Bayerisch-Schwaben)

Stadtarchäologische Untersuchungen in Kempten haben einige Keramikkomplexe erschlossen.

=Keramikfunde

Stefan Kirchberger differenzierte 2002 mehrere Materialgruppen, die er als Warengruppen bezeichnete:

  • Warengruppe A: Reduzierend gebrannte, nachgedrehte Ware, mittelgrob bis grob gemagert
  • Warengruppe B: Reduzierend gebrannte Drehscheibenware, fein gemagert
  • Warengruppe C: oxidierend gebrannte, unglasierte Drehscheibenware. Es handelt sich hier um eine oxidierend gebrannte jüngere Drehscheibenware
  • Ofenkeramik

Damit sind jedoch nicht alle in Kempten vertretenen Keramikfunde abgedeckt. N. Lohwasser hat bei der Bearbeitung der Funde vom Mühlberg-Ensemble (St. Mang-Platz 8-12) diese Warengruppen bzw. "Warenarten" übernommen, die Sie wie folgt differenzierte:

  • Warenart A1: Reduzierend gebrannte, nachgedrehte Ware, mittelgrob bis grob gemagert
  • Warenart A2: Oxydierend gebrannte Scherben mit grauem Kern
  • Warenart A3: mittelgrob gemagerte scheibengedrehte Ware, mischgebrannt

Die typischen Randformen der Warengruppe A sind Wulst- und Leistenränder. Lohwasser 2011, 78).

  • Warenart B1: Reduzierend gebrannte, fein gemagerte Drehscheibenware
  • Warenart B2: fein gemagerte, reduzierend gebrannte Drehscheibenwar, Oberfläche geglättet

Die Warengruppe B rechnet zur jüngeren grauen Drehscheibenware und scheinen gut mit deren Ausprägung in Ulm und Oberschwaben vergleichbar. Die Variante mit geglätteter Oberfläche könnte auf die polierte jüngere graue Drehscheibenware (Ulmer Raum, SMa) verweisen.

  • Warenart C1: oxidierend gebrannte, unglasierte Drehscheibenware
  • Warenart C2: fein gemagerte graue Drehscheibenware, braun bis beige im Bruch
  • Warenart C3: glasierte Drehscheibenware

Nach Kirchberger stammen vom St. Mang-Platz 8-12 auch Funde der älteren gelben Drehscheibenware (Kirchberger 2002, 33).

Wichtige Fundstellen

Chronologie

An der Brandstatt wurde eine Verfüllung eines alten Illerarmes gefunden, die vor 1300 datiert. Hier fanden sich nur wenige Belege der Warengruppe C (Kirchberger 2002, 78).

Literaturhinweis

  • Kirchberger 2002: St. Kirchberger, Kempten im Allgäu. Archäologische Befunde und Funde zur Entwicklung der Reichsstadt. Arch. Quellen Mittelalter 1 (Berlin 2002). - ISBN 3-931278-04-2
  • Lohwasser 2011: N. Lohwasser, Die archäologischen Ausgrabungen im Bereich des Mühlberg-Ensembles in Kempten (Allgäu). Die Funde. In: R. Atzbach/I. Ericsson (Hrsg.), Die Ausgrabungen im Mühlberg-Ensemble Kempten (Allgäu). Metall, Holz und Textil. Mühlbergforschungen Kempten (Allgäu) 3 (Bonn 2011) 73–112. - ISBN 9783774937567