Ziegeltonware: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Geislingen Hauptstr36 IMG 3349 - Kopie.JPG|Geislingen, Hauptstraße 36/1: Leuchter der Ziegeltonware (Kreisarchäologie Göppingen, Foto R. Schreg 2024)
 
Datei:Geislingen Hauptstr36 IMG 3349 - Kopie.JPG|Geislingen, Hauptstraße 36/1: Leuchter der Ziegeltonware (Kreisarchäologie Göppingen, Foto R. Schreg 2024)
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Datei:Geislingen Hauptstr36 Img160 - Kopie.jpg|Geislingen, Hauptstraße 36/1: Leuchter der Ziegeltonware (Kreisarchäologie Göppingen, Zeichnung R. Schreg 1996)
 
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Version vom 7. August 2024, 17:06 Uhr

Stub logo.pngDieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig.

Als Ziegeltonkeramik werden keramische Sonderprodukte bezeichnet, die aus Ziegelton hergestellt wurden, in der Regel auch ziegelrot gebrannt sind. Es handelt sich überwiegend um Objekte, die mit feuer in Bezug stehen - Leuchter oder auch die Abdeckungen von Ofenlöchern.

Forschungsgeschichte

Einzelne Funde von Ziegeltonware wurden bereits in den 1930er Jahre publiziert, allerdings in der Annahme, sie würden in das frühe Mittelalter datieren (Veeck 1931; Zeiss 1932).

Kluttig-Altmann 2015 erarbeitete eine erste überregionale Übersicht und stellte Zieglerdeckel beispielsweise aus Lübeck, Einbek und Warburg zusammen. Seine Verbreitungskarte zeigt einige Exemplare in Baden-Württemberg, jedoch auffallend wenige Funde in Bayern. Ausgehend von Ulmer Funden hat Gross 2020 Funde aus Südwestdeutschland behandelt.

Formen

Lichtstock/ Leuchter

Aus Südwestdeutschland liegen Funde zum Beispiel aus Geislingen an der Steige (Lang/Schreg 1997) und Unterriffingen (Ostalbkreis) (Fundber. Bad.-Württ. 2, 1974, 309) vor. Beide sind mit Kerbschnitt verziert.

Deckel/Abdeckungen

Die oft reich verzierten und oft mit plastische gestalteten Henkeln versehenen Deckel dienten wohl der Abdeckung von Ofenlöchern.

Geislingen, Kaisheimer Hof: Zieglerdeckel (Foto: R. Schreg, Mus Geislingen a.d.Steige)

Ein Ziegeltondeckel mit stark beriebener flacher Unterseite liegt aus Wiesloch (Lkr. Heidelberg), "Frauweiler Wiesen" vor (Fundber. Bad.-Württ 2, 1975, 310 Taf. 327,7). Der Deckel dürfte vor 1526 datieren, da die Siedlung Frauweiler vorher aufgegeben wurde (Scholkmann 1975, 311).

Verzierungen

  • Kerbschnitt
  • Stempel
  • Ritzungen

Literaturhinweise

  • Dorgelo 1960: A. Dorgelo, Middeleeuwse versierde aardewerksdeksels. Ber. Amersfoort 9, 1960, 119–138.
  • Gross 2013: U. Gross, Funde aus der Wüstung Frauenweiler auf Gemarkung Wiesloch, Rhein-Neckar-Kreis. Anmerkungen zum keramischen Formenschatz spätmittelalterlicher ländlicher Siedlungen im Rhein-Neckar-Raum. Fundber. Bad.-Württ. 33, 2013, 629–660.
  • Gross 2020: U. Gross, Deckel oder Glättinstrumente? Zu einer Gruppe reich verzierter mittelalterlicher Tonobjekte aus Ulm (Heidelberg 2020).
  • Kluttig-Altmann 2015: R. Kluttig-Altmann, Zieglerdeckel aus Wittenberg im überregionalen Kontext. Die Suche nach der Funktion einer besonderen Fundgruppe. In: R. Kluttig-Altmann/S. Gresse (Hrsg.), Fokus: Wittenberg. Die Stadt und ihr Lutherhaus ; multidisziplinäre Forschungen über und unter Tage. Forschungsberichte des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle 7 (Halle an der Saale 2015) 41–92.
  • Lang/Schreg 1997: W. Lang/R. Schreg, Neues aus dem Geislinger Untergrund. Grabungen auf dem Gelände der Alten Post. Hohenstaufen/Helfenstein. Historisches Jahrbuch für den Kreis Göppingen 7, 1997, 9–32.
  • Stoll 1964: H.-J. Stoll, Ein tönerner Lichtstock des späten Mittelalters von Magdeburg. Ausgrabungen und Funde 9, 1964, 53-56.
  • Veeck 1931: W. Veeck, Die Alamannen in Württemberg. Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit 1 (Berlin, Leipzig 1931).
  • Wittkowski 1993: G. Wittkowski, Brandenburgische Lichtstöcke aus Ziegelton. Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landesmuseums für Ur- und Frühgeschichte 27, 1993, 179-193.
  • Zeiss 1932: H- Zeiß, Die Herstellung der Lichtstöcke aus Ton. Germania 16, 1932, 138-143.