Ethnoarchäologie: Unterschied zwischen den Versionen

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*R. Vossen/W. Ebert, Marokkanische Töpferei. Töpferorte und -zentren. Eine Landesaufnahme (1980) (Bonn 1986).
 
*R. Vossen/W. Ebert, Marokkanische Töpferei. Töpferorte und -zentren. Eine Landesaufnahme (1980) (Bonn 1986).
   
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Die Fotos der Forschungen von Rudolf Hampe sind auf heidICON zu recherchieren:
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*https://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/digi/heidicon_hampe.html
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*zur Recherche https://heidicon.ub.uni-heidelberg.de/pool/hampe
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
*Martin Porr, Ethnoarchäologie. Ein Plädoyer für Interdisziplinarität und Disziplinlosigkeit in der Archäologie. Archäologische Informationen 21/1, 1998, 41-49.
 
*Martin Porr, Ethnoarchäologie. Ein Plädoyer für Interdisziplinarität und Disziplinlosigkeit in der Archäologie. Archäologische Informationen 21/1, 1998, 41-49.

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2024, 21:51 Uhr

"Ethnoarchäologie ist ein Teilbereich der Archäologie, in dem sozialwissenschaftliche Studien zur Lösung von archäologischen Problemstellungen durchgeführt werden. Ausgangspunkt für ethnoarchäologische Studien bilden demnach Fragestellungen, die durch prähistorische Materialien aufgebracht werden. Darauf folgt dann die Entscheidung, ein vergleichbares Problem in einem "lebenden" Kontext, bei lebenden Gruppen zu untersuchen. Davon erhofft man sich prinzipiell Hinweise zur Lösung des ursprünglichen, rein archäologischen Problems." (Porr 1998, S. 41)

Feldforschungsprojekte zur Keramikforschung sind in einiger Zahl durchgeführt worden. Genannt seien Projekte in Marokko (Lüdtke/Nossen 1991), dem Sudan (Philippson 1987) und auf Sardinien (Annis/Jacobs 1989/90), aber auch in Amerika (Arnold 1991; Hardin 1979; Montgomery/Jefferson Reid 1990). Wichtige Beobachtungen können aber insbesondere auch im Bereich der europäischen Ethnologie bzw. Volkskunde gewonnen werden (z.B. Pétrequin/Monnier 1995), wo sich ein Schnittbereich mit dem Arbeitsgebiet der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit bzw. der sogennanten 'Industriearchäologie' ergibt. Von besonderer forschungsgeschichtlicher Bedeutung waren Beobachtungen auf Kreta, die große Aufmerksamkeit gefunden haben (Hampe/Winter 1962). Einen Überblick über ethnoarchäologische Keramikforschung mit ausführlicher Bibliographie bietet Lüdtke/Vossen 1991. Die Ergebnisse betreffen in erster Linie technische Aspekte. Daneben konnten Ergebnisse zur Lebensdauer der Keramik, zur Herstellung und ethnischen Bindung von Keramikstilen gewonnen werden (z.B. David/David-Hennig 1971). Die zunächst erhofften generalisierenden Aussagen über Zusammenhänge zwischen Keramikherstellung und Gesellschaft sind bisher allerdings kaum gefunden.

Literaturhinweise

  • M.B. Annis/L. Jacobs, Cooking Ware from Pabillonis (Sardinia): Relationships between raw materials, manufacturing techniques and the function of the vessels. Newsletter. Department of Pottery technology. University of Leiden 7/8, 1989/90, 75-131.
  • D.E. Arnold, Ceramic Theory and Cultural Process. New Studies in Archaeology (Cambridge 1989).
  • P.J. Arnold, Domestic ceramic production and spatial organisation. A mexican case study in ethnoarchaeology (Cambridge 1991).
  • N. David/N. David-Hennig, Zur Herstellung und Lebensdauer von Keramik. Untersuchungen zu den sozialen, kulturellen und ökonomischen Strukturen am Beispiel der Ful aus der Sicht des Prähistorikers. Bayer. Vorgeschbl. 36, 1971, 289-317.
  • M.K.H. Eggert, Ethnoarchäologie und Töpfereiforschung. Eine Zwischenbilanz In: Lüdtke/Vossen 1991, 39-61.
  • R. Hampc/A. Winter, Bei Töpfern und Töpferinnen in Kreta, Messenien und Zypern (Mainz 1962).
  • R. Hampe/A. Winter, Bei Töpfern uud Zieglern in Süditalien, Sizilien und Griechenland (Mainz 1965).
  • M.A. Hardin, The Cognitive Basis of Productivity in a Decorative Art Style: Implications of an Ethnographic Study for Archaeologists' Taxonomies. In: C. Kramer (Hrsg.), Ethnoarchaeology. Implications of Ethnography for Archaeology (New York 1979) 75-101.
  • K. Hillenbrand/G. Spiess, Haffnerware in Südwestdeutschland. Der Museumsfreund 4/5, 1964.
  • D. Homès-Frederiq/H.J. Franken (Hrsg.), Pottery and Potters. Past and Present. 7000 Years of Ceramic Art in Jordan. Ausstkat. Universität Tübingen 20 (Tubingen 1986).
  • C. Kramer, Pots and Peoples. In: L.D. Levine/T.C. Young (Hrsg.), Mountains and Lowlands: Essays in the Archaeology of Greater Mesopotamia (Malibu 1977) 91-112.
  • S.E. van der Leeuw/A.C. Pritchard, The Many Dimensions of Pottery. Ceramics in Archaeology and Anthropology (Amsterdam 1984).
  • W.A. Longacre (Hrsg.), Ceramic ethnoarchaeology (Arizona 1991).
  • H. Lüdtke/R. Vossen (Hrsg.), Töpfereiforschung - archäologisch, ethnologisch, volkskundlich. Beitr. Internat. Koll. 1987 in Schleswig (Bonn 1991).
  • B.K. Montgomery/J. Jefferson Reid, An instance of Rapid Ceramic Change in Ihe American Southwest. American Antiquity 55, 1990, 88-97.
  • P. Pétrequin/J.-L. Monnier, Potiers jurassien. Ethno-archéologie d'un atelier du XIXe siècle (Lons-le-Saunier 1995).
  • D.W. Phillipson, Traditional Pottery Manufacture in the Southern Sudan. Origini 13, 1984-1987, 425-449.
  • B. Röder, Frühlatènekeramik aus dem Breisgau - ethnoarchäologisch und naturwissenschaftlich analysiert. Materialh. Arch. 30 (Stuttgart 1995).
  • R. Vossen/W. Ebert, Marokkanische Töpferei. Töpferorte und -zentren. Eine Landesaufnahme (1980) (Bonn 1986).

Links

Die Fotos der Forschungen von Rudolf Hampe sind auf heidICON zu recherchieren:

Einzelnachweise

  • Martin Porr, Ethnoarchäologie. Ein Plädoyer für Interdisziplinarität und Disziplinlosigkeit in der Archäologie. Archäologische Informationen 21/1, 1998, 41-49.
  • Rainer Schreg, Keramik aus Südwestdeutschland. Eine Hilfe zur Beschreibung, Bestimmung und Datierung archäologischer Funde vom Neolithikum bis zur Neuzeit. In: Barbara Scholkmann (Hrsg.), Lehr- und Arbeitsmaterialien zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit³ (Tübingen 1999).