Kalk: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Kalksteinchen in der Tonmasse verwandelt sich während des Brennvorgangs jedoch zu gebranntem Kalk, der erheblich mehr Volumen einnimmt und zu Absprengungen und Rissen führen kann. Kalk wird daher am besten in feiner Körnung |
+ | Kalksteinchen in der Tonmasse verwandelt sich während des Brennvorgangs jedoch zu gebranntem Kalk, der erheblich mehr Volumen einnimmt und zu Absprengungen und Rissen führen kann. Kalk wird daher am besten in feiner Körnung oder gar in Form von gemahlenem Kalk verwendet. Sintertemperatur und Schmelzpunkt von Kalk liegen eng beieinander, so dass bei zu hohen Temperaturen Schäden durch Deformavontion, Sinterung und Bläschenbildung auftreten können. |
[[Datei:Geislingen Mühlwiesen DSC0385639.JPG|thumb|center|400px|Beispiel für eine grobe Kalkmagerung: [[Geislingen, Mühlwiesen]] (Sandgrube Schall, GS IV): handgemachte Grobware Var.3: grob kalkgemagert, Slg. Kley, Mus. Geislingen (Foto: R. Schreg)]] |
[[Datei:Geislingen Mühlwiesen DSC0385639.JPG|thumb|center|400px|Beispiel für eine grobe Kalkmagerung: [[Geislingen, Mühlwiesen]] (Sandgrube Schall, GS IV): handgemachte Grobware Var.3: grob kalkgemagert, Slg. Kley, Mus. Geislingen (Foto: R. Schreg)]] |
Version vom 12. Februar 2025, 10:10 Uhr
Kalk - als Kalkspat oder Kalzit - kann als Magerungsmittel verwendet werden, das die Schmelztemperatur herabsetzt und die Porosität des Scherbens erhöht. Kalksteinchen in der Tonmasse verwandelt sich während des Brennvorgangs jedoch zu gebranntem Kalk, der erheblich mehr Volumen einnimmt und zu Absprengungen und Rissen führen kann. Kalk wird daher am besten in feiner Körnung oder gar in Form von gemahlenem Kalk verwendet. Sintertemperatur und Schmelzpunkt von Kalk liegen eng beieinander, so dass bei zu hohen Temperaturen Schäden durch Deformavontion, Sinterung und Bläschenbildung auftreten können.
Magerungspartikel aus Kalk sind oft als weiße Sprenkelung leicht zu erkennen und können mittels Salzsäuretest verifiziert werden. Bei einer Bodenlagerung in saurem Milieu löst sich der Kalk unter Umständen jedoch auf.
Literaturhinweise
- Rada 1989: P. Rada, Die Technik der Keramik: Handbuch der Arbeitsvorgänge der Keramik (Hanau/M. 1989).