Faststeinzeug

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Als Faststeinzeug werden Gefäße bezeichnet, bei denen eine teilweise Versinterung des Scherbens zu erkennen ist, indem einzelne Magerungspartkel bereits blasig aufgeschmolzen sind.

Oberfläche von Faststeinzeug mit bereits angeschmolzenen Magerungspartikeln (Foto: R. Schreg)

Terminologie

Eine wissenschaftliche Kontroverse entstand um die kulturgeschichtliche Einordnung als frühes Steinzeug bzw. Protosteinzeug. Begrifflich wird steinzeugartig hart gebrannte Keramik als Faststeinzeug bezeichnet, wohingegen der Begriff des Protosteinzeugs den hochmittelalterlichen Waren vorbehalten ist, die tatsächlich die Vorläufer des rheinischen Steinzeugs darszellen.

einzelne Warenarten

Regional wird die Bezeichnung Faststeinzeug auch für spezifische Warenarten gebraucht. Im Rhein-Main-Gebiet wird ausgehend von den Funden der Frankfurter Altstadt beispielsweise "lilarotes" bis "manganviolettes" Proto- bzw. Faststeinzeug Rheingauer Art, Braungraues Faststeinzeug, engobiertes Faststeinzeug Aulendiebacher Art differenziert (Wintergerst 2000, 114-119). Im Moselgebiet hat bereits Kurt Böhner eine steizeugartig hart gebrannte Ware begegnet, deren Produktion in Mayen angesetzt wird (Böhner 1958, 59) und die als eine Ausprägung der Mayener Ware zu begreifen ist. Sie ist bereits in Reihengräbern der jüngeren Merowingerzeit vorhanden.


Literturhinweise

  • Böhner 1958: K. Böhner (Hrsg.), Die fränkischen Altertümer des Trierer Landes. German. Denkm. Völkerwanderungszeit B 1 (Berlin 1958).
  • Wintergerst 2000: M. Wintergerst, Hoch- und spätmittelalterliche Keramik aus der Altstadt Frankfurt am Main. Schriften des Archäologischen Museums Frankfurt am Main 18 (Frankfurt a. M. 2002).