Wiesloch
Wiesloch liegt in der fruchtbaren, früh besiedelten Region des Kraichgau.
Ortsgeschichte
Aus Wiesloch sind mehrere Bestattungsplätze der Merowingerzeit bekannt. Das Dorf entwickelte sich zu einem frühen Markt, wurde aber erst im 20. Jahrhundert zur Stadt erhoben.
Im östlichen Teil der Gemarkung liegt eine mächtige Decke aus Jüngerem Löss und Lösslehm, die auch gute Töpfertone bietet, die im 19. Jahrhundert zur Ansiedlung der Thonwaren-Industrie Wiesloch GmbH führten.
Fundstellen/ Befundsituation
- Kurpfalzhof 54: 1975 wurde ein Töpferofen angeschnitten und untersucht. Die Fundstelle liegt am westlichen Ortsrand. Es wurde ein stehender Ofen mit Lochtenne ausgegraben. - karol.-otton. (Heukemes/Gross 1983; Weiser 2003, 174f.)
- Wiesloch, Alte Heerstraße 4 (Hildebrandt/ Gross 1995; Fundber. Bad.-Württ. 22/2, 1998, 287; Weiser 2003, 175)
- Wüstung Frauweiler (Fundber. Bad.-Württ. 22/2, 1998, 287 (Nr. 2); Gross 2013)
Keramikfunde
Das aus dem Töpferpófen am Kurpfalzhof geborgene Fundmaterial ist namengebend für die Wieslocher Ware.
Literatur
- Gross 2013: U. Gross, Funde aus der Wüstung Frauenweiler auf Gemarkung Wiesloch, Rhein-Neckar-Kreis. Anmerkungen zum keramischen Formenschatz spätmittelalterlicher ländlicher Siedlungen im Rhein-Neckar-Raum. Fundber. Bad.-Württ. 33, 2013, 629–660.
- Heukemes/Gross 1983: B. Heukemes/U. Gross, Ein Töpferofen der 'älteren gelbtonigen Drehscheibenware aus Wiesloch, Rhein-Neckar-Kreis. In: Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 8 (Tübingen 1983) 301–318.
- Hildebrandt/ Gross 1995: L. H. Hildebrandt/U. Gross, Ein frühmittelalterlicher Töpferofen aus Wiesloch, Rhein-Neckar-Kreis. Arch. Ausgr. Bad.-Württ., 1995, 312–315.
- Weiser 2003: B. Weiser, Töpferöfen von 500 bis 1500 n.Chr. im deutschsprachigen Raum und in angrenzenden Gebieten. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters Beiheft 15 (Bonn 2003).