Benutzer:BHeinrich

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Sieht sehr vielversprechend aus! :-)

Die Töpferscheibe ist eine Konstruktion, die es erlaubt, Rotationsenergie zu nutzen, um aus rohem Ton Gefäße zu formen, sie ist mit einer Achse gelagert und wird mit verschiedenen Methoden angetrieben.

Grundsätzlich unterschiedet man zwischen einfachen- und doppelten Töpferscheiben. Einfache Töpferscheiben besitzen eine einzige, meist schwere Scheibe, die der Gefäßformung und dem Antrieb dient. Doppelte Töpferscheiben weisen zwei, miteinander verbundene Scheiben auf. Das Gefäß wird auf einer oberen Scheibe geformt, während an der unteren, meist schwereren Scheibe angetrieben wird.

Neben der Bezeichnung „Töpferscheibe“ wird häufig der Begriff „Tournette“ genannt, dieser bezeichnet im Allgemeinen langsam-drehende, oft handbetriebene Scheiben, ist aber nicht eindeutig definiert.

Zudem muss von den sogenannten „drehbaren Unterlagen“ (auch Drehteller), die bei der Herstellung von nachgedrehter Keramik zum Einsatz kommen, abgegrenzt werden. Drehbare Unterlagen sind nicht dazu in der Lage Rotationsenergie nutzbar zu machen, können aber trotzdem mit einer Achse gelagert sein. Die Unterteilung in Töpfer-scheiben, Tournetten und drehbare Unterlagen wird unter der Annahme vorgenommen, dass man einzig auf der Töpferscheibe ausreichend Rotationsenergie generiert, um Gefäße frei zu drehen (Berg 2020, 2).


Rotationsgeschwindigkeit

Entscheidend für den Herstellungsprozess auf Töpferscheiben ist die Rotationsgeschwindigkeit während der Formung des Gefäßes, sie bestimmt die Technik des Töpfernden. Allgemein wird zwischen schnell- und langsamdrehenden Töpferscheiben unterschieden.

Schnelldrehende Töpferscheiben

Schnelldrehende Töpferscheiben ermöglichen es, Gefäße mit der Technik des „freien Drehens“ hochzuziehen, dafür ist eine (vergleichsweise) hohe Geschwindigkeit nötig. Angaben zur erforderlichen Rotationsgeschwindigkeit variieren, teilweise abhängig von der Größe und Form des Gefäßes zwischen 40 Umdrehungen pro Minute1 (Berg 2011) und 150 rpm (Roux / de Miroschedji 2009).

Die Rotationsgeschwindigkeit während des Aufbrechens und Hochziehens bleibt dabei tendenziell konstant, verringert sich aber während der Durchführung der finalen Arbeitsschritte.2

Langsamdrehende Töpferscheiben

Langsam-drehende Töpferscheiben


Es muss angemerkt werden, dass die Rotationsgeschwindigkeit während der Gefäßformung nicht nur von den technischen Merkmalen der Töpferscheibe abhängt, sondern auch von der Technik und Erfahrung des individuellen Töpfers. Außerdem ist die Rotationsgeschwindigkeit während der Fertigung eines Gefäßes nicht konstant, sondern variiert während den einzelnen „Herstellungsstadien“.

Die Geschichte der Töpferscheibe

Die Erfindung der Töpferscheibe

Weithin geht man davon aus, dass die Töpferscheibe im 4. Jahrtausend v.Chr. im Nahen Osten erstmalig entwickelt wurde. Ihre Erfindung hat die

m.W. der älteste Nachweis - schell laufend?: V. Roux, A Dynamic Systems Framework for Studying Technological Change: Application to the Emergence of the Potter’s Wheel in the Southern Levant. Journal of archaeological method and theory 10/1, 2003, 1–30.

Die Verbreitung der Töpferscheibe in Europa

Die Töpferscheibe


Quellenverzeichnis

Liste der verwendeten Literatur

Wenn Sie ISBN oder besser doi notfalls urn mit Volltexten parat haben, bitte hinterm Titel mit angeben RS

  • Rieth 1960: A. Rieth, 5000 Jahre Töpferscheibe (Konstanz 1960).
  • Czysz 1990: W. Czysz, Geschichte und Konstruktion alter Töpferscheiben. In: M. Fansa (Hrsg.), Experimentelle Archäologie in Deutschland. Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland, Beiheft 4 (Oldenburg 1990) 308-314.
  • Ruppel 1991: Th. Ruppel, Zur Rekonstruktion der Töpferscheiben – Archäologischer Befund und zeitgenössische Abbildungen. In: Eine Töpferwerkstatt der Familie Knütgen – Neue archäologische und historische Forschungen zur Unteren Aulgasse. Kunst und Altertum am Rhein, Nummer 133 (Köln 1991) 73-83 (ISBN: 978-3-7927-1223-8).
  • Kerkhoff-Hader 1996: B. Kerkhoff-Hader, Rheinische Töpferscheiben im Überregionalen Vergleich. In: H. Lüdtke (Hrsg.) / R. Vossen (Hrsg.), Töpfereiforschung zwischen Mittelmeer und Skandinavien, Beiträge des Internationalen Kolloquiums 1990 in Hamburg. Töpferei- und Keramikforschung, Band 3 (Bonn 1996) 225-257.
  • Kerkhoff-Hader 1997: B. Kerkhoff-Hader, Töpferscheiben und -räder in rheinischen Werkstätten des 17.-20. Jahrhunderts. In: R.-E. Mohrmann/V. Rodekamp/D. Sauermann (Hrsg.),Volkskunde im Spannungsfeld zwischen Universität und Museum (Münster 1997) 181–214.
  • Schreg 2007: R. Schreg, Keramik aus Südwestdeutschland. Eine Hilfe zur Beschreibung, Bestimmung und Datierung archäologischer Funde vom Neolithikum bis zur Neuzeit. Lehr- und Arbeitsmaterialien zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit (Tübingen 2007³) (ISBN: 978-3-9806533-0-5).
  • Leterme 2007: C. Leterme, Töpferräder und graublauer Keramikfundkomplex. Aufsehenerregender Fund in Raeren. In: G. Isenberg (Hrsg.) / M. Harzenetter (Hrsg.), Keramik auf Sonderwegen. 37. Internationales Hafnerei-Symposium, Herne 19.-25. September 2004. Denkmalpflege und Forschung in Westfalen, Band 44 (Mainz 2007) 253-264 (ISBN: 978-3-8053-3822-6).
  • Berg 2011: I . Berg, What’s in a forming technique? An investigation into wheel- throwing in Bronze Age Crete. Old Potter’s Almanack 16/2, 2011, 9-12 (DOI: https://doi.org/10.11588/opa.2011.2).
  • Hegewisch 2011: M. Hegewisch, Zur Drehscheinbenkeramik im Westen der Germania Magna. Anfänge, Weiterentwicklung und Verbreitung. In: J. Bemmann (Hrsg.) / U. Brosseder (Hrsg.) / H.-E. Joachim (Hrsg.), Drehscheibentöpferei im Barbaricum, Technologietransfer und Professionalisierung eines Handwerks am Rande des Römischen Imperiums. Bonner Beiträge zur Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie, Band 13 (Bonn 2011) 119-174.
  • Ulbert 2011: C. Ulbert, Römische und Mittelalterliche Drehscheibenbefunde aus dem Rheinland. In: J. Bemmann (Hrsg.) / U. Brosseder (Hrsg.) / H.-E. Joachim (Hrsg.), Drehscheibentöpferei im Barbaricum, Technologietransfer und Professionalisierung eines Handwerks am Rande des Römischen Imperiums. Bonner Beiträge zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie, Band 13 (Bonn 2011) 83-90.
  • Mennicken 2013: R. Mennicken, Raerener Steinzeug - Europäisches Kulturerbe (Raeren 2013) (ISBN: 978-3867120852).
  • Rogier 2015: M. Rogier, Mittelalterliche nachgedrehte Keramik – Überlegungen zu Definition, Bestimmung und Interpretation am Beispiel Baden-Württemberg (Tübingen 2015) (ISBN: 978-3-9806533-3-6).
  • Thér 2017: R. Thér, Potter‘s Wheel in Central Europe: Process or Product Innovation?. Journal of Archaeological Method and Theory 24/4 , 2017, 1256-1299.
  • Minos 2021: Ch. Minos, A Return to the Wheel: Rethinking Experimental Methologies for the Study of the Potter’s Wheel. Interdisciplinaria Archaeologica, Natural Siences in Archeology 12/2, 2021, 127-142 (DOI: 10.24916/iansa.2021.2.2).

Literaturangaben

1 | im Folgenden: rpm 2 |