Flickung

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Flickung bezeichnet die Reparatur eines keramischen Gefäßes. Mehrere Techniken sind zu beobachten: War das Gefäß nicht völlig zerbrochen, konnte mittels Birkenteerpech der Riß verklebt werden. Belege dazu stammen aus dem Neolithikum (Winiger 1971, 21). Mittels Durchbohrungen beiderseits eines Bruches konnte eine Bindung angebracht werden, die anschließend ebenfalls mit Pech abgedichtet wurde. Entsprechende Bohrungen sind aus fast allen Perioden bekannt, bei eisenzeitlicher und hochmittelalterlicher Keramik scheinen sie relativ häufig. Im Unterschied zu originaler Durchbohrung vor dem Brand entsteht hier im Innern kein Aufwulsten des Tones. Gelegentlich wurden Reparaturen wohl auch mit Eisenbändern ausgeführt. Eine sorgfältige Auswertung kann Hinweise auf die Wertschätzung einzelner Warenarten vemitteln. Allerdings ist etwa Graphitton relativ leicht zu durchbohren, so daß besonders häufige Flickungen latènezeitlicher Graphittonkeramik eben keine Aussage zur besonderen Wertschätzung dieser Warenart erlauben. Ähnliches dürfte für die hochmittelalterliche nachgedrehte feinsandige glimmerhaltige Ware gelten. Im Fundbestand der hallstattzeitlichen Heuneburg gehören fast alle geflickten Gefäße zur einfachen Gebrauchskeramik, bei verzierter Feinkeramik lassen sich keine Flickungen belegen (van den Boom 1989, 71 f.).

Einzelnachweise

  • H. van den Boom, Keramische Sondergruppen der Heuneburg. In: Heuneburgstudien Vll = Röm.-German. Forsch. 47 (Mainz 1989) 1-134. bes. 70f.
  • H. Lehmann, Vorgeschichtliche Tongefllßreparnturett. Mannus 24, 1932, 280-282.
  • S. Martin/M. Marlin, Geflicktes Geschirr aus dem römischen Augst. In: Festschrift E. Schmid (Basel 1977) 148-171.
  • J. Winiger, DliS Fundmaterial von Thayngen-Weier im Rahmen der Pfyer Kultur. Mon. Ur- und Frühgesch. Schweiz 18 (Basel 1971).