Eisentonkeramik

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Ulm, Weinhof: Eisentonkeramik (Bildvorlage nach Lobbedey via Schreg, Blog Archaeologik (05.01.2015)).

Eisentonware wird als typische Graphitkeramik des Spätmittelalters in Österreich definiert, bei der es sich um eine intentionell mit Graphit gemagerte, im Typenspektrum aber im Vergleich zur hoch- und (früh)spätmittelalterlichen Ware eingeschränkte Warenart handelt. Vorherrschende Formen dieser reduziert gebrannten und oft gestempelten Ware („haffenwerch“) waren Kochtöpfe, technische Keramik und Kacheln, bei denen die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Graphitkeramik voll zur Geltung kamen (Abb. 1) (Huber u.a. 2003, 53). Da in Österreich Graphitkeramik im 13. Jh. noch vereinzelt vorkommt, wird von einem – wenn auch „dünnen“ – Faden zur Eisentonkeramik ausgegangen (Huber u.a. 2003, 45).

Herstellungsorte waren neben österreichischen Hafnereien das Töpferzentrum Obernzell bei Passau (Schreg, Blog Archaeologik 05.01.2015). Inwieweit die österreichische Datierung des Beginns der Herstellung von Eisentonkeramik auch für Obernzell zutrifft, ist in der Forschung sehr umstritten. Während ältere Fachliteratur noch das 13.–15. Jh. als Beginn der Obernzeller Produktion anzunehmen bereit ist und dies u.a. mit dem Wiener Ratsbeschluss von 1431 begründet, postuliert T. Mittelstraß einen Beginn der Eisentonkeramik auf deutschem Boden nicht vor dem Jahr 1500 (Mittelstraß 2007, 269 f., hier folgend: Gross 2015, 570).

Eisentonkeramik tritt in Süddeutschland als Import etwa in Ulm oder Geislingen auf. Einen größeren Anteil besitzt sie an einigen Fundstellen in Südbayern, beispielsweise in Frauenwörth, wo sie von B. Haas-Gebhard als Drehscheibenware 3 bezeichnet wurde.

Vorkommen in Süddeutschland

Literaturhinweise

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