Achsabdruck

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Auf der Unterseite von Gefäßböden kann mehr oder weniger zentral der Abdruck der Achse einer drehbaren Unterlage erkennbar sein.

Nicht immer ist der Achsabdruck genau zentriert, was ein eindeutiges Indiz dafür ist, dass keine Drehscheibenware vorliegt, für deren Formung die Rotationsenergie genutzt wurde. Auch die Tatsache selbst, dass der Abdruck erhalten ist, deutet darauf hin, dass das Gefäß bei der Formgebung nicht allzu fest auf der Unterlage haftete, was Abschneidespuren hinterlassen sollte. Auch dies spricht gegen Drehscheibenware und für eine nachgedrehte Keramik.

In Oberfranken treten solche Achsabdrücke fast ausschließlich bei der nachgedrehten, grob gemagerten Ware auf. Auch andernorts treten sie an nachgedrehten Waren auf. Eine Ausnahme ist ein Bodenfragment der älteren gelben Drehscheibenware mit Achsabdruck, aus der Wüstung Forchtenberg-Wülfingen aus dem 8./9. Jh.

Beispiel eines Achsabdrucks; Geislingen, Hospitalweiher, Museum im Alten Bau (Foto: R. Schreg)