Härte
Terminologie (Schneider 1989)
- weich
- hart
- sehr hart
- klingend hart
Mohs-Härte-Skala
- etwa Mohs-Härte 1–2
- etwa Mohs-Härte 2–4
- etwa Mohs-Härte 5–6
- etwa Mohs-Härte 7 u. härter
Grobbestimmung
- mit Fingernagel ritzbar
- mit Messer ritzbar
- mit Messer kaum ritzbar
- mit Messer nicht ritzbar
(alternative Terminologie)
- mäßig hart
- hart
- sehr hart
Zur Brandhärte aus Losert 1993, S. 26
Weich (die Oberfläche ist mit dem Fingernagel ritzbar) Mäßig hart (die Oberfläche ist mit einem Eisenmesser, nicht jedoch mit dem Fingernagel ritzbar) Hart (die Oberfläche ist mit einem Eisenmesser nicht ritzbar)
Zur Brandhärte aus Losert 1993, S. 74
"Die Brandhärte änderte sich vom frühen bis zum hohen Mittelalter (12. Jahrhundert) nur unwesentlich. Die Oberfläche aller Warenarten ist mehr oder weniger leicht mit dem Messer ritzbar. Erst am Ende der untersuchten Zeitspanne tritt härter gebrannte Keramik auf, deren Oberfläche mit dem Eisenmesser nicht ritzbar ist. Auch diese steht offensichtlich mit dem Auftreten rein oxydierend gebrannter Drehscheibenware und den damit verbundenen technischen Neuerungen in Verbindung."
Leitfaden zur Keramikbeschreibung
Eine genaues System zur Bestimmung der Härte bzw. der Festigkeit von Keramikscherben konnte noch nicht entwickelt werden. Grund hierfür ist, dass zahlreiche schwer mess- und nachprüfbare Faktoren (z.B. Stellung im Ofen, Brenndauer, Brennatmosphäre, etc.) Einfluss auf die Keramikhärte nehmen. Auch die unterschiedlichen Tonmineralien, Magerungsanteile und die Porosität finden in der Härte der Keramik ihren Niederschlag. Hinzu kommen die Variationsbreite der Zusammensetzung der einzelnen Rohstoffe, nicht mehr auszumachende Mischungsansätze der Hersteller aber auch das Wissen um die ehemalige Nutzung des Gefäß.
Eine Möglichkeit zur Feststellung der "Ritzhärte" lässt sich durch die Skala nach Mohs durchführen:
- weich – etwa Mohs-Härte 1–2
- hart – etwa Mohs-Härte 2–4
- sehr hart – etwa Mohs-Härte 5–6
- klingend/steinzeugartig hart – Mohs-Härte 7 und härter
Einfachere Möglichkeiten wie die Ritzung mit dem Fingernagel oder mit dem Messer finden häufig eine geringe Nutzung.
Eine weitere aber unsichere Möglichkeit ist die Angabe der "Klanghöhe" einer Scherbe beim Anschlagen mit dem Finger oder Bleistift. Unsicher ist diese Möglichkeit, da diese abhängig von Scherben, Wandstärke, Trocknungsgrad, Porenfühlungen, Fragmentgrößen und -form ist.
Eine dazugehörige Skala weist meist folgende Stufen auf:
- weich – einfache, niedrig gebrannte Irdenware
- mittel – die Masse der Irdenware
- hart – die Masse der sorgfältig gedrehten, reduzierend gebrannten Irdenware, einige oxidierend gebrannte Irdenwaren, Steingutgruppen
- klingend hart – hochgebrannte (überbrannte) Irdenware sowie einige hochgebrannte Schwarzwaren (Reduktionsbrand), einige Steingutgruppen
- steinzeugartig hart – einige Steingutgruppen, z.T. überbrannte Irdenwaregruppen, Steinzeug und Porzellan