Glasierte Keramik
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Glasierte Gefaße finden sich bereits seit dem 13. und 14. Jahrhundert vor allem am südlichen Oberrhein und am Bodensee. Zunächst wird die Glasur häufig auf die reduzierend gebrannte Keramik der jüngeren Drehscheibenware aufgebracht, wobei traditionelle Verzierungen wie Rollrädcheneindrücke einfach mit Glasur überdeckt werden. Nach archivalischen Quellen muß glasierte Keramik in Freiburg im Breisgau schon vor 1284 hergestellt worden sein (Untermann/ Kaltwasser 1989). Eine Ausnahme sind hier aber die Funde der Augustinereremiten-Kloake in Freiburg, wo in großer Zahl beidseitig grün glasierte, reduzierend gebrannte Henkelschüsseln auftreten, die sonst in der Stadt nicht vorhanden sind (Kaltwasser 1995a). In Ravensburg läßt sich eine Produktion im 14. Jahrhundert nachweisen, in Ulm treten erste Funde etwa zur gleichen Zeit auf.
Erst während des 14./15. Jahrh. erfährt hellgebrannte, meist nur innen glasierte Keramik in Südwestdeutschland eine größere Verbreitung und setzt sich gegen die zumeist reduzierend, in ihrer Spätphase auch zunehmend oxydierend gebrannte jüngere Drehscheibenware durch.
Einzelnachweise
- St. Kaltwasser, Die Keramikfunde. In: M. Untermann (Hrsg.). Die Latrine des Augustinereremiten-Klosters in Freiburg im Breisgau. Materialh. Arch. Bad.-Württ. 31 (Stuttgart 1995) 21-48 (a).
- M. Untermann/St. Kaltwasser, Archäologische Untersuchungen in der Altstadt von Freiburg i. Br. Arch. Ausgr. Bad.-Württ. 1989, 299-303.