Orange engobierte Drehscheibenware (Bodenseeraum, SMa)

Aus balismink
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stub logo.pngDieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig.
Orange engobierte Ware, Ravensburg, Veitsburg.

lm Bodenseeraum und Oberschwaben tritt vor allem im 13./14. Jahrhundert eine außen orange engobierte Feinware auf, die hier offenbar die Rolle der rotbemalten schwäbischen Feinware spielt. In Konstanz hat diese scheibengedrehte, oxidierend gebrannte, fein gemagerte rote Irdenware einen großen Anteil an der jüngeren Drehscheibenware. Sie wurde mit roter Engobe überzogen und erhielt dadurch eine dunkelrote bis bräunliche Färbung(D. Ade in: Dumitrache 2018, 274). Da die normale jüngere Drehscheibenware in Konstanz nur selten grau, sondern meistens ebenfalls rot ist, stellt sich die rot engobierte Drehscheiubenware nur als Untergruppe der regional gebräuchlichen jüngeren roten Drehscheibenware dar.


Forschungsgeschichte

Für die Definition der Warenart waren v.a. die Funde von Konstanz, Fischmarkt von Bedeutung, die durch Marina Junkes (1991) bearbeitet wurde. Da die Arbeit nur als Microfiche publiziert wurde, wurde sie jedoch nur wenig rezipiert.

alternative Bezeichnungen

  • rot engobierte Feinware.
  • Rote Irdenware, rot engobiert (D. Ade in: Dumitrache 2018, 274)


Charakteristika

Herstellungstechnik

Drehscheibenware

Brand/ Farbe

rote/ orange Engobe

Magerung

Oberflächenbeschaffenheit

Die meist auf der Außenseite aufgetragene Engobe war von unterschiedlicher Qualität, Dicke und Flächigkeit und blieb dementsprechend spärlich oder gut erhalten. Engobiert wurden hauptsächlich Schankgefäße, vor allem Bügelkannen, aber ebenso Ausgusskännchen oder Aquamanilien, die alle auf der Schauseite mit Engobe überzogen wurden.

Verzierungen

Der Engobeauftrag diente als Dekor; er wurde in der Regel mehr oder weniger flächig aufgetragen, vereinzelt finden sich im 13. Jahrhundert auch Engobestriche als Verzierung. Diese rote Streifen- und Wellenlinienbemalung tritt nach der Mitte des 14. Jahrhunderts nicht mehr auf.

Gefäßformen

Unter den Gefäßformen finden sich Spezialformen wie Aquamanilien und Miniaturgefäße.


Verbreitung

Das genaue Verbreitungsgebiet ist bisher nicht zu überschauen, da nur wenige Fundpunkte - Konstanz, Schaffhausen und Ravensburg vorliegen.

Kulturgeschichtliche Einordnung und sozialer Kontext

wichtige Fundkomplexe

Literaturhinweise

  • Gross u. a. 1992: U. Gross/S. Kaltwasser/D. Ade-Rademacher u. a., Keramik. In: ,Stadtluft, Hirsebrei und Bettelmönch. Die Stadt um 1300 (Stuttgart 1992) 320–345.
  • Dumitrache 2018: M. Dumitrache, Die Konstanzer Marktstätte im Mittelalter und in der Neuzeit. Forschungen und Berichte zur Archäologie in Baden-Württemberg 5 (Wiesbaden 2018). - https://doi.org/10.11588/propylaeum.791
  • Junkes 1991: M. Junkes, Die spätmittelalterliche Geschirrkeramik der Grabung Konstanz, Fischmarkt (Kiel 1991). - [Mikrofiche UB Heidelberg]
  • Schreg 1999: Rainer Schreg, Keramik aus Südwestdeutschland. Eine Hilfe zur Beschreibung, Bestimmung und Datierung archäologischer Funde vom Neolithikum bis zur Neuzeit. In: Barbara Scholkmann (Hrsg.), Lehr- und Arbeitsmaterialien zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit³ (Tübingen 1999).