Burgstall Romatsried
Burgstall Romatsried, Gde. Eggenthal (Lkr. Ostallgäu, Bayern).
Beschreibung | |
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Fundort | Burgstall Romatsried |
Fundart | Burg |
Lage | auf einem Bergsporn etwa 0,2 km O Romatsried |
Koordinaten | 47.893889°, 10.528333° |
Datierung | 11.-12.Jh. |
Warenarten | glimmerhaltige nachgedrehte Ware (Schwaben, FMa/ HMa) |
Formenspektrum | v.a Gebrauchskeramik, Töpfe |
Fundinventar | Siedlungsfunde, z.T. aus Gruben- bzw. Grubenhausverfüllungen |
Befundbeschreibung | 1935/37 wurde die Ministerialenburg ergaben. Erfasst wurde eine Kirche sowie weitere Steingebäude. Die Dokumentation ist unvollständig, Teile des Fundmaterials sind verschollen. |
Verbleib | Archäologische Staatssammlung München |
Bemerkungen | |
Literatur | Dannheimer 1972; Dannheimer 1973 |
Lage
Die Burganlage liegt ca 200 m östliche des südlichen Ortsbereiches von Romatsried. Es handelt sich um eine Wall-Graben-Anlage, in deren Inneren mehrere Gebäudereste festgestellt wurden.
- Koordinaten: 47.893889°, 10.528333°
Forschungsgeschichte
1935/37 fanden archäologische Ausgrabungen durch l. Ohlenroth statt, die vom Ausgräber jedoch nur in Vorberichten vorgelegt wurden. Die Dokumentation ist unvollständig. Anfang der 1970er Jahre setzte sich Hermann Dannheimer mit der Fundstelle auseinander, indem er auf die erhaltene Grabungsdokumentation zurück griff. Eine Vorlage der Funde konnte nur teilweise auf das Material selbst zurückgreifen, sondern musste sich auf einige erhaltene Fundzeichnungen stützen.
Ausgrabungen/ Grabungsbefunde
Innerhalb der Wall-Graben-Anlage wurde eine Kirche sowie weitere Steingebäude erfasst. Es liegen zahlreiche Metallfunde vor. Wichtig für die Datierung des Fundkomplexes sind zwei Münzen des 10. Jahrhunderts.
Keramikfunde
Da die Funde nur teilweise im Original vorlagen, ist keine zuverlässige Zuordnung der Keramikfunde zu Warenarten möglich. Gerade die aussagekräftigen Randscherben fehlen. H. Dannheimer beschreibt bezogen auf die erhaltenen Wand- und Bodenscherben, dass "der graue, z.T. bräunliche Ton etwas silberglimmergemagert und gut gebrannt, die Oberfläche teils ganz feinkörnig-rauh, teils gut geglättet" (Dannheimer 1973, 65) sei. Die Ränder der überwiegend als Topf anzusprechenden Gefäße sind überwiegend ausgebogen und kantig abgestrichen, zum Teil aber auch mit gerundeter Randlippe. Auf den Böden sind Bodenzeichen zu finden. An Verzierugen treten einfach Rillen oder auch Wellenlinien auf.
Es bestehen formale Ähnlichkeiten zu den frühen Funden aus Oberwittelsbach, Burg Wittelsbach, so dass man die beiden Fundorte zur Beschreibung einer regionalen glimmerhaltigen nachgedrehten Ware nutzen kann.
Daneben liegen vom Burgstall Romatsried Scherben von weitmundigen Schalen mit flach ausgestellten, kantig angestrichenen Schalen vor. Ihr Scherben wird als grau "mit feinkörniger, weißer Magerung" (Dannheimer 1973, 64), hart gebrannt und mit einer "relatv gut geglätteten" Oberfläche beschrieben (ebd.).
Verbleib der Funde
Archäologische Staatssammlung München
Literatur zur Fundstelle
- Dannheimer 1972
- Dannheimer 1973: H. Dannheimer, Keramik des Mittelalters aus Bayern. Kat. Prähist. Staatssammlung 15 (Kallmünz/Opf. 1973)