Polierte jüngere graue Drehscheibenware (Ulmer Raum, SMa)
Dieser Artikel ist noch sehr kurz und möglicherweise inhaltlich unvollständig. |
Eine polierte, fälschlicherweise häufig als graphitiert bezeichnete Variante der jüngeren grauen Drehscheibenware übernimmt im spätmittelalterlichen Ulm die Rolle der Feinkeramik, die im benachbarten Neckarland der rotbemalten schwäbischen Feinware zukommt.
Formen
Sie kennt vor allem Miniaturgefäße und ein am Tafelbedarf orientiertes Formenrepertoire. Eine typische Form ist die gekehlte Karniesrandschale. Auch die wenigen bisher aus Ulm bekannten Aquamanilien rechnen zu dieser polierten jüngeren grauen Drehscheibenware.
Verbreitung
Im benachbarten Dorf Thalfingen spielt diese Variante offenbar eine deutlich geringere Rolle als in der Stadt Ulm (vgl. Ambs 2002), im ulmischen Geislingen (Lang/Schreg 1997, 15) und zahlreichen Dörfern der Ulmer Alb ist diese polierte Ware jedoch weit verbreitet. Sie dürfte noch bis ins 16. Jahrhundert üblich gewesen sein.
Literaturhinweise
- Ambs 2002: R. Ambs, Die Pfarrkirche St. Laurentius in Thalfingen. Berichte zur Archäologie im Landkreis Neu-Ulm und in den angrenzenden Gebieten 3 (Neu-Ulm 2002).
- Bräuning/Schreg 1998: A. Bräuning/R. Schreg, Die Keramikfunde - ein Exkurs. In: A. Bräuning (Hrsg.),Um Ulm herum. Untersuchungen zu mittelalterlichen Befestigungsanlagen in Ulm. Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 23 (Stuttgart 1998) 67–79.
- Lang/Schreg 1997: W. Lang/R.Schreg, Neues aus dem Geislinger Untergrund. Grabungen auf dem Gelände der Alten Post. Hohenstaufen/ Helfenstein. 7, 1997, 1-32