Deckel
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Als Ergänzung zu Töpfen sind Tondeckel an Fundplätzen des 16.-20. Jahrhunderts oft in enormer Anzahl anzutreffen. Dabei handelt es sich in der Regel um konisch oder leicht gewölbte Hohldeckel mit zentralem Knaufgriff und meist wulstartig verdickten Rändern. Der Knauf kann massiv oder hohl gearbeitet sein. Da der Inhalt der Gefäße normalerweise nicht mit ihnen in Berührung kam, liegen Deckel kaum glasiert vor, auch wenn sie als Verschluss glasierter Ware genutzt wurden. Im Falle von glasierten Deckeln kann die Glasur sowohl innen, als auch außen vorhanden sein und zusätzliches Dekor, wie etwa Rillen und Wellenlinien aufweisen (Gross 1995, 58; Gross 1999, 675; Ade-Rademacher 1997, 34). Die Größe der Deckel variiert selbstverständlich genauso, wie die Mündungsöffnung der Gefäße unterschiedlich sein kann. Deckel mit Durchmessern von 12-18 cm, wie sie in Schwäbisch Gmünd, Brandstatt auftauchen, sind der Regelfall. Besonders große Deckel wurden wahrscheinlich als Feuerstülpen bzw. Gluthauben genutzt (ebd.). Manche Verschlüsse weisen eine Perforierung auf, wohl um den Dampf beim Kochen entweichen zu lassen. Die zweckmäßige Form der Deckel erschwert eine chronologische Differenzierung.
Einzelnachweise
- D. Ade-Rademacher, „...ein neuer, mit Deckel bedeckter Hafen...“ – Die Gefäße und das Problem der Datierung neuzeitlicher Keramik. In: „Wo weder Sonne noch Mond hinscheint“. Archäologische Nachweise von Nachgeburtsbestattungen in der frühen Neuzeit. Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg 36 (Stuttgart 1997).
- U. Gross, „Allerhandt grimppel auch kuchingeschürr…“ In: A. Stangl et al., Mönche und Scholaren. Funde aus 900 Jahren Kloster Alpirsbach [1095 – 1995] (Karlsruhe 1995).
- U. Gross, Schwäbisch Gmünd-Brandstätt: Keramikfunde aus einer Kellerverfüllung der Zeit um 1800. Fundberichte aus Baden-Württemberg 23 (Stuttgart 1999).