Digitale Dokumentation von Keramikfunden

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Digitale Dokumentation

Schon lange wird an Möglichkeiten einer digitalen Dokumentation von Keramikfunden gearbeitet. Bereits in den 1980er Jahren wurde versucht, computergestützte Verfahren zu entwickeln, die vor allem bei Drehscheibenware die zeichnerische Keramikerfassung erleichtern. Inzwischen geht es um 3D-Modelle von Keramikfunden.

Verfahren

Prinzipiell gibt es photogrammetrische Verfahren und Laserscan-Verfahren (LiDAR), letzteres heute meist in Kombination mit einer fotografischen Aufnahme.

Inzwischen sind Smartphones auf dem Markt, die mit einem Laserscanner ausgestattet sind, die eine rasche 3D-Dokumentation ermöglichen.

Bamberg, AM Kranen 14 (FzNr 947). Henkeltopf aus Latrine. Scan mit iphone 15 Pro unter Verwendung der App Scaniverse, ohne Nachbearbeitung (Scan: AMANZ/R. Schreg)

Nutzen

Es wird sich zeigen müssen, inwieweit 3D-Modelle die traditionelle graphische Keramikdokumentation zu ersetzen vermögen. Ihr Informationsgehalt ist deutlich umfassender (wenngleich Beschreibungen weiterhin notwendig sein werden), doch liegt darin auch ein wesentliches Problem: Die traditionellen Zusammenstellungen von Fundzeichnungen auf gedruckten Tafeln ermöglichen ein zügiges Durchblättern und ein rasches optisches Erfassen der Funde. Solches wird für das wissenschaftliche Arbeiten weiterhin notwendig sein, weshalb Präsentationsformen für 3D-Modelle entwickelt werden müssen, die genau dieses ermöglichen. Idealerweise wird man aus 3D-Dokumentationen Standardansichten generieren, die an die bisherigen Sehgewohnheiten anknüpfen (Profil, skizzenhafte Rundergänzung) und eine rasche Vergleichbarkeit mit älteren Publikationen erlauben.

Vorteile der 3D-Dokumentation liegen in einer größeren Genauigkeit und einem meist schonenderem Umgang mit dem originalen Fundobjekt.


Links

Ein Mehrwert der Dokumentation mittels Scanner ist es, dass Herstellungsspuren, wie die sog. "Lummelung" sichtbar gemacht werden können.