Vaihingen/Enz, St. Peter
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Die Peterskirche in Vaikingen liegt südwestlich außerhalb der mittelalterlichen Stadt und wurde bis 1840 als Friedhofskirche genutzt. Danach diente sie unter anderem als Turnhalle 1980 wurde die Kirche saniert, was Anlß zu archäologischen Ausgrabungen gab, die vor dem romanischen Bau, der i Kern in der noch stehenden Bausubstanz steckt, eine frühmittelalterliche Steinkirche bestanden hatte.
Die Ausgrabungen erbrachte eine stratigraphische Abfolge, die eine esentliche Grundlage für die Chronologie der Keramikentwicklung im mittleren Neckarland darstellt.
Lage
Die ehem. Kirche liegt leicht erhöht südwestlich außerhalb der spätmittelalterlichen Stadtmauer in der sog. Petersvorstadt.
- Koordinaten: 48.931033, 8.95949 (WGS84)
Forschungsgeschichte
Vor umfangreichen Sanierungsarbeiten gab es 1977 archäologische Ausgrabungen in der Kirche. Die Ergebnisse wurden durch H. Schäfer und U. Gross publiziert (Schäfer/Gross 1983). Die Vorlage der Keramik ist bedeutend, weil die Funde stratigraphisch ausgewertet werden konnten.
Befundsituation
Bei den Grabungen 1977 konnten 5 Bauperioden unterschieden werden. Periode I, ein einfacher Steinbau, ließ sich nicht mit Fundmaterial verbinden, zu Periode II waren nur wenige Scherben zuweisbar. Periode III repräsentiert eine Verlängerung des Kirchenschiffs von Bau II nach Westen. Periode IV bezeichnet einen Kapellenanbau (Beinhaus?), der im Nordosten an Bau II anschließt. Ihr konnten keine Funde zugewiesen werden. In Periode V wurde die Kirche unter Einbindung dieser Kapelle nach Norden verbreitert. Die Datierung der Perioden erfolgt über das Fundmaterial, also auch über die Keramik. Aus Periode III liegt ein Hellerfund vor. In der Grabung wurde auch ein Friedhofsbereich angeschnitten.
Keramikfunde
Ohne Periodenzuweisung ist eine Scherbe der Periode II
- Eine Randscherbe duüfte einer gröberen nachgedrehten Ware oder dem Umfeld der Kammstrichware zuzurechnen sein (Schäfer/Gross 1983, 29)
- Ältere gelbe Drehscheibenware (Südwestdeutschland, FMa/HMa), gerieft bis Typ Jagstfeld
- rotbemalte Elsässer Ware (Gelbe, rotbemalte Elsässer Drehscheibenware (Elsaß, HMa))
- graue geriefte Drehscheibenware (Ältere graue Drehscheibenware (Kraichgau/ Oberrhein, HMa)). Der Text (Schäfer/Gross 1983, 30) impliziert allerdings, dass es sich zumindest teilweise um nachgedrehte Ware handelt.
- nachgedrehte Keramik mit dunkelbrauner bis rötlicher "leicht körniger" Magerung, die leicht über die Oberfläche hervortritt - evtl. als Gröbere nachgedrehte Ware (Neckarland, HMa) zu klassifizieren.
Periode III Neben älteren, teils möglicherweie auch verlagerten Funden der älteren gelben Drehscheibenware insbesondere des Typs Jagstfeld, der Albware und der grauen, gerieften Drehscheibenwre treten nun auf:
- Gelbe quarzgemagerte Ware (Neckarland, HMa)
- Braunrötliche nachgedrehte Ware (vgl. Gröbere nachgedrehte Ware (Neckarland, HMa))
- Wenige Scherben, die bereits an die Jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa) erinnern.
Periode V
- Jüngere graue Drehscheibenware (Südwestdeutschland, SMa)
- helltoniges teilweise innenglasiertes Geschirr (Glasierte jüngere Drehscheibenware (SMa) oder Glasierte Hafnerware (FNz))
Literaturhinweise
- Schäfer / Gross 1983: H. Schäfer / U. Gross, Die ehemalige Peterskirche in Vaihingen/ Enz. In: Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg 8 (Tübingen 1983) 5–56.