Hirsau, Kloster St. Peter und Paul

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Lage und Ortsgeschichte

Die Benediktinerabtei Hirsau liegt im Tal der Nagold im Nordschwarzwald, 1,5 km nördlich der Stadt Calw. 880 entstand ein erstes Kloster St. Aurelius am östlichen Ufer der Nagold, zuvor gab es in der Umgebung bereits eine Nazariuskapelle. Mitte des 11. Jahrhunderts musste das Aureliuskloster erneuert werden. Abt Wilhelm (ca. 1030-1091, Abt seit 1068) war die treibende Kraft der Hirsauer Reform, die dem Kloster eine neue Blüte bescherte. Im Invesiturstreit wurde dieses erste Kloster 1079 geplündert und in der Folge wurde auf einer Hochterrasse westlich des Flusses das Kloster St. Peter und Paul errichtet. Im 15. Jahrhundert erlebte das Kloster eine neuerliche Blüte. Man begann 1474 mit dem Abriss der romanischen Klausurgebäude, die man bis 1516 durch gotische Neubauten ersetzte. Die Abteikirche blieb jedoch bestehen. 1536 wurde die Reformation eingeführt und sowohl das Kloster St. Peter und Paul als auch die Priorei St. Aurelius aufgelöst. Das Kloster St. Peter und Paul wurde 1555 in eine evangelische Klosterschule umgewandelt. Die württembergischen Herzöge ersetzten das alte Abtshaus südlich der Klausur in den Jahren 1586-92 durch ein dreiflügeliges Renaissance-Schloß.

Im 30jährigen Krieg wurde Hirsau vorübergehen noch einmal mit Benediktinermönchen aus Weingarten besiedelt, doch ging die Anlage bei einer Belagerung im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1692 in Flammen auf.

Archäologische Ausgrabungen

Grabung 1986/69 (Scholkmann 1970)

Vor allem zwei Befunde sind bedeutend, nämlich einmal ein als Abfallgrube genutzter gemauerter Schacht der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nördlich der Abteikirche und zum zweiten die Klosterküche mit Fundmaterial inbesondere nach Nach-Klosterzeit.

Keramikfunde

Ein Tonmodel für ein Christusdarstellung aus dem Abbruchschutt der Klosterkirche belegt das Hafnerhandwerk im Umfeld des Klosters (Ludowici 1992)

Link

Literaturhinweise

  • Brand 1995: B. Brand, Die Funde der neuzeitlichen "Klosterküche" zu Hirsau. Magisterarbeit Bamberg (Bamberg 1995)
  • Brand 2003: B. Brand, Ostasiatisches Porzellan des 17. Jahrhunderts aus Hirsau im Schwarzwald. In: I. Ericsson / H. Losert (Hrsg.), Aspekte der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit. Festschrift für Walter Sage. Bamberger Schriften zur Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 1 (Bonn 2003) 81–85.
  • Gross 1991: U. Gross, Die Keramik-, Bein- und Metallfunde in dem gemauerten Schacht bei St. Peter und Paul. In: Hirsau St. Peter und Paul 1091-1991. Zur Archäologie und Kunstgeschichte. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 10,1 (Stuttgart 1991) 139–178.
  • Gross 2016: U. Gross, "Mönchskeramik" aus Kloster Hirsau im Schwarzwald. Arch. Korrbl. 47,2, 2016, 293–298. - doi:10.11588/ak.2011.2.34550
  • Hirsau St. Peter und Paul 1091-1991. Zur Archäologie und Kunstgeschichte. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 10,1 (Stuttgart 1991).
  • Ludowici 1992: B. Ludowici, Ein Tonmodel des 14. Jahrhunderts aus Calw-Stammheim. Denkmalpfl. Bad.-Württ. 21, 1992, 61–63.
  • Prohaska-Gross 1991: C. Prohaska-Gross, Die Glas- und Schmelztiegelfunde aus dem gemauerten Schacht bei St. Peter und Paul. In: Hirsau St. Peter und Paul 1091-1991. Zur Archäologie und Kunstgeschichte. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 10,1 (Stuttgart 1991) 179–198.
  • Scholkmann 1970: B. Scholkmann, Hirsau. Kr. Calw. Südwürttemberg. Ehemaliges Peter- und Paulkloster. Laienrefektorium und Klosterküche (Haus Nr. 10 und südlich anschließender Garten). Nachrbl. Denkmalpfl. Bad.-Württ., 1970, 82–83.
  • Schreiner 1991: K. Schreiner (Hrsg.), Hirsau St. Peter und Paul 1091-1991. Teil II: Geschichte, Lebens- und Verfassungsformen eines Reformklosters. Forsch. u. Ber. Arch. Mittelalter Bad.-Württ. 10,2 (Stuttgart 1991).