Abdrehspuren
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Als Abdrehspuren werden einerseits Abarbeitungen herstellungstechnisch zu dicker Wandungspartien, andererseits aber - vor allem in der Archäologie - auch Spuren vom Abheben von der noch rotierenden Töpferscheibe mittels eines Abschneidedrahts verstanden.
Abdrehspuren an der Wandung
Beim Abdrehen werden auf der Töpferscheibe am lederharten Gefäßkörper zu starke Wandungen manuell oder maschinell mit Hilfe von Abdreheisen (vgl. Töpferschiene) entfernt. Als charakteristisches Merkmal sind konzentrisch zur Drehachse mitgezogene kleine Magerungskörner zu erkennen. Diese sind meist am Ende einer längeren oder kürzeren meist scharfen Rille gelegen. Abdrehspuren können sowohl bei handwerklich als als auch bei industriell hergestellter Keramik vorkommen.
Lummeln bzw. Lommel sind diagonal oder vertikal angeordnete, parallele, riefenartige längere Abdrehspuren auf Gefäßoberflächen von Drehscheibenware.
Abdrehspuren am Boden
Beim Abheben des ungebrannten Gefäßes entstehen auf dem Boden Abschneidespuren. Dies kann geschehen, so lange die Drehscheibe noch rotiert. Erfolgt das Abschneiden mit einer Schnur oder einem Draht entstehen schlaufenförmige Abdrehspuren als Sonderfall der Abschneidespuren.
Literaturhinweise
- Bauer u. a. 1993: I. Bauer/W. Endres/B. Kerkhoff-Hader/R. Koch/H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter – Neuzeit). Terminologie – Typologie – Technologie². Kat. Prähist. Staatsslg. Beih. 2 (Kallmünz/OPf. 1993) 79.
- Löw 2005: L. Löw, Keramik des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit aus dem westlichen Oberfranken 1. Diss. Univ. Bamberg 2001 (Bamberg 2005) 43.