Drillingsgefäß

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Als Drillingsgefäß werden Gefäßformen bezeichnet, bei denen drei gleichartge Gefäßkörper miteinander verbunden sind. Es handelt sich um Sonderformen, deren genauer Zweck meist nicht bekannt ist. Drillingsgefäße sind beispielsweise bei der frühmittelalterlichen Knickwandkeramik, aber auch bei der rotbemalten Buocher Ware bekannt.

Beispiele

  • Aus dem berühmten Frauengrab von Güttingen am Bodensee (Fingerlin 1964) stammt ein Drillingsgefäß. Es besteht aus schwarzbraunem, fein gemagertem Ton mit geglätteter Oberfläche. Es besteht aus drei gleichförmigen Gefäßen mit doppelkonischem Körper und kurzem, ausbiegendem Rand ähnlich der Knickwandtöpfe. Sie sind im Innern miteinander durch Röhren verbunden, weshalb solche Gefäße als kommunizierendes Drillingsgefäße bezeichnet wird.
  • Aus der Töpferei von Remshalden-Buoch stammt ein Drillingsgefäß der rotbemalten Buocher Ware, das im Esslinger Karmeliterkloster gefunden wurde. Bei diesem Gefäß sind drei kugelförmige Teile miteinander verbunden. Sie sind an ihrer Oberseite mit Deckelknäufen gestaltet. Eine der Kugel besitzt eine Ausgusstülle, wie sie für die Buocher Ware typisch ist. Sie besitzen eine gemeinsame Öffnung in ihrer Mitte. Verziert st das Gefäß mit dem typischen Gittermuster der Buocher Ware.

Literaturhinweise

  • Fingerlin 1964: Gerhard Fingerlin, Grab einer adligen Frau aus Güttingen (Ldkr. Konstanz). Badische Fundberichte Sonderheft 4 (Freiburg 1964)
  • Gross 2007: U. Gross, Nochmals zur "Rotbemalten Buocher Feinware". Buocher Hefte 27, 2007, 34–48.