Hüttenlehm

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Nur bedingt zur Baukeramik rechnet der sogenannte Hüttenlehm, da er in der Regel nicht bewußt hergestellt wurde, sondern der Wandverstrich aus Lehm in einem Schadenfeuer gebrannt wurde. Aus größeren Teilen Hüttenlehms mit den Abdrücken der Wandkonstruktion können sich wichtige Anhaltspunkte für die Rekonstruktion der Gebäude ergeben (Bersu 1934; Zürn/Lüning 1977). Bei kleinen Fragmenten ist es fraglich, ob es sich tatsächlich um Hüttenlehm handelt oder ob sonstiger gebrannter Lehm, etwa von einer Herdplatte oder einer Ofenwand vorliegt. Die neutralere Bezeichnung als Rotlehm wäre daher vorzuziehen.


Hüttenlehm mit Abdrücken der Hauskonstruktion, Schussenrieder Kultur, Ludwigsburg 'Schlößlesfeld'.

Literaturhinweise

  • Bersu 1934: G. Bersu, Zur Frage des Hüttenbewurfes. Germania 18, 1934, 134-135.
  • Zürn/Lüning 1977: H. Zürn/J. Lüning, Die Schussenrieder Siedlung im "Schlößlesfeld", Markung Ludwigsburg. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Bad.-Württ. 8 (Stuttgart 1977).
  • Knoll/Klamm 2015: F. Knoll/M. Klamm (Hrsg.), Baustoff Lehm – seit Jahrtausenden bewährt. Archäologische, historische und rezente Zeugnisse des Lehmbaus. Ein Leitfaden für den Umgang mit „Rot- oder Hüttenlehm“ im archäologischen Befund. Kleine Hefte zur Archäologie in Sachsen-Anhalt 12 (Halle 2015).