Jüngere graue Drehscheibenware (Freiburg und südlicher Oberrhein, SMa)
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Die jüngere Drehscheibenware in Freiburg umfaßt vor allem reduzierend gebrannte Keramik, in geringem Maße treten auch oxidierend gebrannte Gefäße auf, die im ausgehenden 14. Jahrhundert schließlich dominieren. "Grundsätzlich vermittelt die Keramik um 1300 den Eindruck, dass bei zunehmender Zahl und Varianz der Formen und des Dekors die Brandqualität im Vergleich zur Ware des 12. Jahrhundert nachläßt. Die Magerungsanteile lassen sich am Scherben lediglich nach rheinnahem, stärker abgerundetem Material und rheinfernen, eher brekziöseren Anteilen aus dem Schwarzwald oder den Vogesen klassifizieren, eine Beobachtung, die den nur kleinräumigen Austausch der Keramik als Handels- oder Transportgut unterstreicht" (Ade-Rademacher 1991, 324 [Kaltwasser]). Nur geringe Variationen der Scherbenbeschaffenheit sprechen für eine lokale Produktion und tatsächlich sind in Freiburg Importgefäße kaum bekannt. Die jüngere Drehscheibenware steht in ihrer älteren Ausprägung mit kugeligen Bauchformen, Lippenrändern und zylindrischen Halsbildungen in der Tradition der älteren grautonigen Drehscheibenware. Das Gefäßformenspektrum ist in Freiburg sehr konservativ, es dominieren weiterhin einfache Töpfe, die neben Standböden noch lange auch Wackelböden aufweisen.
Literaturhinweise
- Ade-Rademacher 1991
- Kaltwasser